REICHSHOF

Letzte große Entwicklungsfläche soll aus dem Regionalplan verschwinden

pn; 02.12.2024, 16:50 Uhr
Archivfoto: OA.
REICHSHOF

Letzte große Entwicklungsfläche soll aus dem Regionalplan verschwinden

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pn; 02.12.2024, 16:50 Uhr
Reichshof – Die Fläche „Konradshof“ soll im neuen Regionalplan nicht mehr als allgemeiner Siedlungsbereich ausgewiesen werden - Im Rathaus sieht man dadurch die Entwicklung des Wohnungsbaus in Eckenhagen gefährdet.

Von Peter Notbohm

 

Noch gilt der Bereich um den Konradshof in Eckenhagen als allgemeiner Siedlungsbereich. Das soll sich im neuen Regionalplan der Bezirksregierung Köln ändern, der im kommenden Jahr beschlossen werden soll. Bei Reichshofs Verwaltung und auch bei der Mehrheit der Politik sorgt das für Kritik. Die vorgenommene Herausnahme der Fläche „Konradshof“ als Potentialfläche würde die Entwicklungsmöglichkeit des Siedlungsschwerpunktes Eckenhagen massiv beeinträchtigen, heißt es in einer Stellungnahme des Rathauses an die Bezirksregierung.

 

Das Schreiben hatte man im Reichshofer Rathaus wegen ablaufender Beteiligungsfristen bereits im Oktober versandt, sich dieses nun aber nachträglich von Reichshofs Politik beschließen lassen. Der Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss stimmte vergangene Woche mehrheitlich bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen für die Eingabe an die Bezirksregierung.

 

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Die Bezirksregierung hatte die Fläche „Konradshof“ infolge der Stellungnahme von Naturschutzverbänden nicht mehr als allgemeiner Siedlungsbereich dargestellt. Begründet wurde dies mit dem mangelnden Bedarf und zur Vermeidung schwerer Eingriffe in die wertvolle Kulturlandschaft. Auch die Nähe zum Bereich zum Schutz der Natur (BSN) Puhlbruch spricht laut den Naturschützern gegen eine Bebauung.

 

Bürgermeister Rüdiger Gennies sieht das anders: „Diese Fläche ist seit Jahren ausgewiesen und eine der ganz wenigen Flächen, wo wir als Gemeinde noch entwickeln können. Darum müssen wir kämpfen, sonst können wir bald keine Entwicklungsflächen mehr anbieten.“ Laut Sarah Schmidt, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, ist die Entwicklung von Eckenhagen bis auf Baulücken sonst erledigt: „Eigentlich brauchen wir sogar Alternativflächen. Die Verfügbarkeiten am Markt ist allerdings schwierig.“

 

Im Schreiben an die Bezirksregierung heißt es daher weiter: „Würde diese Entwicklungsmöglichkeit hier genommen, könnte sich einer der vier Zentralorte der Gemeinde nicht mehr weiterentwickeln, da dies die letzte nennenswerte Erweiterungsfläche in Eckenhagen ist. Aufgrund unserer sicherlich besonderen und im Vergleich zu anderen Kommunen einzigarten Siedlungsstruktur muss eine bedarfsgerechte Entwicklungsmöglichkeit in jedem einzelnen der vier Siedlungsschwerpunkte gegeben sein.“ Man benötige die Fläche daher als Reserve zur Entwicklung von Wohnbauflächen. Der Nähe zum BSN Puhlbruch könne durch Ausweisung von Grünflächen als Pufferzonen begegnet werden, sodass es zu keiner Beeinträchtigung käme.

 

Während der Ausschussvorsitzende Thomas Funke (CDU) der Verwaltung zustimmte, gab es Kritik von Christine Brach (ÖSL) und Uwe Hoffmann (Grüne). „Stadtentwicklungstechnisch müssen wir auf mehr Verdichtung und nicht noch mehr Ausgliederung setzen. Wir glauben auch nicht, dass die Bezirksregierung dieser Eingabe folgen wird“, so Hoffmann.

KOMMENTARE

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Eckenhagen muss auch nicht weiter wachsen! Die Reichshofer Bevölkerung wird laut amtlicher Prognose bis 2050 um 8,5 % schrumpfen. Wozu noch mehr Land mit Einfamilienhäusern bebauen? Besser die Ortskerne reaktivieren für ältere Menschen, die demnächst zentrumsnah wohnen wollen.
Und im Regionalplan-Entwurf stehen in Denklingen/Brüchermühle noch riesige Flächen zur Bebauung an z.B. bei Hasenbach und Fürken. Die Leute dort wissen gar nicht, was in ihrer Nachbarschaft geplant wird. Sie sollten jetzt genau in den Regionalplanentwurf schauen, um nicht bald böse Überraschungen aus dem Rathaus erleben müssen.
Und all die Ortsrand-Erweiterungen in den kleinen Dörfern kommen noch hinzu.
Wie kann man jetzt noch mehr Bauland verlangen? Zählen Natur und Landschaft gar nicht mehr?

Michael Gerhard, 04.12.2024, 22:26 Uhr
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