LOKALES

Denklingen als das Land des Lächelns

us; 11.02.2024, 18:47 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Prinz Stefan III. und Jessica und ihre närrische Entourage verschenkten Bützcher, Kamelle und lächelnde Gesichter en gros an alle jecken Gäste in Denklingen.
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Denklingen als das Land des Lächelns

us; 11.02.2024, 18:47 Uhr
Reichshof - Den Höhepunkt „D'r Zoch kütt“ zelebrierte die KG Rot-Weiß Denklingen zusammen mit einer riesigen Menge Narrenvolks entlang des Zugweges.

Von Ute Sommer

 

Ausnahmezustand in Denklingens Karnevalskosmos nicht allein wegen des traditionellen Karnevalsumzugs, sondern auch, weil sich im Verein eine Ära dem Ende zuneigt. Zum Abschluss der gestrigen Prunksitzung gab der langjährige Gesellschaftspräsident Hansi Welter seinen Rücktritt vom jecken Amt bekannt. 40 Jahre im Ehrenamt, davon 18 Jahre „im Schaufenster“ der KG, seien so fordernd wie ein Zweitjob gewesen, sodass sich der Abgang zum jetzigen Zeitpunkt richtig anfühle und sich jüngeres Personal einbringen könne, kommentierte der Präsident.

 

[Kleine „Kamelle- Werfer“ und „Kamelle-Jäger“ unter sich.]

 

Von der Zäsur in keiner Weise betroffen der traditionelle Umzug, der sich entlang von Hauptstraße, Morsbacher Straße, Bitzenweg und Poststraße in Richtung Festplatz bewegte und die Kreativität und Ideen von 24 Gruppen und Vereinen aus dem Reichshof (und darüber hinaus) widerspiegelte. Zugsprecher Christoph „Töffi“ Friederichs garnierte den närrischen Lindwurm zum 20. Mal mit kenntnisreichen Hintergrundinformationen und begrüßte die vielen kostümierten Zaungäste und die erste Musikgruppe „Legato“ mit einem herzlichen „Willkommen im Land des Lächelns“.

 

Passend zum Motto „Bei uns läuten die Silberglocken, das werden wir so richtig rocken“, feierten die Jecken der KPG Eckenhagen ihr 25-jähriges Bestehen in Leder-Nieten-Outfits. Als putzige Goldhamster, die alle „am Rad drehten“, waren die 15 „Jecken Fründe“ am Start, die „Echt jecken Dorffründe“ aus Wildbergerhütte hatten sich als vermüllte Meeresbewohner verkleidet und nahmen das Thema Umweltverschmutzung mit „So findet niemand Nemo“ aufs Korn.

 

[Mitten in Denklingen nahmen die „Pänz von der Burg“ ein Bad in der Menge.]

 

Im rollenden Märchenwald der „Hütter Landeier“ machten Prinzessinnen, Bremer Stadtmusikanten und Froschkönige auf den touristischen Mehrwert ihres Ortes aufmerksam: „Auf dem Waldsofaweg werden Märchen wahr“. Die „Froschköppe“ aus Brüchermühle wanderten als weiß-blaue Schlümpfe mit und hielten gegenüber ihrem Widersacher aus der Comic-Welt nicht hinter dem Berg: „Gargamel hat nichts zu lachen, wir Schlümpfe lassen es heut‘ krachen“.

 

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Während sich ihre Männer wie immer beim Karnevalsumzug im Sicherheitseinsatz befanden, rührten die „besseren Hälften“ der Denklinger Floriansjünger die Werbetrommel für das 125. Feuerwehrjubiläum, das vom 31. Mai bis zum 2. Juni ausgiebig begangen wird. Unter Anleitung der „Coco Chanel des Rathauses“, Iris Bertram, hatten die 32 Mitarbeiter der Reichshofer Gemeindeverwaltung richtig viel Zeit und Geduld in die Herstellung ihrer Kostüme investiert. Mit gelben Overalls, sorgfältigst gebastelten Strahlenkränzen als Kopfbedeckung und aufwändig geklebten Solarpaneelen auf Bauch und Rücken trugen sie ihre Arbeitsmoral augenzwinkernd nach außen: „Sonne im Herzen und ständig unter Strom“.

 

 

Die Bielsteiner Freunde der fünften Jahreszeit grüßten mit „Uns Hätz schlät höher“, die KG „Tolle Elf“ Wildberg gab sich ein Stelldichein mit Tollitäten, Prinzen- und Mini-Garden. Echter Blickfang auch der mit Stacheldraht, Gliederketten, Kolben, Bolzen und Zahnrädern dekorierte Steam-Punk-Tross „Die Wilde 13“, die sich seit einer spontanen Bierlaunen-Idee von vor 18 Jahren regelmäßig im Denklinger Karnevalszug verwirklicht.

 

Auf die zündende Idee von Familie Schönlein aus Odenspiel wurde vor 15 Jahren die „KG Ospel Jung und Alt“ aus der Taufe gehoben, deren Teilnahme am Umzug seitdem Ehrensache ist. Das überwältigende rot-weiße Finale der Karnevalsparade bildeten wie immer die Prunkwagen des Elferrates, mit Präsident Hansi Welter und der Senatswagen unter Regie von Ralf Langhein, während das Prinzenpaar Stefan III. und Jessica vom Prinzenwagen Bützcher und Kamelle auf ihre Untertanen hinabregnen ließen.

 

[Weil das Wetter optimal war, standen große und kleine Narren dicht gedrängt entlang der Zugstrecke.]

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