TIPPS
Reizmagen – So äußert sich ein nervöser Magen
Oberberg - Ein Reizmagen bestimmt das Leben der Betroffenen vor allem dann, wenn er nicht erkannt und behandelt wird.
Gefährlich ist er in der Regel nicht, aber unangenehm: der Reizmagen. Seine Symptome können die Patienten im Alltag – etwa bei der Wahl der Speisen und Mahlzeiten – stark einschränken. So bestimmt ein Reizmagen das Leben der Betroffenen vor allem dann, wenn er nicht erkannt und behandelt wird. Doch wie genau diagnostizieren Ärzte diese Erkrankung und welche Beschwerden sind typisch?
Reizmagen – Viele Symptome, eine Diagnose
Ist es der Magen? Oder der Darm? Vertrage ich etwas nicht? Was habe ich denn nun? Bis die Diagnose „Reizmagen“ steht, haben viele Betroffene oft schon einen längeren Leidensweg hinter sich, denn die Symptome sind nicht immer eindeutig. Hinweise auf die Erkrankung kann zum Beispiel ein Reizmagen-Test geben.
Spricht ein solcher Test für einen möglichen Reizmagen, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Der Mediziner kann neben den Symptomen einen nervösen Magen auch durch eine gezielte Diagnose und den Ausschluss anderer Ursachen entlarven. Zum Arzt sollten Patienten außerdem dann gehen, wenn sie spürbar an Gewicht verlieren oder beim Toilettengang Blut im Stuhl bemerken. Diese Symptome weisen auf andere, ernsthafte Erkrankungen (wie eine chronisch entzündliche Darmerkrankung oder Darmkrebs) hin und sollten umgehend vom Spezialisten (wie einem Gastroenterologen) abgeklärt werden.
Schmerzen als Symptome bei Reizmagen
Es gibt viele Beschwerden im Verdauungssystem, die mit Schmerzen einhergehen. Typisch für den Reizmagen ist ein allgemeiner Schmerz, der im Oberbauch oder gürtelförmig um den Rumpf zu spüren ist.
Die Patienten leiden dann immer wieder oder dauerhaft an den Schmerzen. Der Besuch beim Arzt ergibt jedoch in der Regel keinen organischen Befund, sodass der Mediziner dann die Diagnose „Reizmagen“ stellt. Die betrifft in Deutschland etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung.
Verdauungsbeschwerden bei Reizmagen
Neben Schmerzen meldet sich ein Reizmagen auch mit einem Druckgefühl in der Magengegend. Begleitet wird er außerdem oft von Sodbrennen. Das saure Aufstoßen kann also ein Hinweis auf einen nervösen Magen sein. Betroffene können außerdem an einem unangenehmen Völlegefühl und an Übelkeit bis hin zu Erbrechen leiden.
Auch Blähungen und ein aufgetriebener Bauch können zu den Symptomen eines Reizmagens gehören. Die Folgen bleiben also nicht notwendigerweise auf den Magen selbst beschränkt sondern sind auch in anderen Bereichen des Körpers spürbar.
Auch das kann auf einen Reizmagen hinweisen
Nicht immer hängen die Symptome eines Reizmagens überhaupt mit dem Verdauungssystem zusammen. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Symptome, die im ersten Moment eher nicht an einen Reizmagen denken lassen.
So haben Betroffene mitunter nur wenig Appetit, sind schneller satt als üblich oder spüren plötzlich eine Abneigung gegen bestimmte Speisen. Sie mögen dann zum Beispiel plötzlich nichts Fettes oder Süßes mehr oder ihnen schmeckt der sonst geliebte Kaffee nicht.
Über das vegetative Nervensystem kann ein Reizmagen aber auch andere Organsysteme beeinträchtigen. Unter anderem der Kreislauf und das Herz zeigen dann Symptome. Es kommt zu Stechen im Herzen, zu Herzrasen oder –stolpern. Auch vermehrtes Schwitzen ohne erkennbare Ursache kann die Folge eines Reizmagens sein.
Eher selten denken Patienten bei häufigen Erscheinungen wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen an diese Erkrankung – ebenso wenig wie bei Beschwerden in Knochen und Gelenken. Doch auch diese Probleme können auf einen nervösen Magen hindeuten.
Das ist kein Reizmagen – Diagnose im Ausschlussverfahren
Allein durch die Symptome ist es nicht immer einfach, einen Reizmagen von anderen Erkrankungen abzugrenzen. Insbesondere die Unterscheidung zum Reizdarm kann zur Herausforderung für den behandelnden Arzt werden – zumal beide Erkrankungen auch parallel auftreten können. So gehen beide mit Schmerzen im Bauch, mit Blähungen und Verdauungsstörungen einher. Beim Reizdarm sind die Schmerzen allerdings tiefer, nämlich im mittleren oder unteren Bauchbereich lokalisiert.
Bevor ein Arzt einen Reizmagen diagnostiziert, muss er außerdem noch eine Reihe weiterer Krankheitsbilder ausschließen. Dazu zählen unter anderem die Refluxkrankheit, Entzündungen oder Geschwüre der Magenschleimhaut und Krebs. Auch Entzündungen der Speiseröhre, des Zwölffingerdarms oder der Bauchspeicheldrüse sowie Gallensteine und Durchblutungsstörungen im Bereich der Bauchgefäße können Symptome verursachen, die an einen nervösen Magen denken lassen. Der Check beim Arzt umfasst außerdem die Suche nach möglichen Unverträglichkeiten bestimmter Lebensmittelbestandteile wie Fructose, Lactose oder Gluten. Nehmen Patienten Medikamente ein, sollten die ebenfalls als mögliche Auslöser der Beschwerden überprüft werden. So können etwa Eisenpräparate und Antirheumatika Nebenwirkungen verursachen, die einem nervösen Magen ähneln.
Erst wenn die Untersuchung auf diese verschiedenen Möglichkeiten negativ ausfällt, kommt der Mediziner zum Schluss, dass die Beschwerden durch einen Reizmagen ausgelöst werden und spricht eine Empfehlung zur Therapie aus.
[i] “Anzeichen & Symptome eines Reizmagens.” Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/reizmagen/anzeichen-symptome-eines-reizmagens.html. Accessed 10 Oct. 2022.
[ii] “Reizmagen (funktionelle Dyspepsie).” gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/reizmagen-funktionelle-dyspepsie.html. Accessed 10 Oct. 2022.
KOMMENTARE
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN