SOZIALES
"Lückenlos": Oberbergische Kooperation steht in den Startlöchern
Oberberg – Kommunale Einrichtungen und der Verein „Lebensfarben“ arbeiten bei der Unterstützung von Kindern psychisch- und suchtkranker Eltern künftig Hand in Hand.
Der Dachverband Gemeindepsychiatrie geht davon aus, dass bundesweit jedes sechste Kind durch psychisch erkrankte Eltern belastet ist. Der Oberbergischer Kreis, die Städte Gummersbach, Radevormwald, Wipperfürth und Wiehl und der Verein „Lebensfarben - Hilfen für Kinder und Jugendliche“. wollen ihnen gemeinsam helfen. Mit dem jetzt gestarteten Gemeinschaftsprojekt "Lückenlos" haben die Kooperationspartner eine gemeinsame Vorgehensweise vereinbart, um Kinder von psychisch kranken und suchtkranken Eltern zu unterstützen.
Die Koordinierungsstelle für Gesellschaftliche Entwicklung des Kreises brachte die Leitungen der städtischen Jugendämter, des Kreisjugendamtes sowie des Kreisgesundheitsamtes/Soziale Dienste und den Verein Lebensfarben zusammen. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) stand beratend zur Seite und unterstützt den gemeinsam gestellten Förderantrag der Akteure über zwei Jahre hinweg mit einem Gesamtbeitrag von rund 150.000 Euro.
„Dank der Koordinierungsstelle für Gesellschaftliche Entwicklung im Oberbergischen Kreis erhielten wir die Idee und die Plattform der kreisweiten Zusammenarbeit. Das dort vorhandene Förder-Knowhow ist auch sehr hilfreich. Denn durch Kooperation und Förderung wird das umsatzstarke Projekt im gesamten Oberbergischen Kreis erst möglich“, sagt der Lebensfarben-Vorsitzende Hubertus Vierschilling.
Die Umsetzung des Projektes „Lückenlos“ und damit der Ausbau zur flächendeckenden Versorgung des Angebotes erfolgt durch den Verein: Kinder von psychisch erkrankten und suchtkranken Eltern erhalten Paten. Diese begleiten die Kinder bei Alltagsfragen. Die Paten werden vor ihrem Einsatz qualifiziert weitergebildet. Ein erweitertes Führungszeugnis ist erforderlich. Nun werden weitere Freiwillige gesucht, die sich ehrenamtlich als Paten engagieren möchten.
"Wir freuen uns, anerkannter Partner im psychosozialen Hilfenetz und der Jugendhilfe des Oberbergischen Kreises zu sein. Auf diese Hilfen können wir jederzeit zurückgreifen, selbstverständlich nur in Absprache und mit Zustimmung der Familien“, sagt Sandra Karsten, Vorsitzende und Geschäftsführerin von Lebensfarben.
Die Ausbildung für die Paten soll am 20. März im Kreisnorden (in Wipperfürth) starten. Alle Interessierten sind zum Informationsabend am Mittwoch, 17. Februar, um 19 Uhr eingeladen (Anmeldungen unter kontakt@lebensfarben-oberberg.de oder Tel.: 02262/794-95 46 bei Sandra Karsten).
Stimmen aus Politik und Verwaltung
Landrat Jochen Hagt: „Die Stärkung unserer Oberbergischen Kinder liegt mir sehr am Herzen. Die Bedeutung der Zusammenarbeit wird an diesem sehr erfolgreichen Handeln aller Akteure ganz besonders deutlich. Diese gemeinsame gelungene Vorgehensweise schätze ich außerordentlich. Auch danke ich dem Landschaftsverband Rheinland für seine fachliche und finanzielle Förderung.“
Frank Helmenstein (Bürgermeister Stadt Gummersbach): „Die Stadt Gummersbach engagiert sich im Projekt „Lückenlos“, damit künftig kreisweit Familien bei psychischer Erkrankung der Eltern bedarfsgerecht unterstützt werden können und betroffene Kinder die Chance auf ein gesundes Aufwachsen erhalten.“
Ulrich Stücker (Bürgermeister Stadt Wiehl): „Das ehrenamtliche Engagement des Vereins 'Lebensfarben‘ trägt sehr viel dazu bei, dass Kinder und Jugendliche psychisch kranker Eltern Unterstützung erfahren. Da die Nachfrage groß ist, freue ich mich über die Förderung, damit das Angebot ausgebaut werden kann. Und dass alle oberbergischen Jugendämter sowie das Kreis-Gesundheitsamt geschlossen hinter der Förderung stehen, ist ein erfreulicher Aspekt.“
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