JUNGE LEUTE
DBG-Musical: Junge Darsteller liefern gemeinsam ab
Wiehl - DBG Musical Company brachte vier Mal "Little Women" auf die Bühne der Wiehltalhalle - Beeindruckende Leistungen aller Beteiligten.
Von Vera Marzinski
Ein erstaunliches und hervorragendes Stück Musiktheater hat die DBG Musical Company des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) auf die Bühne der Wiehltalhalle gebracht und dem Publikum gleich vier Mal einen rauschenden Musical-Abend beschert. Fulminante Aufführungen mit sehr guter schauspielerischer Leistung, teilweise herausragendem Gesang, brillanter Livemusik des Orchesters, professionelle Licht und Bühnentechnik und authentische Kostüme boten Schülerinnen und Schüler ab der Stufe neun mit „Little Women - Aufbruch ins Leben“.
Die Geschichte erzählt das Leben der vier March-Schwestern - Jo, Meg, Beth und Amy - und spielt in den USA des 19. Jahrhunderts während des Bürgerkriegs. Komödie und Tragödie erleben die Zuschauer mit dem Stück „Little Women“, bei dem Jo ihre Geschichte am Schreibpult niederschreibt und einen Koffer voller Erinnerung auspackt. Da ist die liebevolle Mutter „Marmie“, der nette Nachbarsjunge Laurie, der deutsche Professor Baehr oder auch die strenge Tante March. Es gab viel zu lachen, aber es wurde auch traurig, als Schwester Beth krank wird und stirbt. Das Stück spielt an den Erinnerungsorten der Familie March – von Wohnzimmer, Ballsaal bis hin zu Josephines Studienort in New York.
Mit einem außergewöhnlich hohen Grad an Motivation, Spaß und Ernsthaftigkeit ließen sich alle Darstellerinnen und Darsteller auf das Bühnenkonzept ein und machten dies für das Publikum sichtbar und erlebbar. Christoph Berg führte Regie und Annette Blecher oblag die musikalische Leitung des rund 30-köpfigen Orchesters und die Arrangements. Fast alle Rollen wurden doppelt besetzt und an den vier Tagen der Aufführung spielten zwei Ensembles abwechselnd.
[Die Musik von „Little Women“ ist stilistisch abwechslungsreich – bei den Aufführungen des DBG bereicherten auch einige Ehemalige und Externe das Schulorchester, das von Annette Blecher geleitet wurde.]
So gab Malin Lemmer die Jo March bei der Premiere am Donnerstag und am Freitag schlüpfte Emily Altmann in diese Rolle. Sie hatten sich beide nach dem Casting-Aufruf für das Stück beworben, bei dem alle „A Million Dreams“ und dieselbe Textstelle vortragen mussten. Letztendlich wussten sie da noch nicht, welche Rolle sie am Ende bekommen würden. In dem wunderbar gestalteten Programmheft ist unter anderem ein Interview mit den beiden und sie empfehlen, beim Casting mitzumachen. Es sei eine großartige Gelegenheit, neue Talente an sich selbst zu entdecken, neue Freundschaften zu schließen und über sich hinaus zu wachsen. Sie haben dabei gelernt auf der Bühne zu stehen und auch im Team zu arbeiten sowie gemeinsam etwas Großes zu schaffen. Das spürt man nicht nur bei den beiden, sondern beim gesamten Ensemble bei den Aufführungen.
Grundlage für das DBG-Musical ist der Roman, den Louisa May Alcott 1868, also vor 157 Jahren, schrieb. Als Musical erstmals 2005 in New York uraufgeführt und unter dem Titel „Betty und ihre Schwestern“ 1994 verfilmt - mit Winona Ryder, Susan Sarandon und Kirsten Dunst. Das Louisa May Alcott eine Verfechterin von Frauenrechten und Sozialreform war, spürt man auch in diesem Stück aufgrund der Themen Familie, Liebe und Streben nach Selbstverwirklichung. Dies ist auch nach über 150 Jahren zeitlos aktuell.
[Malin Lemmer schlüpfte am ersten und dritten Abend in die Rolle der jungen Schriftstellerin Jo – die anderen beiden Male übernahm Emily Altmann diesen Part im Musical.]
Das DBG-Musical „Little Women“ ist ein außerordentliches und hervorragendes Gesamtkonstrukt, das die Schule hier auf die Beine gestellt hat. Ein Musical in Gemeinschaftsarbeit geleitet von Lehrkräften und schauspielerisch, musikalisch und gesanglich umgesetzt von den Schülern. Und sicher waren nicht nur für die Mitwirkenden die Aufführungen ein besonderes Erlebnis. Im Musical heißt es „Wenn Menschen für etwas brennen, ist das eine Rarität. Manchmal wird ein Traum einfach wahr - auch wenn anders als gedacht“. Wenn Jo March singt „Unglaublich sein“ bringt sie auch die Arbeit, die alle in die Aufführung gesteckt haben – vom ersten Probenlesen im Januar bis zu den vier Musical-Abenden – auf den Punkt.
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