SOZIALES
„Dort helfen, wo Menschen es wirklich brauchen“
Gummersbach – Die Firma Hospicall spendet bereits zum sechsten Mal an die Oberbergische Tafel und an die Suppenküche Steinenbrück – Der Bedarf an den Angeboten steigt, die Spendensumme ebenso.
Von Lars Weber
Die Oberbergische Tafel und die Suppenküche Steinenbrück durften sich in diesem Jahr erneut über eine Spende der Gummersbacher Firma Hospicall freuen. Der Spezialist für Rufsysteme für den Pflegealltag engagiert sich nun bereits im sechsten Jahr für die beiden Einrichtungen. Die Idee damals: Statt Dresdner Stollen an die Kunden als Weihnachtsgeschenk zu verteilen, wird das Geld sozialen Zwecken zugeführt. Eine Entscheidung, mit der die Geschäftsführer Rüdiger Gelfarth und Andreas Hüschemenger sowie Marketingchefin Manuela Kathmann noch heute sehr glücklich sind. Die Zahl an Menschen, die die Tafel und die Suppenküche aufsuchen, steigt jedes Jahr. Die Verlässlichkeit der Unterstützung ist daher für Ulrich Pfeiffer als Vorsitzenden der Tafel Oberberg und Suppenküchen-Leiterin Maike Wittenburg von enormer Wichtigkeit. Hospicall unterstützt die Tafel Oberberg dieses Mal mit 5.000 Euro und die Suppenküche Steinenbrück mit 2.000 Euro – damit wurden 2.000 Euro mehr verteilt als zuletzt.
Rüdiger Gelfarth freut es einfach, dass die Unterstützung ankommt. „Ich finde es gesellschaftlich wichtig, sich zu engagieren.“ Und da es schwierig sei, die Welt zu retten, mache es Sinn, im Kleinen damit anzufangen. Schließlich gibt es in der Region viele soziale Projekte, die Spenden benötigen. „Wenn jeder ein wenig was gibt, dann kann es ganz viel bewirken.“ Und Manuela Kathmann ergänzt. „Wir wollten dort helfen, wo die Menschen es wirklich brauchen.“
Für Pfeiffer und Wittenburg hat die Spende tatsächlich große Wirkung. Sowohl die Tafel als auch die Suppenküche finanzieren sich rein aus Spenden. Gerade die Tafel Oberberg sei inzwischen fast ein mittelständisches Unternehmen, so Pfeiffer. Neun Angestellte (in Teilzeit), rund 40 Ehrenamtler, das Haus in der Karlstraße, die Fahrzeuge – 25 Jahre nach der Gründung ist die Tafel stetig gewachsen.
Was natürlich mit dem gestiegenen Bedarf in der Gesellschaft zusammenhängt. Allein in Gummersbach werden bei der Lebensmittelausgabe rund 1.250 Menschen versorgt. Vor fünf Jahren seien es etwa die Hälfte an Personen gewesen. Viel verändert habe da der Krieg in der Ukraine. Rund 45 Prozent der Menschen, die nun die Tafel aufsuchen, kommen von dort.
Zugleich werden die Lebensmittelspenden von den Supermärkten geringer, auch weil dort anders bestellt werde als früher. Längst muss die Tafel die Spenden anders aufteilen. „Die Tüten sind nicht mehr so voll.“ Zugleich werden die Kosten aber nicht weniger, so Pfeiffer. Die Suppenküche in der Karlstraße ist täglich im Betrieb, die zwei großen Kühlanlagen laufen Tag und Nacht. Dieses Jahr wurde das Dach gemacht und eine PV-Anlage installiert. Natürlich auch mit der Hoffnung, die Energiekosten zu drücken. Zumal: Eines Kühlfahrzeug muss ebenfalls angeschafft werden – Kostenpunkt: 60.000 Euro. „Wir können das Geld also segensreich einsetzen. Ohne solches Engagement ginge es nicht. Wir sind froh und dankbar dafür“, betont Pfeiffer.
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[Suppenküchen-Leiterin Maike Wittenburg (v.li.) zusammen mit Manuela Kathmann und Charlene Antonia Kuhna von Hospicall.]
Die Suppenküche in Steinenbrück ist zwar etwas kleiner als die Tafel – rund 30 Personen nutzten aktuell das Angebot, ein Team aus acht Ehrenamtlichen packt dreimal die Woche morgens und mittags mit an -, den steigenden Bedarf bemerkt Maike Wittenburg aber ebenso. So soll die kleine Büroecke im Raum bald einem weiteren Tisch weichen. Ohne solches Engagement wie jenes von Hospicall hätte es die Suppenküche schwer. Gemeinsam essen, Servietten und Blumen auf den Tischen: „Das hier ist ein Ort zum Wohlfühlen“, sagt Wittenburg. Sie weiß um die Sorgen und Nöte vieler Menschen, die zu ihnen kommen, gerade die Einsamkeit nehme zu. „Auf jedem Platz sitzt ein eigenes Schicksal.“
Für die Advents- und Weihnachtszeit hat sich die Suppenküche Steinenbrück verschiedene Aktionen einfallen lassen. „Heiligabend möchten wie eine Weihnachtsfeier anbieten zum gemütlichen Beisammensein“, so Wittenburg. Am zweiten Weihnachtstag möchte das Team in die Notunterkünfte der Umgebung gehen und dort Weihnachtsgeschenke und Weihnachtsessen verteilen. Dabei benötigt die Suppenküche noch Unterstützung in Form von Essen und auch Geschenken. Alle Informationen dazu gibt es hier. Zusätzlich hat die Suppenküche unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ bis zum 5. Januar nachmittags geöffnet.
