SPORTMIX
Die Vorfreude steigt
Nümbrecht – Am Sonntag absolviert Triathlet Kai Reinl seinen persönlichen Ironman durch das Oberbergische - Über 226 Kilometer warten auf den Sportler.
Noch hält sich die Nervosität von Kai Reinl in Grenzen. Ein Kribbeln verspürt er aber schon. „Spätestens am Samstag, wenn ich meine Sachen zusammenpacken werde, wird sie aber garantiert steigen“, sagt der 51-jährige Triathlet, „das muss aber auch so sein.“ Eigentlich sollte an diesem Wochenende der Ironman in Frankfurt stattfinden, über 3.000 Sportler hatten sich auch in diesem Jahr wieder in der Hessenmetropole angekündigt – darunter auch der Nümbrechter Reinl. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sorgte für eine Absage der Veranstaltung durch Rennleiter Pascal Morillon.
Anderthalb Jahre Vorbereitungszeit auf den Wettkampf schienen vergeblich gewesen zu sein. Doch Reinl machte aus der Not eine Tugend und wird an diesem Wochenende seinen persönlichen Ironman durch das Oberbergische machen. Pünktlich um 7:30 Uhr will er am Sonntag in die Aggertalsperre springen und dort die erste Teildistanz von 3,86 Kilometer Schwimmen zurücklegen. Anschließend stehen 180,2 Kilometer Fahrrad auf dem Programm, die Tour führt ihn über Eckenhagen, Oberwiehl und Waldbröl bis ins Bröltal, wo er drei Bröltal-Runden fahren wird, um auf die erforderliche Distanz zu kommen.
Den Abschluss bildet die Marathonstrecke von 42,195 Kilometer. Start ist in Nümbrecht-Haan, wo auch seine Verpflegungsstation eingerichtet ist. Die 7,04 Kilometer lange Strecke zwischen Geringhauser Mühle und dem Gestüt Hillebrecht mit drei Wendepunkten wird mehrfach gelaufen. Die Zieleinkunft plant Reinl zwischen 18 und 18:30 Uhr, einen Strich durch die Rechnung könnte ihm aber noch das Wetter machen. „Die Temperaturen lassen erahnen, dass es ein heißer Tag wird und ich dadurch vielleicht einen Tick langsamer sein werde“, so Reinl, der hofft, dass ihn vielleicht auch der ein oder andere Zuschauer am Streckenrand anfeuern wird – die aktuelle Corona-Schutzverordnung lässt dies mittlerweile zu.
Den Triathlon wird er allerdings allein bewältigen. Zwar habe es Anfragen zur Unterstützung aus seinem Umkreis gegeben, „aber ein Triathlon ist vor allem ein Einzelwettkampf. Das lenkt mich sonst nur ab.“ In den letzten beiden Wochen hat er sein Training bereits dosiert, nachdem er in den Monaten zuvor häufig bis zu sechs Stunden am Tag trainiert hat. „Ich habe noch nie in meinem Leben so viel trainiert, aber kurz vor dem Wettkampf ist es nur noch wichtig, dass die Muskeln nicht vergessen, wozu sie da sind. Man muss nur noch in Form bleiben und freudig nervös werden“, erklärt er mit einem Lachen.
Gespannt ist er aber auch, was seine Teamkollegen von der LAZ Puma Rhein-Sieg und seine Familie bei ihm Zuhause in Nümbrecht-Haan geplant haben, denn der Zieleinlauf soll entsprechend gefeiert werden. „Aber da bin ich überhaupt nicht eingeweiht und lasse mich selbst überraschen.“ So weit will er ohnehin noch nicht denken, schließlich warten zunächst einmal über 226 kraftzehrende Kilometer auf ihn.
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KOMMENTARE
1
Starke Aktion, viel Erfolg!
Marius R., 27.06.2020, 17:12 Uhr2
Wir wünschen Kai ein gutes Gelingen. Du sahst prima aus, als Du bei uns am Strand vorbei geschwommen bist. Jens Klein vom Team des Jugendzeltplatz- Aggertal in Gummersbach- Lantenbach an der Aggertalsperre.
Jens Klein, 28.06.2020, 11:46 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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