DRICKES WELT

Was ist aus uns geworden?

bv; 07.07.2020, 12:12 Uhr
DRICKES WELT

Was ist aus uns geworden?

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bv; 07.07.2020, 12:12 Uhr
Und wieder redet unser 'Drickes' Klartext - Liebenswürdig, direkt und nachdenklich spießt er den Alltag auf - Heute geht es um die Frage, was die Pandemie mit uns gemacht hat.

Es ist der Juli 2020 - und wo stehen wir aktuell? Sind wir noch in der ersten Corona-Welle oder schon danach? Kommt im Herbst eine zweite Welle und werden sich dann die Ereignisse vom März, April und Mai wiederholen, als das öffentliche Leben in vielen Bereichen zum Stillstand kam? Es sind Fragen über Fragen - und wenn wir ehrlich sind, wissen wir keine Antworten. Wir nicht, die verantwortlichen Politiker in der Region, in Land und Bund nicht, selbst Wissenschaftler sind ratlos, was uns bevorsteht. Werden wir mit dieser Pandemie länger leben müssen, als uns lieb ist, wird es einen Impfstoff geben, und wenn ja, wann eigentlich?

 

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Derweil geht das Leben weiter, aber irgendwie mit angezogener Handbremse. Die Maske ist ebenso unser ständiger Begleiter wie eine Distanz zu unseren Mitmenschen. Natürlich macht das Sinn, doch es macht auch Angst. Lockerheit und Offenheit, das, was wir früher genossen haben, ist wie hinter einer Nebelwand aus Vorsicht verborgen. Der Händedruck zur Begrüßung, vielleicht sogar eine Umarmung als Ausdruck von Freude und Nähe? Besser nicht, sagt unser Verstand, aber die Seele trauert. Mal eben etwas Leckeres essen gehen, ein langes Wochenende als Kurzurlaub, ins Kino oder zum Konzert. Entweder findet es nicht statt oder es ist vielleicht gerade nicht angesagt. Und irgendwas in uns schreit geradezu: Ich will mein altes Leben zurück.

 

Aber wollen wir das wirklich? War das Leben vor Corona das bessere? Heute schauen wir genauer hin und sehen, dass manches falsch läuft. Der Corona-Ausbruch beim westfälischen Fleisch-Baron Tönnies hat nicht nur gezeigt, wie schnell sich das Virus neu ausbreiten kann. Es wird auch klar, dass wir viel zu lange  Bedingungen für Tierhaltung hingenommen haben, die inakzeptabel sind. Es ist nur ein Beispiel von vielen. Die vergangenen Wochen und Monate haben uns stärker sensibilisiert für Themen, die früher an uns vorbeigegangen sind. Wir stellen manches stärker in Frage, haken nach, geben uns nicht mehr mit windelweichen Plattitüden zufrieden. Auch das ist ein Ergebnis der Pandemie - und nicht das schlechteste.

 

Bleiben Sie gesund

 

Herzlichst

 

Ihr Drickes

 

 

Bernd Vorländer

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