WALDBRöL

„Betzavta“: Demokratisches Miteinander

Red; 12.10.2024, 10:39 Uhr
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Foto: Heike Horn --- Schulleiterin Christa Sostmann (v.li.), Referentin Heike Gess sowie einige Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c.
WALDBRöL

„Betzavta“: Demokratisches Miteinander

Red; 12.10.2024, 10:39 Uhr
Waldbröl – Spezielles Training zur Demokratieerziehung für Schüler der Realschule Waldbröl.

Im Rahmen der alljährlich an der Städtischen Realschule Waldbröl stattfindenden Projektwoche wurde in diesem Jahr für die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs erstmals ein „Betzavta“-Training durchgeführt.

 

„Betzavta“ ist hebräisch und bedeutet „miteinander“. Das Programm wurde in den 1980er- Jahren gemeinsam von Israelis und Palästinensern entwickelt, die sich in einer Friedensbewegung zusammengeschlossen hatten. Ziel ist eine neue Art des Demokratielernens. Es geht um das Erleben, Reflektieren und Begreifen demokratischer Prinzipien, die die Schülerinnen und Schüler durch verschiedene Gruppenspiele erfahren.

 

So werden beispielsweise bei einem Brettspiel, das in Gruppen gegeneinander gespielt wird, verschiedene Startpositionen, die unterschiedliche Chancen bieten, zufällig festgelegt. Die einzelnen Gruppen können bei jedem Spielzug neue Regeln festlegen. Dabei fiel auf, dass die Regeln insgesamt durch Fairness geprägt waren, allerdings nicht bei der Gruppe, die die schlechteste Startposition erwischt hatte.

 

In der anschließenden Reflexion („Was genau ist hier passiert? Wie fällen wir Entscheidungen? Wie gehen wir miteinander um?“) waren die Schüler in der Lage, die Erfahrungen aus dem Spiel auf gesellschaftliche Prozesse zu übertragen, was zu der Erkenntnis führte, dass Leute mit schlechten Startchancen möglicherweise unfair werden, wenn sie einmal die Gelegenheit dazu haben, Regeln festzulegen.

Bei der Arbeit mit der Konflikt-Dilemma-Methode („Ich will zu meiner Gruppe gehören, ich will aber keine Regeln mittragen, die unfair sind“) wurden viele Denkprozesse angestoßen und im Rahmen verschiedener anderer Spiele haben die Klassen klar formuliert, was sie sich für den friedlichen und reibungslosen Umgang miteinander wünschen.

 

Die Referentin Heike Gess aus Bonn ist seit vielen Jahren Betzavta-Trainerin und arbeitet sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch mit Erwachsenen.

 

Bei den Schülerinnen und Schülern kam das Programm sehr gut an. Auch Schulleiterin Christa Sostmann zieht ein sehr positives Fazit aus der Veranstaltung. „Die Entwicklungen der jüngsten Zeit zeigen leider, dass demokratiefeindliche Tendenzen immer deutlicher zutage treten und dass von einigen Teilen der Gesellschaft unsere freiheitlich – demokratische Grundordnung infrage gestellt wird. Gerade die Schulen sind hier in einer besonderen Verantwortung, wenn es darum geht, junge Menschen dazu zu erziehen, sich diesen Tendenzen entgegenzustellen.“

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