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Gummersbach/Derschlag zahlt bitteres Lehrgeld

pn; 14. Feb 2016, 20:41 Uhr
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Gummersbach/Derschlag zahlt bitteres Lehrgeld

pn; 14. Feb 2016, 20:41 Uhr
Oberberg - Der Bundesligaunterbau dominiert Korschenbroich über 50 Minuten, muss aber mit der Schlusssirene trotzdem den Ausgleich hinnehmen.
HS Gummersbach/Derschlag – TV Korschenbroich 28:28 (16:10).


In ungläubige Gesichter konnte man bei der Spielgemeinschaft HS Gummersbach/Derschlag nach dem Abpfiff blicken. „Die letzten zehn Minuten haben uns das Genick gebrochen“, musste auch Trainer Jörg Lützelberger zerknirscht zugeben. Dabei hatte sein Team bis zu diesem Zeitpunkt alles richtig gemacht und einen ersatzgeschwächten Gast über weite Strecken dominiert. „Das Problem war, dass wir mit der Situation, ein Spiel zu dominieren, nicht umgehen konnten“, fing der Übungsleiter seine Analyse kurz nach der Partie an. Die Kreisstädter nahmen zu früh den Fuß vom Gas und ließen gerade im Gegenstoß so manche Möglichkeit liegen. Bis zum 4:3 (11.) hatte sich zunächst eine offene Partie entwickelt, in der die Hausherren nun allmählich die Initiative übernahmen.


Über 7:5 (16.) war beim 10:5 (19.) ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Beim 15:8 (26.) wuchs der Vorsprung erstmals sogar auf sieben Treffer an. Ein Vorsprung, der auch in der zweiten Halbzeit lange Bestand haben sollte. Über 22:15 (41.) sah auch Gästetrainer Ronny Rogawska die Felle seiner Mannschaft davonschwimmen und nahm eine Auszeit. Deren Wirkung verpuffte allerdings völlig. Über 25:19 (47.) eilten die Gastgeber bis zum 27:21 (50.) einem scheinbar ungefährdeten Heimsieg entgegen. Was folgte, waren jedoch die bereits erwähnten zehn Minuten. „Bis dahin haben die Jungs alles stark umgesetzt und ein tolles Spiel abgeliefert“, war Lützelberger zu diesem Zeitpunkt noch voll des Lobes. Doch in der Schlussphase fehlte nicht nur der letzte Punch in der Offensive, auch das Rückzugsverhalten war nun mehr als mangelhaft. Fast jedes Tor der Korschenbroicher fiel per Gegenstoß.


Beim 27:23 (52.) versuchte Lützelberger mit einer Auszeit noch gegenzusteuern, doch diese brachte ebenso wenig Hilfe, wie die beim 27:26 (57.). Zwar erzielte Alexandre Brüning das vermeintlich erlösende 28:26 150 Sekunden vor Schluss, doch in den Schlussminuten handelten sich Max Jaeger und Vladislav Vesselinov noch zwei Zeitstrafen durch die guten Schiedsrichter ein. In doppelter Unterzahl hätte der starke Brüning zum Held des Abends werden können, sein letzter Wurf ging allerdings neben das Tor. Korschenbroich machte es besser, spielte einen letzten langen Pass auf Kreisläufer Dennis Backhaus, der zum umjubelten Ausgleich mit der Schlusssirene einnetzte.


„Wir haben schlicht Lehrgeld bezahlt“, kommentierte Lützelberger den unglücklichen Ausgang der Partie. „Ich würde mich allerdings freuen, wenn wir künftig noch häufiger mit so hohen Führungen umgehen müssen“, hofft er auf einen Lerneffekt. Ein Sonderlob hatte er noch für die Aushilfen aus dem Bundesligakader übrig: „Es ist toll, wie sich die Jungs in den Dienst des Vereins stellen und nach dem schweren Zweitligaspiel gestern heute erneut für uns aufgelaufen sind. Das ist alles andere als selbstverständlich.“


Gummersbach/Derschlag: Alexandre Brüning (8/2), Andreas Heyme (5), Marco Curcic (4), Pascal Lucassen, Tobias Schroeter (je 3), Philipp Pfeil (2), Max Jaeger, Florian Baumgärtner, Rutger ten Velde (je 1).


Korschenbroich: Michel Mantsch (7/1), Nicolai Zidorn (6), Dennis Backhaus (5), Max Zimmermann, Gerrit Stassen (je 3), Matthias Deppisch (2), Justin Müller (2/1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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