JUNGE LEUTE
Mit neuen "Lernwelten" den Unterricht umkrempeln
Gummersbach – An der Gummersbacher Gesamtschule wurde heute eine neu eingeführte Unterrichtsmethode vorgestellt – Mit dem neuen Konzept möchte man sich auf die veränderte Berufswelt einstellen.
Von Leif Schmittgen
Hamza, Berra und Beyza bastelten heute Morgen gemeinsam an einem Kunstprojekt. Die Siebtklässler genossen nicht etwa eine Freistunde, in der sie sich bequem freiwillig kreativ betätigen, sondern sie haben eine Unterrichtsstunde der komplett neuen Art des pädagogischen Ansatzes, wie sie seit dem vergangenen Herbst an der Gummersbacher Gesamtschule – zunächst in einer Testphase – praktiziert wird. Die Schüler sind begeistert: „Hier können wir unsere Ideen gemeinsam austauschen und unterstützen“, sagt Beyza, die ihren Mitschülern sogleich zur Hand geht.
[Auf gemütlichen Möbeln neue Wege beim Lernen gehen....]
Mit dem gegenseitig stattfindenden Austausch im Kunstunterricht wird sicherlich nicht das Rad komplett neu erfunden, allerdings gelten gleiche Grundsätze auch für andere Fächer wie Mathematik, Deutsch und Englisch, wie Schulleiter Ingolf Weber gemeinsam mit seinen Kollegen Thomas Krupp, Anna Klur und Markus Sutoris heute Morgen erklärte. Mit der Einrichtung der neuen Lernwelt, die Teil des 3,5 Millionen Euro-Gebäudesanierungskonzepts an der Einrichtung ist, möchte man sich an die „veränderten Arbeitsmethoden in der Berufswelt anpassen“, so Weber.
Intensives gemeinsames Büffeln findet nicht nur bei den Schülern statt, auch die Lehrer sollen sich gegenseitig bei der Einführung neuer Unterrichtsmethoden inspirieren. „Das funktioniert bisher sehr gut, wir tauschen uns während interner Fortbildungen intensiv aus“, ist Weber nach der Fertigstellung der ersten Lernwelt optimistisch für die Dinge, die da kommen werden. Denn künftig soll jeder Jahrgang der Sekundarstufe I. (je 120 Schüler) einen eigens eingerichteten Raum für das neuartige Lernen erhalten, die Sanierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen.
[... möchte man in Derschlag und mit hellen Räumen und neuen Lernkonzepten...]
Das komplette Mobiliar für den ersten Raum seiner Art, wurde von der ortsansässigen Firma Bohle gestiftet. Dessen Geschäftsführer Michael Rohr schaute sich mit Vertrieblerin Anja Windhoff heute Morgen beim Rundgang das Ergebnis an. Augenscheinlich bequeme Sessel, moderne Tische und Bänke sowie viel Licht sollen für eine entspannte und gemütliche Arbeitsumgebung sorgen. „Wir wollen weg von der angestaubten Flurschule“, untermauerte Weber seine Vision vom ultramodernen Lernen, wie es im Ausland vielerorts bereits praktiziert wird. „Von oben“, etwa von der Landesregierung, gab es übrigens keine Vorgaben, die Idee wurde einzig und allein in Derschlag geboren und umgesetzt.
[... weg vom Image der alten "Flurschule"...]
Ganz ohne Aufsicht sind die Schüler beim gemeinsamen Büffeln allerdings nicht: Die „Bohle-Lernwelt“, wie sie schulintern dank der Firmenunterstützung genannt wird, ist von allen Klassenräumen dank eingebauter Fenster einsehbar, sodass die Pennäler stets unter (indirekter) Beobachtung stehen. Beauftragt zur Umsetzung wurden Experten, die sich ausschließlich um die Gestaltung und Einrichtung der Lernwelten kümmerten. Technische Finessen wurden bewusst außen vorgelassen. Diese erhält die Schule mit der Anschaffung von iPads (OA berichtete) oder dem Einkauf von elektronischen Tafeln (Sideboards) aus anderen Geldtöpfen. Der klassische Unterricht wird an der Schule keineswegs komplett verschwinden, die Lernwelten verstehen sich als ergänzendes Angebot.
Kommentar: Wird der Unterricht revolutioniert?
[...mit abgekapselten Klassenräumen kommen.]
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