WIRTSCHAFT

A.S. Création muss Jahresprognose nach unten anpassen

Red; 07.11.2024, 14:30 Uhr
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Archivfoto: OA.
WIRTSCHAFT

A.S. Création muss Jahresprognose nach unten anpassen

Red; 07.11.2024, 14:30 Uhr
Gummersbach - Tapetenhersteller erwartet nun größeres Defizit am Ende des Jahres - Ein Grund sind schwache Umsatzerlöse (AKTUALISIERT).

Auf Basis des bereinigten operativen Verlustes in den ersten neun Monaten in Höhe von -1,8 Millionen Euro sowie der Erwartungen bezüglich der Geschäftsentwicklung für das vierte Quartal hat der Vorstand von A.S. Création seine Prognose für das Gesamtjahr nach unten angepasst. Statt bei -1 bis 3 Millionen Euro wird das operative Ergebnis laut Mitteilung nun voraussichtlich auf einem Niveau zwischen -2,5 und -3,5 Millionen Euro liegen. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern werde sich voraussichtlich in einem Korridor zwischen -2 und -3 Millionen bewegen statt wie prognostiziert zwischen -1 bis 2 Millionen. Der Konzernumsatz wird laut dem Tapetenhersteller voraussichtlich zwischen 107,5 und 112,5 Millionen Euro betragen und bleibt damit in etwa am unteren Ende der Prognose aus 2023.

 

Da A.S. Création rund 80 Prozent der Umsätze in der Europäischen Union zuzüglich Großbritanniens erzielt, wirken sich die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in dieser Region negativ aus. Des Weiteren haben die Wechselkursveränderungen des russischen und belarussischen Rubels gegenüber dem Euro den Konzernumsatz negativ beeinflusst. Während man in Deutschland einen Rückgang der Brutto-Umsätze von 39,0 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 38,1 Millionen Euro verzeichnete, reduzierten sich die Brutto-Umsätze in den restlichen Ländern der EU zuzüglich Großbritanniens deutlicher - von 41,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 38,2 Millionen Euro. Diese Entwicklung sei vor allem auf das schwache Umsatzniveau in Frankreich zurückzuführen.

 

Die Kosten für Freistellungen und Abfindungen im Rahmen von Personalmaßnahmen, die im Wesentlichen im September umgesetzt worden sind, betragen 1,1 Millionen Euro. Der Personalaufwand im Berichtszeitraum lag mit 25,3 Millionen Euro um 700.000 Euro unter dem Vorjahresniveau, auch wenn sich die bereinigte Personalaufwandsquote aufgrund der niedrigeren Umsätze und Gesamtleistung auf 28,9 Prozent verschlechterte und aus Sicht des Vorstandes weiterhin zu hoch ist. Durch die umgesetzten Personalmaßnahmen werde der Personalaufwand ab 2025 nochmals deutlich sinken. Darüber hinaus sind weitere Personalmaßnahmen auch bei Tochtergesellschaften in Prüfung.

 

Per Saldo sei A.S. Création am Bilanzstichtag nicht verschuldet, sondern die liquiden Mittel übersteigen die Finanzverbindlichkeiten. Die Nettoanlageposition per 30. September setzt sich aus liquiden Mitteln in Höhe von 15,7 Millionen Euro und verzinslichen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 12,6 Millionen Euro zusammen. „Diese Liquiditätsausstattung in Kombination mit dem überwiegend langfristigen Charakter der Finanzverbindlichkeiten und der hohen Eigenkapitalquote von 61,9 Prozent am Bilanzstichtag unterstreicht die solide und robuste Finanzstruktur von A.S. Création“, teilte der Konzern weiter mit.

 

Auf Basis der Prognosen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sei der Vorstand in seiner Planung für 2024 von einem weiteren Geschäftsjahr ausgegangen, das durch ein nachteiliges konjunkturelles Umfeld und eine schwache Konsumnachfrage geprägt sein wird. Die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten habe diese Einschätzung bestätigt. Branchen, die während Corona beispielsweise stark vom Trend des Rückzugs in das eigene Zuhause und vermehrten Renovierungstätigkeiten profitiert haben, erleiden aktuell deutliche Umsatzeinbußen. Dazu gehörte auch der Tapetenmarkt. Eine Trendwende sei kurzfristig nicht zu erkennen, zumal neben Deutschland auch der wichtige Markt Frankreich deutlich schwächelt.

 

Unter dem Motto „CREATE 2030“ soll A.S. Création unter den veränderten Rahmenbedingungen zukunftsfest zu machen. „Dazu gehören insbesondere die konsequente Modernisierung der Produktion mit einem verstärkten Fokus auf Digitaldruck als Zukunftstechnologie, der Ausbau des Anteils höherwertiger sowie nachhaltiger Produkte am Gesamtsortiment, die Stärkung der Handelspartner bei der Vermarktung der Produkte von A.S. Création, der weitere Ausbau des Bereichs E-Commerce sowie die Erweiterung des Produktsortiments um komplementäre Produkte“, hieß es weiter.

 

Auch für das vierte Quartal rechnet der Vorstand nicht mit einem verbesserten Umsatzniveau, daher wurden auch die Ergebnisprognosen nach unten korrigiert.

 

Positive Signale seien nach Konzernangaben im Hinblick auf die verbesserte Rohertragsmarge sowie den angestrebten Ausbau des Bereichs E-Commerce zu erkennen. Ziel sei es, bereits 2025 wieder ein positives bereinigtes operatives Ergebnis zu erzielen.

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