SOZIALES

Gemeinsam stärker werden

lw; 06.11.2019, 15:14 Uhr
Foto: DRK --- Bernd Kaldewey (links) und Tajiden Mohamadi treffen sich im Rahmen des Projekts regelmäßig. Tajiden ist auf dem Weg zum Fachabitur.
SOZIALES

Gemeinsam stärker werden

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lw; 06.11.2019, 15:14 Uhr
Oberberg – Das DRK Oberberg sucht Interessierte für das Ausbildungspaten-Projekt – Junge Menschen und erfahrene Profis profitieren voneinander.

Von Lars Weber

 

Vor zwei Jahren ging das Projekt der Ausbildungspaten beim DRK Oberberg an den Start. Dabei geht es vordergründig darum, dass Jugendliche einen Paten an die Seite gestellt bekommen, der ihnen mit seiner Erfahrung bei der Suche nach einer Ausbildung unter die Arme greift. Doch eigentlich geht es um noch viel mehr, wie Projektleiterin Sandra Berges sagt: „Es entstehen Beziehungen zwischen den Generationen, zwischen unterschiedlichen Kulturen.“

 

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Die Paten engagieren sich ehrenamtlich. Sie geben ihr berufliches Wissen und ihre Lebenserfahrung weiter und nutzen auch ihr Netzwerk, um jungen Menschen bei der Suche nach Praktika, Ausbildungsstellen oder auch bei schulischen und persönlichen Herausforderungen zu helfen. Dazu treffen sie die Jugendlichen bestenfalls einmal die Woche. Vor dem Start in die neue Aufgabe gibt es eine Grundlagenschulung. Während des Projekts treffen sich die Erwachsenen einmal im Monat zum Austausch oder zu weiteren Schulungen und Workshops. „Interessierte sollten Freude am Austausch mit jungen Menschen haben und offen sein“, sagt Berges.

 

Mit 25 Paten aus unterschiedlichen Berufsgruppen und 21 Jugendlichen aus verschiedenen Schulformen ging es 2017 los. Seitdem haben acht Jugendliche eine Ausbildung angefangen, weitere acht streben inzwischen einen höheren Schulabschluss an. „Daran alleine kann der Erfolg des Projekts aber nicht gemessen werden“, erklärt Berges. „Die Teilnehmer sollen auch einfach Möglichkeiten kennenlernen, ihr Leben glücklich zu gestalten, ihre Stärken zu finden und selbstbestimmter zu leben.“

 

[Foto: DRK --- Bei einem gemeinsamen Ausflug nach IP Vogelsang zur Rotkreuz-Akademie lernten sich alle Teilnehmer des Ausbildungspaten-Projekts besser kennen.]

 

Ein Beispiel für solch ein gelungene Patenschaft: Bernd Kaldewey und Tajiden Mohamadi. Beide treffen sich regelmäßig. Auch durch die Begleitung durch Kaldewey hat sich Tajiden entschlossen, sein Fachabitur zu machen. Die beiden verstehen sich so gut, dass Kaldewey seinem Schützling aber noch bei mehr Dingen hilft. So fährt er mit auf einen Verkehrsübungsplatz, wo sie gemeinsam für Tajidens Führerschein üben.

 

Zum Projekt gehören auch gemeinsame Ausflüge und Aktionen aller Teilnehmer, zum Beispiel wurde zusammen gekocht oder die Rotkreuz-Akademie besucht. „Dadurch wird eine richtige Gemeinschaft geschaffen“, freut sich Berges.

 

Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre soll es nun noch einige weitere Angebote geben. So können sich die Jugendlichen, auch jene, die nicht am Patenprogramm teilnehmen, in sogenannten Werkstätten treffen. Dort könnten interessierte Erwachsene zu einzelnen Themen, sei es Mathe oder Deutsch, aber auch autogenes Training oder Künstlerisches, mit den jungen Menschen arbeiten. „Dies richtet sich auch an Interessierte, die vielleicht nicht genug Zeit für eine Patenschaft haben.“

 

[Foto: Lars Weber --- DRK-Projektleiterin Sandra Berges (links) und FSJlerin Melanie Röhrich freuen sich auf weitere Ausbildungspaten.]

 

Zudem wollen sich auch die Jugendlichen des Ausbildungspaten-Projekts regelmäßig treffen, wie Melanie Röhrich (20) verrät. Die FSJlerin ist seit September beim DRK und ist nun vor allem für die Jugendlichen eine wichtige Ansprechperson. Mit ihr können sie über alles reden, sei es über die Patenschaft oder andere Themen, die Röhrich dann in einer gesonderten Jugendwerkstatt aufgreifen möchte, zu der alle interessierten Jugendlichen eingeladen sind. Dort können natürlich auch Ausbildungsthemen behandelt werden. „Wir möchten die Teilnehmer auch ermutigen, ihre Meinung zu sagen, zum Beispiel zu politischen Themen.“ Gerade das Thema Menschlichkeit sei ihnen wichtig, sagen Röhrich und Berges. „Dazu hat jeder etwas beizutragen.“ Die Inhalte dieser Jugendwerkstatt sollen später künstlerisch umgesetzt werden.

 

Berges freut sich nun auf weitere Ausbildungspaten. Künftig möchte sie auch mit Firmen im Oberbergischen Kreis zusammenarbeiten, um die Idee der Patenschaft noch weiter zu stärken. Interessierte an einer Patenschaft oder an den Werkstätten können sich bei ihr melden unter Tel.: 02261/30935, per E-Mail an berges@oberberg.drk.de oder auch via Whatsapp unter 0157/87964444.

KOMMENTARE

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Tajidin ist ihre Mann

Merlin , 12.11.2019, 18:24 Uhr
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