Oberberg – Im Oktober holte die in Gummersbach aufgewachsene Lia Liebing in Las Vegas den Titel der Miss Universe im Bodybuilding.

Von Leif Schmittgen

Lia Liebing liebt den Sport seit frühester Kindheit. Die 26-Jährige war als Jugendliche begeisterte Schwimmerin in Nümbrecht und fand vor einigen Jahren den Weg über das Fitnessstudio zum Bodybuilding. Ihre Leidenschaft krönte sie kürzlich mit dem Titel der Miss Universe. Damit hat die in Gummersbach aufgewachsene Athletin den sportlichen Olymp im Bodybuilding erreicht, tritt sie doch in die Fußstapfen von Berühmtheiten wie Arnold Schwarzenegger, der den Titel einst am selben Ort wie nun Liebig einheimste und sich damit den Weg zum Weltstar ebnete.

Im US-amerikanischen Las Vegas war die heute in Overath lebende Sportlerin in der Bikini-Profiklasse angetreten und setzte sich dort gegen hochkarätige Konkurrentinnen aus aller Welt durch. Alle Starter hatten sich zuvor über nationale und internationale Wettbewerbe für die Teilnahme qualifiziert. „Ich bin im vergangenen Jahr nur knapp gescheitert und das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen“, verrät die Sportlerin mit oberbergischen Wurzeln. 2022 und 2023 wurde sie bereits Weltmeisterin, der höchste Titel aber blieb ihr bislang verwehrt. Dass Liebing sich nun „Miss Universe“ nennen darf, hat eine viermonatige Geschichte akribischer Vorbereitung. Krafttraining gehört sowieso zu ihrem wöchentlichem Pflichtprogramm, in der „heißen Phase“ aber galt es insbesondere die Ernährung zielgerecht anzupassen. „Das ist das A und O“, so Liebing. „Ich habe meinen Körperfettanteil auf 8,5 Prozent reduziert“. Normalerweise liege dieser bei Frauen zwischen 20 und 30 Prozent, verrät sie.

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Zudem wurden Muskelgruppen gezielt trainiert, denn detaillierte Ästhetik und die richtige Proportion von Schulten, Taille und Po (S-Kurve) ist für die Jury ebenso wichtig wie die Choreografie, die Liebing in der Vorbereitung immer wieder einstudierte. Sie wollte beim großen Auftritt im Hotel „Conrad Las Vegas“ in der Wüste von Nevada nichts dem Zufall überlassen. Außerdem sei das richtige Maß an Bühnenpräsenz entscheidend für den Erfolg gewesen.

Dabei war nicht das Finanzielle der Anreiz für die Teilnahme, denn das Preisgeld deckte nicht einmal die Flugkosten. Vielmehr hat Lia Liebing eine klare Botschaft, die sie mit ihrem sportlichen Ehrgeiz verbindet. „Ich möchte anderen Frauen Mut machen, dass sie ihr Ziel jederzeit erreichen können." Auch deswegen hat sie bei YouTube einen eigenen Kanal eröffnet, in dem sie sich auch als Motivations- und Fitnesscoach etabliert hat. Auf der Videoplattform steht Liebings Videotagebuch unter Lia Lee - Miss Universe 2024 von der USA-Reise zur Verfügung.

Liebig arbeitet im Rheinisch-Bergischen Kreis als Maschinenbautechnikerin und wird ihren Beruf so schnell nicht an den Nagel hängen. Die Overatherin könnte sich allerdings vorstellen, in TV-Formaten mitzuwirken, um ihre Botschaft einem noch breiten Publikum zukommen zu lassen. Erste Praxiserfahrung sammelte sie dabei mit Daniela Katzenberger (siehe Infokasten). Um ihrem Körper Regenerationspausen zu gönnen, beschränkt sich Lia Liebing auf drei Wettkampfteilnahmen pro Jahr.

Sportlich wird sich die junge Frau trotz des jüngsten Triumphes mittelfristig keinesfalls auf die faule Haut legen: „Ich habe das feste Ziel, meinen Titel nächstes Jahr in Malaysia zu verteidigen“, lautet ihr eindeutiges Vorhaben.