BLAULICHT

Betrug auf dem Schrottplatz: Hohe Geldstrafe für 28-Jährigen

ks; 22.10.2024, 16:01 Uhr
BLAULICHT

Betrug auf dem Schrottplatz: Hohe Geldstrafe für 28-Jährigen

ks; 22.10.2024, 16:01 Uhr
Waldbröl – Ein Eitorfer soll auf einem Schrottplatz Autoteile „unter der Hand“ verkauft haben – Heute wurde er am Amtsgericht Waldbröl wegen Betrugs verurteilt.

Zur Überraschung von Richter Haase schlug Junis A. (Anm.d.Red.: Name geändert) im vergangenen Juli zu einer Hauptverhandlung am Amtsgericht Waldbröl auf (OA berichtete). Überraschend deshalb, weil der Eitorfer sich auch bei vorherigen Verfahren nicht gemeldet habe. Heute war das anders. Zwar kamen am Vormittag vier geladene Zeugen ins Gericht, von dem 28-jährigen Angeklagten fehlte aber jede Spur. Doch auch Abwesenheit – in dem Fall – schützt vor Strafe nicht.

 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28-Jährigen aus dem Rhein-Sieg-Kreis vor, im vergangenen Jahr zwischen dem 21. September und dem 20. Oktober Straftaten in Waldbröl begangen zu haben. Angeklagt wurde er wegen Betrug und Urkundenfälschung. Junis A. war damals bei einer Autoverwertung im Süden des Oberbergischen Kreises beschäftigt. Laut Anklageschrift soll er dabei Autoteile „unter der Hand“ verkauft, die Ware dann aber nicht geliefert haben.

 

Konkret ging es am Amtsgericht Waldbröl um drei Betrugsstraftaten. So soll Junis A. zwei frisch lackierte Türen für einen VW Golf VI verkauft und dafür 320 Euro kassiert haben. Erhalten habe der Kunde die Türen allerdings nicht. Einer weiteren Geschädigten soll der Eitorfer zwei Reifensätze angedreht haben – einen Satz für 200 Euro, später einen weiteren für 120 Euro. Auch hier soll es keine Lieferung gegeben haben. Aus Kulanz soll sie die Reifen dann aber über den Schrottplatz erhalten haben.

 

Der Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft weder leistungswillig noch leistungsfähig gewesen sein und die Betrugsmasche als vorübergehende Einnahmequelle genutzt haben. Nach Verständigung mit der Staatsanwaltschaft sprach Richter Haase einen Strafbefehl aus. Verurteilt wurde Junis A. wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 210 Euro zu 60 Tagessätzen. Unterm Strich stehen damit 12.600 Euro. Darüber hinaus beabsichtigt die Staatsanwaltschaft, die noch offenen 320 Euro einzuziehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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