SOZIALES

„Ihre Arbeit verleiht Kindern Hoffnung“

lw; 03.11.2023, 16:47 Uhr
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Fotos: Lars Weber --- Auszeichnung für die wichtige Arbeit (v.li.): Josef Wörmann (LVR), Prof. Dr. Friedrich Wilke (stellvertretender Landrat), Lebensfarben-Geschäftsführerin Sandra Karsten und Ulrich Stücker (Bürgermeister Wiehl).
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„Ihre Arbeit verleiht Kindern Hoffnung“

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lw; 03.11.2023, 16:47 Uhr
Wiehl – LVR hat den Verein Lebensfarben mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet – Verleihung im Burghaus – Beständige Suche nach Sponsoren und Spendern nötig.

Von Lars Weber

 

Große Anerkennung für „Lebensfarben – Hilfen für Kinder und Jugendliche“: Der Verein ist gestern bei einer Feierstunde im Bielsteiner Burghaus vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie „Gesellschaft“ ausgezeichnet worden. Dotiert ist der Preis mit 1.000 Euro. Geld, dass der Verein gut gebrauchen kann. Nach dem Auslaufen der Anschubfinanzierung verschiedener Stiftungen und des LVR ist der Verein auf Sponsoren und Spender angewiesen, um das Angebot weiter aufrecht zu halten.

 

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Seit 2017 bietet Lebensfarben Kindern und Jugendlichen von psychisch- oder suchterkrankten Eltern im Oberbergischen Kreis unkompliziert Unterstützung und Hilfe an. Mit einem breiten Spektrum an niedrigschwelligen Angeboten stärkt der Verein die Familien in der Krise. Im Patenmodell vermittelt der Verein den betroffenen Jugendlichen und Kindern Vertrauenspersonen außerhalb der eigenen Familie, die mit ihnen die Freizeit gestalten, Sorgen und Nöte besprechen und die Eltern im Alltag entlasten. Zudem lotst Lebensfarben Familien mit psychisch- und suchterkrankten Eltern durch das psychosoziale Hilfsnetzwerk des Oberbergischen Kreises und stellt Kontakte zu Jugendhilfe und Familienberatung her, wie der LVR herausstellt. Psychosoziale Gruppen, Hilfe zur Selbsthilfe und Aufklärung über die Krankheiten der Eltern seien ergänzende Unterstützungsangebote.

 

Die Laudatio hielt Josef Wörmann, Vorsitzender des Ausschusses für Inklusion beim LVR. Er lobte die Arbeit des Vereins. „Viel zu früh müssen Kinder manchmal Mitverantwortung für den Familienalltag übernehmen, weil ihre kranken Eltern ausfallen. Das beeinträchtigt das Leben in Kindheit und Jugend oft nachhaltig.“ Zumal die Kinder erwiesenermaßen ein großes Risiko tragen, selbst psychisch krank oder suchtkrank zu werden. „Die frühzeitigen Hilfestellungen und Interventionen können sich hier präventiv auswirken und nachhaltig wirken.“

 

Auch er ging auf die unsichere finanzielle Zukunft des Vereins ein. „Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Erfolg“ bei der Suche nach Sponsoren und Spendern. Die Notwendigkeit des Angebots wurde bereits nachgewiesen. „67 laufende Patenschaften und 70 Kinder und Jugendliche aus dem Kreisgebiet auf der Warteliste sprechen für sich.“

 

Gute Nachrichten hatte Wiehler Bürgermeister Ulrich Stücker für die Preisträger um Geschäftsführerin Sandra Karsten dabei. Nachdem der Stadtrat schon dieses Jahr 40.000 Euro zur Unterstützung des Vereins zugesagt hatte, soll diese Summe - grünes Licht des Stadtrats vorausgesetzt - auch in den kommenden Haushalt eingestellt werden. 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche mit psychisch kranken oder suchtkranken Elternteilen gebe es in der Bundesrepublik. „Ich befürchte, dass die Zahl weiter steigen wird“, so Stücker, die Familien würden von vielen Ängsten geplagt. „Ihre Arbeit verleiht den Kindern und Jugendlichen Hoffnung!“ Karsten und ihr Team aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften solle weiter „mit ganzem Herzen dabei“ bleiben. „Das spüren die Menschen.“

 

 

Hilfreich bei der weiteren Suche nach Sponsoren werde der Rheinlandtaler sicherlich sein, sagte Prof. Dr. Friedrich Wilke, stellvertretender Landrat des Oberbergischen Kreises. Auch wenn sich der Kreistag damals gegen ein Finanzierungsmodell entschieden hatte: „Ihr Engagement hat der Kreistag immer zu würdigen gewusst!“ Der Verein und das Team von Lebensfarben seien Vorbilder für das gesellschaftliche Engagement und für das Ehrenamt schlechthin.

 

Gerührt zeigte sich Geschäftsführerin Sandra Karsten von den Worten. Viele Menschen hätten seit der Idee bis zur Umsetzung geholfen, Lebensfarben auf den Weg zu bringen. Sie dankte unter anderem natürlich ihrem Team, dem LVR, der Karl-Bröcker-Stiftung, der Hans-Hermann-Voss-Stiftung, der Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln oder auch der Sozialstiftung der Stadt Wiehl für die finanziellen Hilfen in den ersten Jahren. „Unsere Ehrenamtler sind aber das Herzstück unserer Arbeit.“ Sie schenken den Kindern und Jugendlichen Zeit, Vertrauen und Kontinuität. „Durch sie bekommen die Kinder und Jugendlichen Perspektiven, um gesund und gestärkt durchs Leben zu gehen.“

 

Weitere Informationen zu Lebensfarben – auch zu den Möglichkeiten der Unterstützung – gibt es hier.

 

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