KARNEVAL
Dat Sönnche strahlte über Ründeroth
Engelskirchen - Hunderte Jecke feierten mit dem Ründerother Karnevalsverein am Aggerstrand - Gedenkminute für die Kriegsopfer und den plötzlich verstorbenen Senatspräsidenten Jörg Bosch.
Von Jan Weber
Um Punkt 14:11 Uhr öffneten sich heute die Tore des Ründerother Aggerstrands, der kurzerhand in eine Brauchtumszone umgewandelt wurde, um den Karnevalisten eine möglichst sichere Veranstaltung bieten zu können. Im Laufe des Nachmittags zog es nach und nach mehrere Hundert Jecken an den mit Abstand buntesten Fleck im Engelskirchener Ortsteil. Trotz der feierlichen Zusammenkunft, auf die die Ründerother nunmehr zwei Jahre warten mussten, überschatten das Kriegsgeschehen in Osteuropa und die Pandemie das Fest. Die Verantwortlichen des Ründerother Karnevalsvereins (RKV) fanden passende Worte.
[In Ründeroth wurden zwei Tiger in freier Wildbahn gesichtet.]
"Krieg und Leid auf der Welt sind immer falsch. Wir stehen hier für ein Miteinander und für unsere Brauchtümer und möchten ein kleines Zeichen aus Engelskirchen in die Welt verschicken", so RKV-Präsident Andreas Heckener, der alle Anwesenden zu einer Schweigeminute - auch für den in der vergangenen Nacht plötzlich verstorbenen RKV-Senatspräsidenten Jörg Bosch - aufrief. Erst kurz vor Veranstaltungsbeginn hatte man von dessen Tod erfahren.
"Auch wenn andere Dinge im Vordergrund stehen, möchten wir alle gemeinsam an die guten vergangenen Tage erinnern. Es wäre schön, wenn die Welt schnell zurück in Richtung Normalität geht und sich alle danach besinnen", erklärte der Vereinsvorsitzende Klaus-Jürgen Merten. Die finale Genehmigung zur Durchführung der heutigen Feier habe es erst vor knapp zwei Wochen gegeben. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt und einem Sicherheitsdienst wurde ein Konzept erarbeitet.
Der Wettergott spielte den Ründerothern keinen Streich, sondern ließ die Sonne stundenlang auf die Kostümierten scheinen. Dabei bewiesen die Jecken einiges an Kreativität bei der Auswahl ihrer Verkleidungen."Bei gutem Wetter wären sicherlich viele Tausend Leute bei dem Zug erschienen. Wir wollen unser Brauchtum niemals aussterben, lassen", so Prinz 'Kuddel', der gemeinsam mit Prinzessin Conny eine weitere Session vor sich hat. Das Schmölzchen der KG Närrische Oberberger aus Engelskirchen schaute am Aggerstrand vorbei und sang ein paar Lieder. Eine große Truppe von Eskimos begab sich wie viele weitere der Eintrudelnden am Vormittag auf eine Bierwanderung, die schließlich am Festort mündete.
Die "Dancing Kids" des RKV versammelten sich am Eingang und wurden unter großem Applaus von der Menge in Empfang genommen. "Wir wollen wieder Spaß haben und beisammen sein. Alles für ein paar Stunden auszublenden, tut uns allen mal gut", meinte Alina Polifka, die sich als Bauarbeiterin verkleidet unters Volk mischte.
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