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"Völlige Zurückgenommenheit" - Heide Barthelmies Werke im Sparkassen-Forum

om; 20. Jul 2003, 21:08 Uhr
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"Völlige Zurückgenommenheit" - Heide Barthelmies Werke im Sparkassen-Forum

om; 20. Jul 2003, 21:08 Uhr
(om/20.7.2003-19:50) Wiehl - Die zweite Ausstellung des Jahres im Sparkassen-Forum wurde jetzt im Beisein der Künstlerin Heide Barthelmie aus Berlin eröffnet.

[Bilder: Oliver Mengedoht --- Sparkassendirektor Mehren mit der gebürtigen Drabenderhöherin Barthelmie.]



"Das Jahr der Künstlerinnen-Power" kündigte der Direktor der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Wolfgang-Ludwig Mehren, am Donnerstag Abend bei der zweiten Vernissage des Jahres an - nur Frauen werden in diesem Jahr im Forum des Geldinstituts ihre Werke präsentieren. "Die weibliche sicht ist naturgemäß eine ganz andere, oft ist sie in vielerlei Hinsicht genauer und einfühlsamer", begründete Mehren. "Details, unterschwellige Gefühle, Emotionen wahrnehmen, das sind die Stärken der Frauen." Begonnen hatte das weibliche Kunstjahr mit den Arbeiten von Ragna Sichelschmidt, im Oktober beleuchtet Katja Duftner eine Schattenseite der Gesellschaft und im November wird Maria Multhauf in einer ganz besonderen Technik Versöhnliches zeigen.



Heide Barthelmie lebt in Berlin, hat ihre Wurzeln aber in Drabenderhöhe. Die meisten Gemälde ihrer Werkgruppe "Rosen" kennzeichne eine völlige zurückgenommenheit, beschrieb Dr. Thomas Hirsch in seiner Einführung. Der promovierte Kunsthistoriker Kurator der Herbert-Weisenburger-Stiftung Rastatt und des Bildhauersymposiums Lindabrun in Niederösterreich. Meist nahezu quadratische Formate gäben selbst kaum eine Inhaltlichkeit vor, "die Darstellungen entsprechen vielleicht am ehesten dem Eindruck eines Feldes, das sich nach links wie nach rechts, nach oben wie nach unten fortsetzt, von dem freilich ein wohlgeordneter, organisierter Ausschnitt genommen wurde: ein serielles Nacheinander der Blüten."





Die "Rosen" sind mit Ölfarbe auf Leinwand realisierte Malerei, die Untermalungen entstehen in Acryl und mitunter sind größere Partien collagiert. Entstanden sind diese Bilder überwiegend von 1997 bis '99, ohne aber je abgeschlossen zu sein, führte der Kunsthistoriker aus. "Kennzeichnend für ihre Bilder ist eine ernste Zuständlichkeit, ein Innehalten, das zugleich heiter sein kann und jeder Zeit enthoben scheint", detaillierte Hirsch.



Barthelmie hat an der Folkwang-Schule in Essen und der Hochschule der Künste in Berlin studiert. Ein wichtiges Sujet ihrer Arbeit kristallierte sich schon früh heraus: der menschliche Körper, vor allem die weibliche Figur. Das äußert sich in der Darstellung von Akten und Paaren, auch Köpfen und Portraits, früher meist expressiv. "Die Figuren sind kantig, verschränkt, häufig schmal, sie sind gelängt und in ihrer Körperlichkeit auf sich konzentriert, aber sie sind immer von heute und bringen zeitgenössische Befindlichkeiten zum Ausdruck", erläuterte Hirsch. Barthelmie hat auch schon Skulpturen aus Holz und Keramiken gefertigt, sie ist Malerin, Zeichnerin, Designerin und Illustratorin, hat in den letzten Jahren vor allem Zeichentrickfilme realisiert.





Für die musikalische Untermalung hatte das Geldinstitut einmal mehr Alina Zielke mit ihrem Bruder Dominik ausgewählt; "wir sind früh auf ihre Leistungen aufmerksam geworden", erläuterte Mehren. Schon drei Mal spielte die 18-jährige Eckenhagenerin bei Vernissagen und holte beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" zusammen mit Anna-Lena Pergenthaler in der Kategorie "Klavier und ein Streichinstrument" Platz 1 mit dem Prädikat "mit hervorragendem Erfolg teilgenommen". Von Mal zu Mal, dachte Mehren an ihre auftritte bei den ausstellungseröffnungen der Sparkasse, "registrieren wir eine Leistungssteigerung - hier wächst ein hochtalentiertes Juwel heran". Ihr zwölfjähriger Bruder Dominik besucht ebenfalls das Grotenbach-Gymnasium in Gummersbach und hat bereits zweimal den ersten Preis im Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" gewonnen - er spielt seit seinem fünften Lebensjahr Violine.



Öffnungszeiten



Die Ausstellung läuft bis zum 8. August und ist montags bis freitags von 8:30 bis 12:30 sowie 14 bis 17 Uhr geöffnet, donnerstags bis 18 Uhr.




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