LINDLAR
Ein Fest für die Knolle
Lindlar – Beim „Äepelsfess“ im LVR-Freilichtmuseum Lindlar drehte sich alles um die Kartoffel.
Von Kathrin Roloff-Jamin
Linda, Annabelle, Gala oder auch Lilly und Belana sind wohlklingende Namen von Kartoffelsorten. Weltweit gibt es rund 4.000. In Deutschland sind vom Bundessortenamt rund 200 Kartoffelsorten zugelassen, die sich in Geschmack, Form und Farben unterscheiden. Am Sonntag drehte sich im Freilichtmuseum Lindlar alles rund um diese beliebte Knolle.
Zu sehen und zu probieren gab es eine ganze Menge: Kulinarische Kartoffelspezialitäten und Ausstellungen, aber auch herbstliche Attraktionen, wie Drachen steigen lassen und Basteln für Kinder. Auf dem Rundweg präsentierte sich auch „Die Trödelscheune“. Hier konnten Retro-Fans alte funktionsfähige Küchenutensilien finden. Diese wurden auch zur Verarbeitung von Kartoffeln genutzt, wie Reiben, Töpfe und Stampfer. „Uns gibt es seit 25 Jahren. Unser Anliegen ist Nachhaltigkeit“, sagte Uwe Olejak.
[Kartoffelbrot und "Bergischer Blatz" frisch aus dem Ofen.]
In der Ausstellung „Tolle Knolle“ wurden neue Kartoffelsorten vorgestellt, darunter auch in ihrer Farbe ungewöhnliche. Die blaue „Baltic Blue“ mit ihrem kräftigen Geschmack und die rote, leicht nussige „Mulberry Beauty“ wurden in den USA gezüchtet. „Die Kartoffel wächst vegetativ und wird wie Tomaten zum Blühen gebracht und gekreuzt“, erklärte Peter Lövenich von der Landwirtschaftskammer NRW die Entstehung neuer Sorten.
Auch der LVR-eigene Backofen wurde am Sonntag wieder angeheizt und versorgte die Gäste mit lecker duftendem Kartoffelbrot und dem Hefestuten „Bergischer Blatz“. Dafür stellten sich die Besucher dann auch gern mal an. Das richtige Kartoffelgewürz konnte auch gleich probiert werden. „Rosmarinsalz auf eine gekochte Kartoffel mit Butter passt perfekt“, sagte Oliver Feddersen-Clausen von Krautpunk, der noch richtig scharfe Sachen wie Chili, Langpfeffer und Lakritz-Salz im Gepäck hatte.
[Kinder basteln einen Kartoffelkönig und eine Kartoffelkönigin.]
Kinder konnten aus der Knolle lustige Figuren, wie die Kartoffelkönigin und den Kartoffelkönig basteln. Und auch kulinarisch wurden die Gäste mit Reibekuchen und Apfelmuss oder herzhaften Rosmarinkartoffeln mit Kräuterquark verwöhnt. „Alles aus dem Bergischen Land“, hieß es aus der Küche. Die Bergische Greifvogelhilfe und die Rollende Waldschule präsentierten sich ebenfalls zum Kartoffelfest. Wer sich für Erntetechnik interessierte, konnte sich historische Geräte der Landwirtschaft anschauen und bei der Ackerarbeit mit Pferden zuschauen.
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