TIPPS

So funktioniert die Ghostwriter-Szene

EXTERNER BEITRAG; 20.10.2021, 16:06 Uhr
Foto: Pixabay.
TIPPS

So funktioniert die Ghostwriter-Szene

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EXTERNER BEITRAG; 20.10.2021, 16:06 Uhr
Oberberg - In der heutigen Dienstleistungsgesellschaft kann man sich für nahezu jedes Problem Hilfe holen. Warum dann nicht eine Ghostwriter-Agentur dafür bezahlen, etwas besser zu machen, als man es selbst kann?

In den allermeisten Fällen gibt es dazu keinen Widerspruch – aber es gibt auch Ausnahmen. Umstritten ist beispielsweise die Ghostwriter-Szene. Im seriösen Bereich tummeln sich Profis mit Uni-Titel und fertigen – getreu Briefing und Kundenwunsch – Abschlussarbeiten an, die dem Kunden letztlich zu einem Titel verhelfen. Was genau dahinter steckt und, wie man einen seriösen Anbieter erkennt, verrät dieser Beitrag.

Bevor eine wissenschaftliche Arbeit, z. B. eine Bachelorarbeit vom Ghostwriter verfasst wird, finden oft Untersuchungen im Labor statt.

 

Plagiatsaffären haben nichts mit Ghostwritern zu tun

 

Es ist ein umstrittenes Feld und vielleicht noch viel stärker in der Kritik, seitdem der ehemalige CSU-Mann Guttenberg wegen einer Plagiatsaffäre seinen Hut nehmen musste und auch die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin des Abschreibens überführt wurde.

 

Auch Jorgo Chatzimarkakis (FDP), Margarita Mathiopoulos (FDP), Florian Graf (CDU) und Annette Schavan machten wegen “unsachgemäßen Zitierens” Schlagzeilen. Mit der Dienstleistung der Ghostwriter hat dies indes nichts zu tun, denn: Ghostwriter werden eben dafür bezahlt, wenn kein Elan, keine Muse, kein Talent oder einfach keine Zeit dafür ist, selbst eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen.

 

So präsentiert sich die Ghostwriter-Szene

 

Wie in jedem Dienstleistungsgewerbe muss auch hier die Spreu vom Weizen getrennt werden, das heißt, Interessierte sollten auf die Details achten, bevor sie sich für eine Ghostwriter-Agentur entschieden. Wichtige Faktoren hat Business And Science so zusammengefasst:

 

  • Wissenschaftlicher Standard: Wichtig ist es bei der Wahl des Dienstleisters auf die Qualifikation der Ghostwriter einerseits und die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten andererseits zu achten. Mit Blick auf die wissenschaftlichen Standards ist das Beherrschen geltender Normen wichtig. Zudem muss eine Individualisierung auf Kundenwünsche möglich sein. Der wissenschaftliche Standard des Autors selbst sollte in jedem Fall Universitätsniveau haben. Autoren, die als seriöse Ghostwriter arbeiten, haben einen Universitätsabschluss und nicht selten einen Doktor- oder Professorentitel.
  • Dienstleistungsorientierung: Was hier so hochtrabend klingt, ist das, was jeder Kunde erwartet: Eine fristgerechte Lieferung, fest kalkulierte Preise und die Einhaltung von Vereinbarungen. Eine dieser Vereinbarungen könnte beispielsweise auch sein, dass nicht nur eine Leseprobe angefertigt wird, sondern auch Zwischenabgaben vereinbart werden, damit der Kunde die Erstellung der Arbeit direkt mitverfolgen kann. Dies empfiehlt sich vor allem bei umfangreicheren Arbeiten.
  • Referenzen vs. Anonymität: Als Ghostwriter-Agentur Referenzen zu nennen, wäre fatal, denn: Die Anonymität ist in diesem Bereich enorm wichtig – und zwar vor allem für die Kunden. Wer also die Arbeit eines Ghostwriters in Anspruch nehmen möchte, will sicher nicht, dass sein gekauftes Werk zur Akquise neuer Kunden genutzt wird. Wer sich dieser Tatsache bewusst ist, empfindet den Mangel an Offenlegung etwaiger Referenzen nicht etwa als ein Manko, sondern als ein Beweis dessen, dass Anonymität gelebt wird.
  • Sicherheit: Jeder, der bereits einmal eine wissenschaftliche Arbeit erstellt hat, hat insgeheim Panik davor, dass die mühsam erarbeiteten Schriftstücke plötzlich weg sind. Im Zeitalter von Hackerangriffen und technischen Defekten ist dies leider nicht unmöglich. Ghostwriter-Agenturen, die das Thema Sicherheit sehr ernst nehmen, arbeiten hier in zweierlei Richtung: Einerseits werden die Daten an einem sicheren (internetlosen) Ort verwahrt. Das sichert vor Hacker-Angriffen. Zudem erfolgt die Speicherung so, dass auch bei einem etwaigen Datencrash noch Zugriff auf die wissenschaftliche Arbeit besteht.

 

Rein rechtlich betrachtet lassen die Ausführungen zum "Wissenschaftsbetrug" noch auf sich warten.

 

Die rechtliche Seite. Es fehlt an einer gesetzlichen Grundlage

 

„Bisher gibt es in Deutschland keine gesetzliche Grundlage, die das Ghostwriting oder die Vermittlung von Ghostwritern sanktioniert. In der jüngsten Gegenwart setzen sich deutsche Hochschulen aber zunehmend für ein Verbot von Ghostwriting an. Dazu wird vom Deutschen Hochschulverband (DHV) die Einführung des neuen Straftatbestandes ‚Wissenschaftsbetrugs‘ angestrebt. Problematisch an diesem Gesetzesvorschlag ist jedoch bereits der Versuch einer Definition des "Wissenschaftsbetrugs", heißt es in diesen Ausführungen zur rechtlichen Seite des Ghostwriting.

 

Die Alternative ist eine punktuelle Unterstützung

 

Wer nicht etwa die Anfertigung der kompletten wissenschaftlichen Arbeit in fremde Hände abgeben möchte, kann bei einer seriösen Ghostwriter-Agentur auch Einzelleistungen buchen, die vielmehr als Begleitung oder punktuelle Unterstützung zu werten sind.

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