LOKALMIX
„Hemmschuh der Entwicklung“ drückt nicht mehr
Marienheide - In Kotthausen wird die Schadstoffsanierung auf dem ehemaligen Kind-Gelände Ende Mai abgeschlossen sein - Die Folgenutzung soll im Sommer feststehen.
Von Leif Schmittgen
Die Schadstoffsanierung auf dem ehemaligen Gelände der Firma Otto Kind in Kotthausen ist ein Dauerthema bei der Gemeinde Marienheide und dem Oberbergischen Kreis. Umso mehr freute sich Bürgermeister Stefan Meisenberg heute Morgen, dass dieser „Hemmschuh der Entwicklung“ nun bald nicht mehr drückt. In der Galvanik auf dem 2001 aufgegebenen Gelände hatten sich im Erdreich und Mauerwerk „Chrom(VI)-oxid“, ein Schwermetall, und „LHKW“, leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe, abgesetzt. Diese belasteten das Grundwasser. Allerdings, so Ulrich Herweg, der seit zehn Jahren seitens des Kreisumweltamts mit dem Projekt betraut ist, bezog sich die Verseuchung ausschließlich auf den betroffenen Gebäudekomplex.
[Ulrich Herweg und seine Nachfolgerin beim Umweltamt, Jessica Fabritius, zeigten ein Foto des verseuchten Mauerwerks.]
Aufgrund des erwähnten langwierigen Prozesses konnten die Arbeiten durch die beauftragte Baufirma Köster erst vor rund drei Wochen beginnen. Laut Meisenberg hatten Kostenermittlungen aufgrund der schwierigen Sachlage, zurückhaltende Investoren und Fragen der Entsorgung des kontaminierten Erdreichs und Mauerwerks für jahrelangen Stillstand auf dem Gelände gesorgt. „Wenn Gefahr für die Bevölkerung bestanden hätte, wären wir sofort tätig geworden“, ergänzte Herweg.
[Große Teile des verseuchten Erdreichs wurden inzwischen abgetragen (Foto oben) und in verschließbaren Big Bags für den Transport vorbereitet.]
Die Probleme wurden inzwischen gelöst, die groben Entsorgungsarbeiten sind abgeschlossen. Mit Dieter Lindenbaum (OA berichtete) und Rolf Blum hatten 2021 Investoren zugeschnappt und die Frage der Entsorgung wurde auch geklärt. In verschließbaren Big Bags werden die besonders schadhaften Teile in ein ehemaliges Bergwerk nach Sachsen transportiert, weiterer Schutt kommt auf Sondermülldeponien, während unbelastete Teile der abzureißenden Gebäude dem Abfallkreislauf zugeführt werden.
[In der Galvanik wurde zwischen den 1940er und 1970er Jahren mit Giftstoffen gearbeitet. Der Gebäudeteil wird noch in dieser Woche abgerissen.]
Denn laut Lindenbaum bleiben nur rund 60 Prozent der historischen Bausubstanz stehen. „Der Rest ist nicht erhaltenswert“, verriet der Investor. Die Nutzung als Wohn- und Gewerbepark wurde in Gesprächen mit der Gemeinde zumindest in der ursprünglich angedachten Form ad acta gelegt. Wenn die aktuellen Arbeiten Ende Mai abgeschlossen sind, wird man die neuen Planungen konkretisieren und gegen Ende der Sommerferien vorstellen, was genau auf dem traditionsreichen Industrieareal entstehen wird.
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