HANDBALL

Kiesler sorgt für Gänsehaut-Moment beim klaren Sieg gegen Bietigheim

pn; 07.03.2025, 23:15 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Nach neun Monaten gab Tom Kiesler beim 37:27-Heimsieg des VfL Gummersbach gegen die SG BBM Bietigheim sein Comeback.
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Kiesler sorgt für Gänsehaut-Moment beim klaren Sieg gegen Bietigheim

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pn; 07.03.2025, 23:15 Uhr
Gummersbach - Die neunmonatige Leidenszeit des Abwehrspezialisiten hat gegen den Aufsteiger ein Ende - Der VfL holt einen ungefährdeten 37:27-Heimsieg - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach - SG BBM Bietigheim 37:27 (21:13).

 

Der VfL Gummersbach hat sich den Europapokalfrust von der Seele geworfen. Der 37:27-Heimsieg gegen den Aufsteiger SG BBM Bietigheim geriet am Freitagabend in der in der Handball-Bundesliga zum 24 Mal in Folge ausverkauften SCHWALBE arena allerdings fast schon zur Nebensache. Denn: Gegen den Aufsteiger endete die neunmonatige Leidenszeit von Tom Kiesler. Der Abwehrspezialist gab das von vielen VfL-Fans heiß ersehnte Comeback.

 

[Seit Wochen in bestechender Form: Miro Schluroff erzielte fünf seiner sechs Tore vor der Pause und bekam nach dem Seitenwechsel eine Verschnaufpause.]

 

Als „unbeschreibliche Gänsehautstimmung“ beschrieb Kiesler nach dem Match den Moment, als er von Hallensprecher Dirk Hartmann angekündigt wurde und in die SCHWALBE arena einlief. Die Fans feierten ihren „Local Hero“ frenetisch. „Ich war in einem Tunnel und habe nur den Moment genossen“, meinte Kiesler später. Sein Comeback auf dem Feld gab er in der 15. Minute, als er erstmals unter lautstarken Sprechchören in den Mittelblock eingewechselt wurde und sogar fast sofort einen Ball blockte.

 

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Überhaupt wurde jede gelungene Aktion des 23-Jährigen, der seit zwei Wochen im Mannschaftstraining war, gefeiert. In seiner Statistik standen am Ende zwei Steals. Noch wichtiger aber aus seiner Sicht: „Körperlich habe ich keine Probleme.“ Auch sein Trainer Gudjon Valur Sigurdsson war sichtlich gerührt und sprach von einem inspirierenden Moment: „Als er eingelaufen ist, hatten wir alle zwei Minuten lang Gänsehaut. Schon bei der ersten gelungenen Aktion hat man gemerkt, welche Bedeutung er für den Verein hat und wie sehr ihn die Fans lieben.“

 

[Co-Kapitän Ellidi Vidarsson erlag nicht dem Werben anderer Clubs und bleibt für zwei weitere Jahre in Gummersbach.]

 

Jubel brandete vor Anpfiff auch noch ein zweites Mal auf. Der VfL Gummersbach gab die Vertragsverlängerung von Ellidi Vidarsson bis 2027 bekannt (siehe Bericht). Trotz Angeboten von Topclubs entschied sich der Isländer für einen Verbleib bei den Oberbergern. Damit hat der Traditionsverein auch die letzte Vertragsbaustelle für den kommenden Sommer geschlossen.

 

Das Match selbst gestaltete sich dagegen von Beginn an vollkommen einseitig. Vor allem in der Anfangsphase waren die Gummersbacher mit ihrer 5:1-Deckung absolut überlegen und führten gegen überforderte Gäste früh mit 8:1 (13.). Anschließend ließen es die Gastgeber bis zum 10:6 (18.) ein wenig ruhiger angehen. Für einen kleinen Slapstick-Moment sorgten in dieser Phase auch die Schiedsrichter, von denen einer Lukas Blohme im Gegenstoß über den Haufen rannte.

 

Danach nahm der VfL aber wieder Fahrt auf. Bertram Obling (6 Paraden), die starke Defensive und ein erneut wurffreudiger Miro Schluroff waren die Hauptfaktoren für den klaren 21:13-Halbzeitstand, zu dem Blohme Sekunden vor der Sirene traf. Bei Bietigheim funktionierte allerdings auch kaum etwas. Lediglich Rechtsaußen Gonzalo Perez stemmte sich mit seinen insgesamt 13 Toren gegen die Niederlage. VfL-Mittelmann Ole Pregler erklärte die Leistung nach dem Match mit dem vorhandenen Flensburg-Frust von Dienstagabend: „Wir wollten unbedingt mit viel Energie ins Spiel. Und wenn wir dann so gut reinkommen, wird es schwierig, uns in eigener Halle zu schlagen.“

 

[Fünf Tore steuerte Julian Köster zum Gummersbach Sieg bei.]

 

Nach dem Seitenwechsel schaltete Gummersbach dann in den Verwaltungsmodus. Sigurdsson wechselte zur Pause munter durch und brachte mit Tilen Kodrin, Mathis Häseler und Giorgi Tskhovrebadze gleich mehrere frische Kräfte. An der Gummersbacher Überlegenheit änderte das wenig. Über 26:17 (41.) und 31:23 (51.) geriet der VfL-Vorsprung nie in Gefahr. Mit einigen eingestreuten Kempa-Tricks sorgten die Hausherren aber immer wieder für einen gewissen Unterhaltungsfaktor.

 

Kein Wunder, dass Bietigheims Coach Iker Romero nach dem Match von einem verdienten Sieg der Gummersbacher sprach: „Das Spiel war nach zehn Minuten durch. Wir haben keine Lösungen gefunden und haben zu viele technische Fehler gemacht, die der VfL bestraft hat.“ Dass Torhüter Daniel Rebmann ausgerechnet im Spiel gegen seinen Ex-Club nicht im Kader stand, begründete der Spanier mit sportlichen Gründen: „Ich habe drei Torhüter.“

 

[VfL-Coach Sigurdsson wirkte angesichts der klaren Führung gelöst auf der Bank.]

 

Sigurdsson blickte derweil entspannt auf das Spiel zurück und war vor allem von der Anfangsphase seines Teams begeistert: „Ein großes Lob an meine Mannschaft, wie wir das heute gemacht haben. Das war sehr effektiv. Wir hatten in der ersten Hälfe kaum Fehlwürfe und nur wenig technische Fehler. So wie man sich das am besten vorstellen kann.“

 

Für Gummersbachs Nationalspieler geht es nun zu ihren Auswahlteams in die Länderspielpause. Das nächste Match bestreitet der VfL am 22. März in Erlangen. Nur drei Tage später steht das Europapokal-Playoff-Hinspiel gegen Melsungen auf dem Programm. Dass die Hessen derzeit mit enormen Verletzungsproblemen zu kämpfen haben, wertet Pregler nur bedingt als Vorteil: „Uns kann das auch noch treffen. Stand jetzt mag das ein kleiner Vorteil sein, aber Melsungen ist auch so eine schwierige Aufgabe.“

 

Gummersbach: Miro Schluroff, Ellidi Vidarsson (je 6), Julian Köster (5), Milos Vujovic (5/2), Ole Pregler (4), Lukas Blohme, Mathis Häseler (je 3), Kristjan Horzen (2), Tilen Kodrin, Giorgi Tskhovrebadze, Stepan Zeman (je 1).

 

Bietigheim: Gonzalo Perez (13/6), Nikola Vlahovic (3), Maximilian Hejny, Julius Kühn, Paco Barthe, Jonathan Fischer (je 2), Till Hermann, Dominik Claus, Juan de la Pena (je 1).

 

Zeitstrafen

8:4 Minuten (Vidarsson, Blohme, Köster, Pregler - Vlahovic, Nicolaus).

 

Siebenmeter

2/2 – 6/8 (Obling hält gegen  Perez, Wolf wirft über das Tor).

 

Schiedsrichter

Luas Hellbusch/Darnel Jansen.

 

Zuschauer

4.132 (ausverkauft).

 

Ergebnisse und Tabelle

 

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Herzlichen Glückwunsch zum 37:27 Siege gegen Bietigheim und den 2 Punkten.Weiterso VFL-Gummerbach .

Fans aus Oberbantenberg gbr.Döring

Udo Döring, 08.03.2025, 09:02 Uhr
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