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Modernisierung statt Preissenkung

nk, fn, db; 5. Jan 2010, 16:15 Uhr
Oberberg Aktuell
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Modernisierung statt Preissenkung

nk, fn, db; 5. Jan 2010, 16:15 Uhr
Oberberg – Oberbergische Hoteliers wollen vielfach Mehrwertsteuersenkung für Renovierungen, Ausbau und Mitarbeiterschulung nutzen – Steigende Energiekosten als Problem.
Von Natalie Kuss, Fabian Nitschmann und Daniel Beer

Noch vor Weihnachten beschlossen Bundesregierung und Bundesrat, die Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen auf den so genannten halben Satz abzusenken. Aufatmen im Hotel- und Gaststättengewerbe, denn   in 21 von 27 EU-Mitgliedstaaten gelten schon seit einigen Jahren reduzierte Steuersätze. Nun zieht auch Deutschland nach und senkt die Steuer von 19 auf 7 Prozent. Mancher wird sich fragen, ob jetzt die Übernachtungspreise sinken? In Oberberg denken die meisten Hoteliers eher über eine Modernisierung ihrer Häuser nach, wie eine Nachfrage von Oberberg-Aktuell ergab.

 [Oscar Koch vom Wiehler "Hotel zu Post".]

Der Chef des Wiehler „Hotels zur Post“ und Vorsitzende der Fachgruppe Hotel und Tourismus des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands NRW, Oscar Koch, glaubt an einen positiven Effekt durch das Gesetz und sieht mehr Spielräume für neue Investitionen. „Für Preissenkungen ist das Gesetz allerdings nicht ausgelegt. Es soll das Wachstum beschleunigen und den Hoteliers Möglichkeiten zu Renovierungen und anderen Qualitätsverbesserungen geben“, macht Koch deutlich. Genauere Ergebnisse könne man aber frühestens im Sommer erwarten, da es noch zu früh sei, Aussagen über die Einnahmeentwicklung durch das neue Gesetz zu machen.

Gundolf Eicker vom Hotel Engelskirchen hat bereits konkrete Pläne. So werden sämtliche Zimmer neu gestrichen und ein Gastraum renoviert und erweitert. Außerdem sind Fortbildungen für die Mitarbeiter geplant. Hanneliese Wirth, Geschäftsführerin des Hotels Landhaus Wirth in Marienheide, nutzt die neu eingetretene Steuersenkung für notwendige Investitionen im Hotel, kommt aber auch den Gästen entgegen. „Der Kunde erwartet eine Preissenkung und diese ermöglichen wir ihm durch die Mehrwertsteuerverringerung“, so erklärt Wirth ihr Vorhaben. „Allerdings ist es nicht möglich die vollen zwölf Prozent dafür auszuschöpfen, denn im Gegenzug sind die Energiekosten gestiegen.“

Das bestätigt auch der Eigentümer des Denklinger Hofs, Dietmar Sachs, der seinen Kunden keine Preissenkungen in Aussicht stellt. „Ich muss eine Erhöhung des Gaspreises um 9,8 Prozent, umgerechnet etwa 135 Euro pro Monat, verkraften“, erklärte der Hotelbesitzer gegenüber Oberberg-Aktuell. „Ich werde die Preise aber auch mit Sicherheit nicht erhöhen“, so Sachs weiter. Auch Um- oder Ausbaumaßnahmen kommen für den Reichshofer Hotelier nicht in Frage, da er sich mit seinen aktuellen Kapazitäten sehr zufrieden ist.  Viele weitere Hotels wie auch beispielsweise das Nümbrechter Parkhotel, haben sich noch nicht entschieden, ob sie den Kunden Preisnachlässe gewähren oder in die Ausstattung ihres Hauses investieren.
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