LOKALMIX
Adlige Familien stellen sich ihrer Geschichte
Engelskirchen - Der Verein Vereinigte Adelsarchive im Rheinland hatte zu einer Tagung eingeladen.
Unter dem Titel „Rheinischer Adel zwischen 1918 und 1950“ haben die Vereinigten Adelsarchive im Rheinland (VAR) kürzlich eine wissenschaftliche Tagung in der Maltester Kommende in Engelskirchen veranstaltet. 15 Referenten präsentieren laut Mitteilung fast 100 Teilnehmern aus Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit erste Forschungsergebnisse zur Rolle des rheinischen Adels in der Zeit von Weimarer Republik und Nationalsozialismus.
„Die Spanne der Vorträge reicht von biografischen Studien zu Personen wie Paul von Eltz-Rübenach, zwischen 1932 und 1937 Verkehrsminister im Kabinett Hitler, bis zu einem umfassenden Überblick zu den Mitgliedschaften von Adeligen in der NSDAP“, erklärt Dr. Manuel Hagemann, der bei der Archivberatung des Landschaftsverbands Rheinland für die Betreuung der VAR zuständig ist. Stolz war Dr. Hagemann auf die renommierten Referenten, darunter Prof. Dr. Eckart Conze.
Ein Höhepunkt sei eine Diskussionsrunde am Abend des ersten Veranstaltungstages gewesen. Dr. Peter Weber sprach mit vier Vertretern adliger Familien zwischen 21 und 93 Jahren über ihren Blick auf die Erinnerung der NS-Zeit in ihren Familien. Die Älteste in der Runde, Dr. Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg, brachte es laut Mitteilung auf den Punkt: „Stellen Sie sich Ihrer Geschichte. Das kann schmerzhaft sein, aber es ist auch unglaublich befreiend!“
Generell liegen in den Adelsarchiven Quellen von hohem historischen Wert, so Dr. Gregor Patt, mit denen einige offene Fragen der Geschichte beantwortet werden könnten.
Ermöglicht wurde die Tagung durch die Unterstützung des LVR Rheinland. „Als gemeinnütziger Verein sind wir auf diese Unterstützung dringend angewiesen“, stellt der Vereinsvorsitzende Maximilian Freiherr von Fürstenberg klar. „Der Betrieb von Archiven und die Zugänglichkeitsmachung sind finanzielle Herausforderungen, die wir alleine nicht stemmen können. Die Kooperation zwischen Archiveigentümern und öffentlicher Hand hat sich bewährt und trägt einmal mehr exzellente Früchte.“
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