WALDBRöL
„Das wäre ein geeigneter Kandidat“
Waldbröl - Gestern präsentierte das Bündnis der Waldbröler Parteien Thorgai Wilmsmann als Bürgermeisterkandidaten - FDP übt Kritik, CDU kontert. (AKTUALISIERT).
Von Karin Rechenberger
Der amtierende Waldbröler Bürgermeister Peter Koester von der CDU hatte im Frühjahr angekündigt, dass er im kommenden Jahr nicht erneut kandidieren werde. „Wir haben mit der UWG eine Findungskommission gegründet“, erklärte Andre Steiniger, Fraktionsvorsitzender der CDU. „Viele Namen haben wir diskutiert und angefragt und auch viele Absagen erhalten“, so Steiniger. Die SPD und FDP hatten bereits mit Larissa Weber eine designierte Kandidatin im Auge „Wir wollten schon vor fünf Jahren einen All-Parteien-Kandidaten, der Zugang zu allen Gremien hat und offen und sachlich an alle Themen herangegen kann“, erläuterte Bernd Kronenberg von der SPD. Letztendlich verzichtete Larissa Weber zu Gunsten von Thorgai Wilmsmann auf eine Kandidatur. Aufgrund seiner früheren Fraktionstätigkeit für die Grünen im Bünder Stadtrat, sei er besonders auf die Haltung der Waldbröler Grünen gespannt gewesen, die sich aber letztlich auch für ihn aussprachen.
[Thorgai Wilmsmann soll neuer Bürgermeister von Waldbröl werden. Der parteilose Kandidat ist derzeit Schulleiter des Homburgischen Gymnasiums in Nümbrecht.]
Roger Helzer, Vorsitzender der UWG, erzählte wie man Wilmsmann ins Boot geholt hatte. Seine 22-jährige Tochter Jennifer, die Lehramt studiert hat und momentan am Homburgischen Gymnasium aushilft, hatte zu Helzer gesagt: „Papa, ruf doch mal den Thorgai Wilmsmann an, der wäre doch ein geeigneter Kandidat“. Gesagt, getan. Thorgai Wilmsmann, der 1965 im westfälischen Bünde geboren wurde und in Bielefeld Geschichte und Sozialwissenschaften studiert hat, ist seit 2008 Leiter des Nümbrechter Gymnasiums.
„Schulleiter und Bürgermeister sind ja auf den ersten Blick erstmal zwei Welten“, sagte der 54-jährige, der nach eigener Aussage schon immer ein politischer Mensch gewesen ist. Er sei überrascht, dass trotz des fehlenden Verwaltungsausbildung die Waldbröler Parteispitzen ihn für das Bürgermeisteramt als geeignet ansähen. Auf Menschen zuzugehen, Menschen mitzunehmen und Prozesse zu moderieren gehöre auch zu seinen Aufgaben als Pädagoge. „Das ist für mich ein historischer Moment, so eine Konstellation macht mich auch ein kleines bisschen stolz. Für mich ein Riesenauftrag“, sagte der Bürgermeisterkandidat, dem es nicht leichtfällt, seine bisherige Tätigkeit aufzugeben.
Die FDP Fraktion und dessen Vorsitzender Herbert Greb kritisieren die Entscheidung von CDU, SPD, UWG und Grünen, einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen. Die Liberalen sehen den „Demokratiegrundsatz mit Füßen getreten“, heißt es in einer Mitteilung. „Wir als FDP Waldbröl lehnen, unabhängig von der Person, einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten von CDU, SPD, Grünen und UWG ab“. Der Bürger habe keine wirkliche Wahl mehr.
„Wir sind sehr irritiert über die Einstellung der FDP zur Nominierung eines gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten“, sagt CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jürgen Köppe, zu den Äußerungen der FDP in einer Mitteilung. Auch Andre Steiniger, CDU-Fraktionsvorsitzender, ist sicher, dass die gemeinsame Unterstützung genau das richtige Zeichen in die Bevölkerung ist. „Wir möchten mit dieser noch nie dagewesenen Einigkeit zeigen, dass uns nicht Parteipolitik, sondern vor allem das Wohl der Stadt am Herzen liegt“, so Steiniger. Unverständnis herrscht bei den Christdemokraten auch über das falsche Demokratieverständnis der FDP. „Auch ein gemeinsamer Kandidat muss sich der Wahl stellen“, so Köppe.
KOMMENTARE
1
Schade das sich Jürgen Köppe von der CDU sich nicht zur Wahl stellt.
Er wäre der Richtige für Waldbröl:
Engagiert, fach- und sachkundig, bekannt und beliebt in der Bürgerschaft und ein echter Waldbröler für die Waldbröler!
2
Was für die FDP in Waldbröl demokratisch "mit Füßen getreten wird", hat in unserer Nachbarkommune Wiehl viele Jahre mit breitem Zuspruch hervorragend funktioniert: ein Bürgermeisterkandidat der von ALLEN Parteien gemeinsam getragen wurde. Und Wiehl ist damit bestens gefahren, diese Einigkeit hat Wiehl stark gemacht.
, 07.09.2019, 09:28 Uhr3
Wäre doch schön zu wissen, welchen Bezug Wilmnsmann zu Waldbröl hat. Ist er nicht sogar aus Rossembach?
Norbert Trampel, 07.09.2019, 13:16 Uhr4
Finde das das was die Parteien gemacht haben einfach Richtig
endlich mal Einigkeit in Waldbröl
5
Wie schön, so kann dann auch keine Partei nach der Wahl als Verlierer darstehen.
, 07.09.2019, 17:53 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN