HANDBALL
Nächster Verletzungsschock: Löwen verlieren Spiel und Torhüter Neese
Oberberg - Der SSV hat wenig Mühe mit dem Pulheimer SC - HBD Löwen stecken nach Niederlage in Köln im Tabellenkeller fest - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).
Pulheimer SC – SSV Nümbrecht 28:34 (14:17).
Die Generalprobe ist gelungen. Eine Woche vor dem vermeintlichen Topduell gegen die SG Langenfeld lösten die Nümbrechter ihre Pflichtaufgabe bei den Hornets souverän. Dabei erwischten die Hausherren den besseren Start und lagen nach sechs Minuten 5:2 vorne. „Am Anfang war es ein hin und her. Wir haben einige Minuten gebraucht, um Zugriff auf den starken Rückraum der Pulheimer zu bekommen. Wir hatten dann einfache Ballgewinne und konnten mit Tempo einfache Tore erzielen“, sagte SSV-Trainer Manuel Seinsche, der wegen des kurzfristigen Ausfalls von Fabian Benger und Jannik Lang zum Improvisieren gezwungen war.
Seinsche gelang es kurzfristig Routinier Ilja Schattner als Backup für die Position am Kreis zu reaktivieren und ließ Rückkehrer Dag Dissmann, statt als Ersatz am Kreis, auf seiner angestammten Position im Rückraum auflaufen. „Dag Dissmann ist ein sehr kluger Spieler. Er hat mit seinen sechs Toren ein starkes Comeback abgeliefert und gezeigt, dass er keine Eingewöhnungsphase braucht“, hob der SSV-Coach die Leistung des gerade erst von einem Fingerbruch genesenen Spieler hervor. Auch Schattner, der zwei Tore zum Sieg beitrug, erhielt ein Sonderlob für seine starke Leistung gegen die robuste Abwehr des Gegners.
Die Nümbrechter hielten nun das Tempo auf hohem Niveau, glichen in Minute 14 zum 6:6 aus und setzten sich dann frühzeitig ab. 14:8 (24.) führte der Gast, ehe sich die Pulheimer vor der Halbzeitpause noch einmal zurückmeldeten. Fast im Alleingang brachte der 36-jährige Altmeister Davide Semeraro, mit fünf seiner insgesamt sechs Treffer, die Gastgeber auf 14:17 heran. In Durchgang zwei legten die Nümbrechter dann noch einmal eine Schippe drauf, stellten von einer 6:0-Deckung auf eine 5:1-Formation mit Tobias Schröter in vorderster Front um und stellten die Hornissen damit vor noch größere Probleme. In Minute 43 lagen die Nümbrechter, dank einfacher Tore, schon mit 25:18 vorne. Beim 28:19 (46.) waren die Gäste bereits auf die Siegerstraße eingebogen.
„Wir wussten, dass die Pulheimer mit einem kleinen Kader angetreten waren und haben das Tempo weiter hoch gehalten. Aber ich muss den Pulheimern ein großes Kompliment machen. Sie haben nie aufgehört, Handball zu spielen und nie aufgegeben. Sie sind, auch bei einem größeren Vorsprung, immer noch gefährlich“, so Seinsche, dessen Equipe allerdings nichts mehr anbrennen ließ und die Partie sachlich zu Ende spielte. (thg)
Nümbrecht: Sebastian Stürmann, Dag Dissmann (je 6), Harald Roth (6/4), Tim Hartmann (5), Tobias Schröter, Torben Lang (je 3), Ilja Schattner (2), Marcel Miebach, Dominik Donath, Johannes Urbach (je 1).
MTV Köln – HBD Löwen Oberberg 27:22 (10:9).
Der Verletzungsprobleme bei den HBD Löwen Oberberg nehmen immer absurdere Züge an. Im wichtigen Kellerduell bei MTV Köln erwischte es mit Kevin Neese (Foto) den nächsten Spieler. Der Torhüter verdrehte sich nach rund 24 Minuten – nur zwölf Minuten nach seiner Einwechslung – das Knie. Bis dahin hatte der Keeper mit seinen fünf Paraden maßgeblichen Anteil daran, dass die Kölner ihre 8:5-Führung (15.) nicht ausbauen konnten und die Oberberger über 9:8 (23.) bis zur Pause in Schlagdistanz blieben.
Löwen-Trainer Maik Thiele hatte sich erneut für den dauerhaften siebten Feldspieler entschieden. Nicht die schlechteste Wahl gegen den Aufsteiger aus der Domstadt, doch die Gäste hatten kein gutes Entscheidungsverhalten. „Da war viel mehr drin. Wir haben es nicht geschafft, die Bälle zum freien Mann zu transportieren und wollten zu oft mit dem Kopf durch die Wand“, analysierte Thiele. Der Coach war allerdings auch erneut zum Improvisieren gezwungen. Durch den Ausfall von Luis Villgrattner musste u.a. der gelernte Außen Marko Köster plötzlich im rechten Rückraum auflaufen. Auch Malte Müller und Co-Trainer Manuel Jäger kamen zum Einsatz.
Konnten die Gastgeber aus den vielen Fehler vor der Pause noch kaum Profit schlagen, änderte sich dies nach dem Seitenwechsel schlagartig. Allein die ersten acht Angriffe endeten mit sechs technischen Fehlern und vielen Würfen auf das verwaiste Löwen-Tor. Beim 21:11 (45.) war die Partie jedenfalls fast entschieden. Beim 24:20 (56.) wackelte der Kölner Sieg aber noch einmal kurz, doch anstatt auf drei Treffer zu verkürzen, folgte der nächsten Löwen-Fehler – die Partie war endgültig gegessen.
[Nils Welke war bester Spieler bei den Oberbergern.]
„Heute hätte alles perfekt funktionieren müssen, um hier etwas zu holen. Leider fehlte uns diesmal die Torhüterleistung. Die Jungs haben sich nie aufgegeben, aber mit dem aktuellen Kader kann man leider nicht mehr erwarten“, so Thiele, der vor allem mit seinem Nachwuchsspieler Fabio Brogno Mitleid hatte: „Der Plan war, ihn langsam ranzuführen. Durch die vielen Verletzten muss er aber direkt eine tragende Rolle einnehmen.“ Vom Abstiegskampf will der Löwen-Coach aber trotzdem noch nicht reden: „Dafür ist es noch zu früh in der Saison und nach der Herbstpause kommen zum Glück auch einige Spieler wieder.“ (pn)
HBD Löwen: Anthony Hudak-Domokos (6), Nils Welke (5), Nils Meier (4), Marko Köster (3/1), Daniel Rischikov (2/1), Alen Caber, Manuel Jäger (je 1).
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