WIRTSCHAFT
Unsicherheit erstickt Optimismus
Oberberg - Die Industrie- und Handelskammer Köln hat ihren Konjunkturbericht für das dritte Quartal 2020 veröffentlicht - 126 Unternehmen aus dem Oberbergischen Kreis haben an der repräsentativen Umfrage teilgenommen.
Von Jan Weber
Zwischen dem 17. August und dem 11. September hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln eine Konjunkturumfrage im gesamten Geschäftsgebiet Köln durchgeführt. Antworten von 699 Unternehmen, dabei von 126 aus dem Oberbergischen Kreis (OBK), sind in die Auswertung eingeflossen. Die außerordentliche Situation rund um die Corona-Pandemie lässt das Konjunkturklima in der Region Köln weiterhin frostig erscheinen.
Im Herbst bewerten knapp 39 Prozent der Unternehmen im Oberbergischen ihre Lage als schlecht und übertreffen damit den Stand der vergangenen Umfrage um fünf Prozent. "Der sommerliche Optimismus weicht der Erkenntnis, dass es nur in kleinen Schritten vorangeht, und die Situation fragil bleibt. Wenn die Bedingungen stabil sind, können regionale Wirtschaften schnell wieder anlaufen", so Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln. Jedoch scheint die aktuelle Ausgangslage weit entfernt zu sein von konstanten Zukunfts-Prognosen über eine mögliche Stabilität bei den Rahmenbedingungen. Während Branchen wie Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die pharmazeutische Industrie optimistischer waren, blickten etwa der Einzel- und Großhandel kritischer in die Zukunft.
"Die vielen Änderungen der aktuellen Lage verunsichern die Menschen und bremsen den Optimismus aus. Das ist immer schlecht, um planen zu können und das senkt auch die Erwartungshaltung", berichtet Michael Sallmann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Oberberg. Der Fachkräftemangel ist aufgrund der Auswirkungen der Pandemie in den Hintergrund getreten. Mehr als 70 Prozent der Befragten sehen die Inlandsnachfrage als größtes Risiko an, gefolgt von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie der Auslandsnachfrage. Laut Sallmann wird die Liquidität der Unternehmen zunehmend von Bedeutung sein. Staatliche Kredite seien keine langfristige Lösung und sollten - abhängig von der jeweiligen Branche - seiner Meinung nach durch Zuschüsse ersetzt werden, um den Firmen eine Zukunftschance zu geben.
Innerhalb einer Branche kann es bei der aktuellen konjunkturellen Lage extreme Unterschiede geben. Beispielsweise ist ein Lebensmittelauslieferer, der ein Krankenhaus versorgt, natürlich besser dran, als einer, der Schulen versorgt, die zwischenzeitlich geschlossen waren. Trotz der unvorhersehbaren, prekären Lage gibt es jedoch auch positive Entwicklungen. Die Digitalisierung der Betriebe etwa hat durch Corona einen erheblichen Schub bekommen. "Mit einem blauen Auge davonkommen und zur Wettbewerbsfähigkeit zurückfinden, sollte wohl das Motto für die gesamte Wirtschaft sein", setzt Michael Sallmann auf das 'Prinzip Hoffnung'.
Weitere Infos unter www.ihk.de
KOMMENTARE
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Hauptsache
Jammern und ALLES Schlechtreden - so bringt man nichts voran.
So redet man Krise in ALLE Köpfe.
Weiter so - IHK !
Gruß Walter Mutz
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