SOZIALES

Traumasensibler Umgang mit geflüchteten Menschen

pra; 05.12.2025, 11:00 Uhr
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Foto: Gabriele Steffl.
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Traumasensibler Umgang mit geflüchteten Menschen

pra; 05.12.2025, 11:00 Uhr
Oberberg – In einer ganztätigen Fortbildung informierten sich 40 ehrenamtliche Mitarbeiter in der Flüchtlingsarbeit über stabilisierende und ressourcenorientierte Hilfen.

Zum ersten Mal haben haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in der oberbergischen Flüchtlingsarbeit gemeinsam an einer ganztägigen Fortbildung der Flüchtlingsberatungsstelle des Kirchenkreises An der Agger teilgenommen. Die Beratungsstelle und das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Oberbergischen Kreis hatten gemeinsam eingeladen zum Thema „Traumasensibler Umgang mit geflüchteten Menschen".

 

Fast 40 Menschen aus dem Oberbergischen Kreis nahmen laut einer Mitteilung des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger teil, darunter die Flüchtlingshilfe Drespe, Integrationsfachkräfte aus Engelskirchen und Lindlar, Mitarbeitende aus Kindergärten, Case Manager im Rahmen des Kommunalen Integrationsmanagements (KIM), Mitarbeitende des Jobcenters Oberberg, des Kreisjugendamts und des Vereins für Soziale Bildung (VSB).

 

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Referentin war Dr. Dima Zito, selbst Diplom-Sozialpädagogin, systemische Therapeutin (DGSF) und Supervisorin (Zitovision.de), Trauma- und Psychodramatherapeutin und Autorin. Sie arbeitet im Psycho-Sozialen Zentrum Düsseldorf und in ihrer eigenen Praxis „LebensWege" in Hückeswagen. Mit ihrem Mann Ernest Martin hat sie auch verschiedene Bücher zum Thema geschrieben, zuletzt: „Traumsensibler Umgang mit geflüchteten Menschen. Ein Leitfaden für Fachkräfte und Ehrenamtliche".

 

Sechs Stunden lang ging es in der Fortbildung um stabilisierende und ressourcenorientierte Hilfen für geflüchtete Menschen, die aufgrund von Krieg, Gewalt und Lebensgefahr in den Herkunftsländern und auf der Flucht traumatisiert worden sind. Thematisiert wurden mögliche Auslöser, Symptome und der Umgang mit Traumata. Dabei war auch Selbstschutz ein zentraler Aspekt. Die Teilnehmer übten Atemtechniken und probierten Bewegungs- und Ablenkungstechniken zur Selbstberuhigung und Reorientierung, wenn Menschen nicht mehr ansprechbar sind.

 

Christiane Wonner und Diana Neu vom Ressort Integration der Stadt Gummersbach haben in ihrer beratenden Tätigkeit regelmäßig Kontakt zu traumatisierten Menschen. Die Fortbildung habe ihnen geholfen, verschiedene Verhaltensweisen zu verstehen und ihnen mit der notwendigen Sensibilität zu begegnen, sagten sie in der Auswertung laut der Mitteilung. Katja Gerlach, Leiterin des DRK-Familienzentrums Bernberg, fühlte sich durch die Fortbildung unterstützt in ihrer täglichen Arbeit: „Mir ist es wichtig, dass geflüchtete Familien sich bei uns wohlfühlen und wir ihnen Sicherheit geben können."

 

Belma Hadžerić hat die Fortbildung mit ihrem Team der Flüchtlingsberatungsstelle und dem Team des KI geplant und nach ihrem Stellenwechsel in das Fördermittelmanagement des Kirchenkreises An der Agger noch durchgeführt. Sie freut sich über das positive Votum der Teilnehmenden. „Wir müssen den Bedarf erkennen, die Schulungen müssen weitergehen."

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