LOKALMIX

„Der Löwe kratzt in seinem Käfig“

ls; 28.07.2022, 18:00 Uhr
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Archivfoto: Michael Gauger --- Alle Beteiligten hoffen, dass der Bergische Löwe zum Winter wieder auf die Strecke darf.
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„Der Löwe kratzt in seinem Käfig“

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ls; 28.07.2022, 18:00 Uhr
Oberberg - Gerne würde man den historischen Dampfzug „Bergischer Löwe“ wieder auf die Schiene bringen - Fehlende Brückenfreigabe macht den Eisenbahnfreunden aber einen Strich durch die Rechnung.

Von Leif Schmittgen

 

Volker Eisenhauser vom Eisenbahnmuseum in Gummersbach Dieringhausen denkt mit etwas Wehmut an das Jahr 2019 zurück: Damals war der historische Dampfzug bis dato letztmalig auf der Strecke unterwegs und beförderte Touristen von Dieringhausen bis nach Oberwiehl. Grund für die Pause: Bei Bielstein musste eine Eisenbahnbrücke saniert werden (OA berichtete). Diese ist inzwischen zwar abgeschlossen, aber das Bauwerk ist noch nicht freigegeben. Etliche Mail-Anfragen, wann der Betrieb endlich wieder starte, erreichten Eisenhauer in den vergangenen Wochen und Monaten. „Besonders die Nikolausfahrt wird stark nachgefragt, leider kann ich den Menschen keine definitive Antwort geben und muss sie vertrösten“, sagt er.

 

[Archivfoto: Michael Kleinjung --- Volker Eisenhauer.]

 

Fahrten auf der rund sechs Kilometer langen Trasse von Dieringhausen nach Osberghausen kommen für den Eisenbahner auch nicht als Interimslösung infrage. Nicht nur die Kürze der Strecke, sondern auch Probleme mit der RB 25, der Bergische Löwe nutzt einen Teil der Gleise, würde reibungslosen Schienenverkehr praktisch unmöglich machen.  Das Streckendilemma hat außerdem Auswirkungen auf die wirtschaftliche Existenz des Eisenbahnmuseums. Geld, was aus dem Verkauf von Fahrkarten generiert wird, fehlt in der Kasse und kann nicht für mögliche Investitionen, zum Beispiel von Waggons, eingesetzt werden. Zumal die Preise für Öl und Kohle aufgrund der aktuellen Energiekrise stark angestiegen sind. Trotzdem zeigt sich Eisenhauer kämpferisch „Der Löwe kratzt in seinem Käfig und will auf die Strecke“.

 

[Archivfoto: Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn --- Die Brücke wurde saniert, aber noch nicht freigegeben.]

 

Gerhard Mansel vom Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn würde sich freuen, könnte er grünes Licht für die Brücke in Dieringhausen geben. Dort soll nach seinen Wünschen nicht nur der Bergische Löwe schnaufen. Ihm und seinen Mitstreitern schwebt die Wiederaufnahme des regelmäßigen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf der Strecke vor. Eigentlich war die Sanierung der Querung durch Landesmittelförderung bereits im vergangenen Dezember abgeschlossen, die Freigabe wurde aber aufgrund eines vermutlichen Berechnungsfehlers bei der Statik verweigert. „Hier muss nun nachgebessert werden“.

 

[Archivfoto: Leif Schmittgen --- Gerhard Mansel.]

 

Mansel geht davon aus, dass einige Lager getauscht werden müssen und es sich dabei um einen Garantiefall handelt. Wann die Freigabe erfolgen kann, steht aber in den Sternen. Derzeit führe man Gespräche. Auch wenn die Brücke zeitnah freigeben werden sollte, steht man vor weiteren Problemen. „Der Betrieb hat über zwei Jahre geruht“, weiß Mansel. Eine neuerliche Freigabe durch die Landeseisenbahnaufsicht muss erfolgen. Mansel berichtet zudem von Kabeldiebstahl in Bielstein, außerdem muss die Trasse technisch überprüft und von Pflanzenbewuchs befreit werden. Das stellt den Förderkreis auch vor finanzielle Herausforderungen.

 

Gerhard Mansel hofft, dass die beliebten Nikolausfahrten des Bergischen Löwen noch in diesem Jahr wieder stattfinden können. Ein Versprechen dazu vermag er aber nicht abzugeben. Mittelfristig hat der Vorsitzende des Förderkreises die Hoffnung, dass durch Änderungen der Politik bald neue Bewertungen für eine Machbarkeitsstudie vorliegen, aus der man die Förderfähigkeit zur Aufnahme des ÖPNV erreicht. Diese war vor einigen Jahren gescheitert.

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KOMMENTARE

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Auch der "Bergische Löwe" z.B. könnte eine von sehr vielen sinnvollen Alternativen zum Immer-Höher-Schneller-Weiter werden für Menschen, für die es keinen "Verzicht" bedeutet, sich nicht die Beine in den Bauch zu stehen um in die Luft zu gehen! Am wichtigsten ist mit Sicherheit die (Wieder)aufnahme des ÖPNV - endlich auch auf dieser Strecke. Vielen Dank an die Herren Eisenhauer und Mansel für ihren Einsatz.

Cornelia Lang, 30.07.2022, 15:24 Uhr
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