GUMMERSBACH

Schwarzenberger Hof unter Denkmalschutz gestellt

pn; 27.06.2024, 08:00 Uhr
Foto: Peter Notbohm ---- Das leer stehende Landhaus Schwarzenberger Hof soll an die Evangelische Gemeinde verkauft werden.
GUMMERSBACH

Schwarzenberger Hof unter Denkmalschutz gestellt

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pn; 27.06.2024, 08:00 Uhr
Gummersbach - Das ehemalige Landhaus soll an die Evangelische Gemeinde verkauft werden - Die könnte es künftig vielleicht als Gemeindehaus verwenden.

Von Peter Notbohm

 

Das ehemalige Landhaus Schwarzenberger Hof in Hülsenbusch ist unter Denkmalschutz gestellt worden. Das hat der Gummersbacher Ausschuss für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Digitalisierung in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Das Gebäude mit der Hausnummer 48 reiht sich damit in eine Art Denkmal-Ensemble in Hülsenbusch ein. Auch die Gebäude 40, 42, 43, 46 und 47 in die Schwarzenberger Straße gehören bereits zu den 204 Baudenkmälern in der Kreisstadt.

 

Das Gebäude wurde im Jahr 1767 parallel mit der Kirche von der Familie Kleinjung errichtet und steht noch heute in deren Besitz. Zunächst wurde es als Wohn- und Stallhaus sowie landwirtschaftlich genutzt. Zuletzt war es als Gasthaus verwendet worden, stand in den vergangenen Jahren aber leer. Es soll veräußert werden. Mit der Evangelischen Kirchengemeinde gibt es bereits eine Interessentin, die eine Nutzungsänderung anstrebt. Nach Angaben von Jutta Motzko, zuständig für den Bereich Denkmalpflege bei der Stadt Gummersbach, sind die genauen Pläne noch nicht bekannt. Denkbar sei aber eine Art Gemeindehaus.

 

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Vorgespräche mit dem LVR Amt für Denkmalpflege im Rheinland hätten eine Schutzwürdigkeit des Gebäudes ergeben. Es wurde Ende März unter vorläufigen Schutz gestellt. Das notwendige wissenschaftliche Gutachten liegt der Stadt seit Mai vor. Das Gebäude habe den Schutzstatus vor allem wegen seiner Substanz, des Umfangs und der städtebaulichen Bedeutung erhalten.

 

Leise Kritik gab es zunächst von Andreas Dißmann (Grüne), der den ehemaligen Landgasthof im Vergleich zu einem „echten Denkmal wie der Vogtei“ einen „Störpunkt“ nannte: „Wir mussten schon schönere Gebäude abreißen. Hier habe ich das Gefühl, dass der Denkmalschutz missbraucht wird, um die Barrierefreiheit zu umgehen.“ Dem widersprach Motzko. Schutzwürdigkeit entspreche nicht subjektiver Schönheit: „Es gibt nichts Nachhaltigeres als ein 250 Jahre altes Gebäude.“ Der Technische Beigeordnete der Stadt Jürgen Hefner wandte ebenfalls ein, dass die Einstufung auf einer wissenschaftlichen Bewertung beruhe.

 

Auch Helga Auerswald (SPD) und Jürgen Marquardt (CDU) warben für den Denkmalschutz des Gebäudes. Dies bringe auch steuerliche Vorteile. „Das haben wir auch schon bei der Schule in Niederseßmar so gemacht“, erinnerte Marquardt.

KOMMENTARE

1

Denkmalschutz hin oder her! Was nutzt der, wenn er nicht verfolgt wird we am Beispiel Haus Helberg. Neue Fenster mit "Sprossen in Aspik" - fei nach Raimund Probst - wurden bisher von der Unteren Denkmalbehörde meines Wissens nicht verfolgt! (Für den Laien: Sprossen zwischen den Glasscheiben).
Was soll dann noch der Denkmalschutz?

Architekt Dipl.-Ing. (TH) Hans-Jochen Baudach, Köln - Denkmalpfleger und Mitgl. des Bergischen Geschichtsvereins, 27.06.2024, 09:53 Uhr
2

Eine Entschärfung der Gefahrensituation an der Engstelle wäre sinnvoller als der Erhalt der Altlast.

Busfahrer, 28.06.2024, 11:02 Uhr
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