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Die Feste feiert ihren 706. Geburtstag
(mkj/13.5.2007-13:10) Von Michael Kleinjung
Bergneustadt Die Feste Neustadt, 1301 von dem Drosten Rutger von Altena im Auftrag des Grafen Eberhard II. von der Mark auf dem Bergsporn im Dörspetal gegründete Stadt feiert ihren 706.Geburtstag.

Mit seinem traditionellen Brunnengespräch in der Neustädter Altstadt wurde am Samstagnachmittag der diesjährige 706. Stadtgeburtstag in der Feste eröffnet. Zog einstmals im Mai Anno 1301 der Droste Rutger von Altena mit seinem Tross im Auftrag des Grafen Eberhard II von der Mark zum Bau der Stadtburg vom Haikenbergh zu dem Bergsporn am Dörspetal, so kürzte Bürgermeister Gerhard Halbe, flankiert von den Landsknechten und Marketenderinnen des Neustädter Heimatvereins den doch langen, beschwerlichen Weg ein wenig ab und zog vom Jägerhof in Neustadts Altstadt zum nahe gelegenen Losemundbrunnen, wo sie von den Neustädter Bürgern schon erwartet wurden.

Zusammen mit dem Vorsitzenden des Heimatvereins Utz Walter eröffnete der Bürgermeister die Feierlichkeiten. Eingestimmt auf die Festlichkeiten wurden die Besucher rund um die historische Städte durch den Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde. 706 Jahre ist ein stolzes Alter für eine stolze Stadt. Gerhard Halbe zeigte sich ein wenig enttäuscht, dass nicht mehr Bürger Bergneustadts das erste Geburtstagsgeschenk der Feierlichkeiten am Freitagabend im Krawinkel Saal, den Chorarbend mit seiner Vielfalt auf musikalischer Ebene, besucht hatten.
Mit den Worten Ein gesunder Baum bedarf auch gesunder Wurzeln, würdigte Halbe die ehrenamtliche Arbeit und die bemerkenswerte Leistung für die Stadthistorie und verlieh die Graf-Eberhard-Medaille an Günter Finkenrath, Erhard Dösseler und Klaus Flick.

Die Verleihung des Stadtdukatens ist die höchste Auszeichnung der Stadt Bergneustadt. Für das Gemeinwohl verdient gemacht, für Bürgersinn und Solidarität, Kultur und bürgerlichem Engagement , praktische Hilfe für Bedürftige, ehrenamtliche Tätigkeit im Verein, künstlerische und wissenschaftliche Tätigkeiten steht der Stadtdukat. Gerechtigkeit hat heute einen liebenswürdigen Tag, so Halbe als er dem sichtlich gerührten Bruno Hünermund mit den beispielhaften Satz Du bist ein wunderbarer Mensch den Stadtdukaten 2007 verlieh. Derweilen sorgten die Marketenderinnen mit kostenlosem Weinausschank und alkoholfreien Getränken für das leibliche Wohl der Besucher, die nach den Ehrungen gebannt und schmunzelnd dem traditionellen Brunnengespräch der Neustädter Originalen lauschten, das auch in diesem Jahr wieder so richtig schmutzige Wäsche wusch.

Die beiden Neustädter Urgesteine Gerda Rippel und Horst Kowalski zeigten sich besorgt, dass nichts mehr an die gute alte Zeit erinnere, wenn man das Traditionsgebäude Graf van der Mark nun für den neuen Kreisverkehr abreiße. Tja dai bruuken fürr dänn Kreisel so fill Platz, dormätt datt dai Autos dürch dai Fliehkraft nich uut dr Baan fleijen (die brauchen für den Kreisel so viel Platz, damit das die Autos durch die Fliehkraft nicht aus der Bann fliegen) sinnierte Horst Kowalski.

Nicht nur am deutschen Eck, auch da wo die Talstraße auf die Chaussee kommt und wo der Südring auf die Chaussee trifft und der vierte Kreisverkehr, da wo so viele Straßen in die Chaussee münden am Ausgang der Bahnstraße, geben den Bürger Neustadts die Möglichkeit sich doll und dütschig zu fahren, so die beiden natürlich in bestem Neustädter Platt weiter.
Nach dem Brunnengespräch zogen die Neustädter zum Vorplatz am Heimatmuseum in der Wallstraße, wo dann bis tief in die Nacht kräftig gefeiert wurde. Unterhaltung boten dabei der Musikzug der Neustädter Feuerwehr, JustGuitars, Gnat Society und die Realschulband.
Nachdem schon am Freitagabend im Rahmen des Stadtgeburtstags die 2. Neustädter Musiktage mit zahlreichen Bergneustädter Chören in der Begegnungsstätte Krawinkel-Saal stattfand, findet heute am Nachmittag zum Abschluss der Feierlichkeiten auf dem Rathausplatz noch ein bunter Familiennachmittag für Jung und Alt mit zahlreichen Spiel, Sport und Kultur Highlights statt.
