TIPPS

Depressionen: Unterschätzte Ursache für eine Berufsunfähigkeit

EXTERNER BEITRAG; 08.01.2025, 11:15 Uhr
Foto: Foto: Daniel Reche auf Pixabay.
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Depressionen: Unterschätzte Ursache für eine Berufsunfähigkeit

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EXTERNER BEITRAG; 08.01.2025, 11:15 Uhr
Ein Rückenleiden, ein Unglück oder psychische Probleme – es gibt vielerlei Gründe, die eine Berufsunfähigkeit zur Folge haben.

Trotzdem haben nur wenige Menschen in Deutschland eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Zudem haben viele falsche Vorstellungen, wenn es um die Häufigkeit der Ursachen für eine Berufsunfähigkeit geht.

 

Jeder vierte berufstätige Mensch ist betroffen

 

Eine vorübergehende oder sogar dauerhafte Unfähigkeit, seinen Beruf auszuüben, trifft mehr Menschen in Deutschland, als allgemein bekannt ist. Laut einem Infobeitrag hier auf der Instagram-Präsenz des Finanzdienstleisters tecis erlebt jeder vierte Mensch im Laufe seiner Erwerbstätigkeit eine Zeit, in der er aus Krankheitsgründen nicht mehr arbeiten kann.

 

Bei den Gründen für diese Berufsunfähigkeit liegen gemäß des tecis-Beitrags psychische Erkrankungen mit 34 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Erkrankungen des Bewegungsapparats mit 20 Prozent. 17 Prozent werden durch eine Tumorerkrankung berufsunfähig, und 15 Prozent durch sonstige Erkrankungen.

 

Laut tecis-Artikel werden lediglich 8 Prozent der dauerhaften Abwesenheit vom Job durch Unfälle verursacht, und 6 Prozent durch Krankheiten des Herzkreislaufsystems.

 

Psychische Leiden werden unterschätzt

 

In der Öffentlichkeit herrscht allerdings eine andere Meinung vor. So zeigt eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Swiss Life Deutschland, wie groß der Unterschied zwischen der Wahrnehmung von Gesundheitsrisiken und der Realität der Berufsunfähigkeit in Deutschland ist: Die im August 2024 durchgeführte Studie offenbart, dass viele Menschen die Gefahr psychischer Erkrankungen als Ursache für Berufsunfähigkeit unterschätzen.

 

Verzerrte Risikowahrnehmung

 

Die Umfrageergebnisse zeigen eine deutliche Verzerrung bei der Wahrnehmung von Gesundheitsrisiken. Während 47 Prozent der Befragten Angst vor einer Krebserkrankung äußern, sorgen sich nur 9 Prozent vor einer Depression. Diese Diskrepanz ist alarmierend, da psychische Erkrankungen doch die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit darstellen.

 

Unterschätzung des persönlichen Risikos

 

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt der Umfrage ist die Selbsteinschätzung der Befragten bezüglich ihrer langfristigen Arbeitsfähigkeit. 70 Prozent der Teilnehmer glauben, ihren Beruf bis zum Renteneintritt gesund ausüben zu können. In Wirklichkeit wird etwa jede vierte berufstätige Person mindestens einmal im Laufe ihres Arbeitslebens berufsunfähig, sei es auch nur vorübergehend.

 

Mangelnde Absicherung trotz hohem Risiko

 

Trotz des Risikos einer Berufsunfähigkeit verfügen nur 29 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland über eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Dies ist besonders erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Wert der eigenen Arbeitskraft über ein gesamtes Berufsleben laut Studie bei bis zu zwei Millionen Euro liegen kann.

 

Fehlende Priorität der BU-Versicherung

 

Die Umfrage zeigt auch, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung in der Prioritätenliste der Absicherungsprodukte nur auf dem vierten Platz landet. Lediglich 23 Prozent der Befragten halten sie für essenziell, während private Haftpflicht-, Kfz-Haftpflicht- und Hausratversicherungen als wichtiger eingestuft werden.

 

Bedeutung frühzeitiger Vorsorge

 

Die Studie unterstreicht die Wichtigkeit einer frühzeitigen Absicherung gegen Berufsunfähigkeit. Unter den Befragten, die bereits eine BU-Versicherung abgeschlossen haben, gaben 66 Prozent an, dies bereits in jungen Jahren getan zu haben (34 Prozent im Alter von 18 bis 24 Jahren, weitere 32 Prozent zwischen 25 und 29 Jahren). Der frühere Abschluss einer BU-Versicherung führt oft zu niedrigeren Beiträgen.

 

Die YouGov-Umfrage basiert auf Online-Interviews mit insgesamt 2.112 Befragten, die im Zeitraum vom 6. bis zum 8. August 2024 durchgeführt wurden. Die repräsentative Stichprobe liefert wichtige Einblicke in die aktuelle Wahrnehmung und das Vorsorgeverhalten der deutschen Bevölkerung in Bezug auf Berufsunfähigkeit und unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung und Aufklärung in diesem Bereich.

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