WIRTSCHAFT
Aptiv schließt weitere Standorte
Oberberg – Firma wird nach der Produktion in Osberghausen auch den Entwicklungsbereich in Bomig und das Testlabor in Marienhagen schließen – Mehr als 200 Mitarbeiter betroffen.
Von Lars Weber
Der Automobilzulieferer Aptiv (ehemals Delphi, davor Megamos) wird sich komplett aus dem Oberbergischen zurückziehen. Erst Anfang des Jahres wurde den Mitarbeitern in Osberghausen mitgeteilt, dass die Produktion ins Ausland nach Krakau abwandert (OA berichtete). Der Standort befindet sich bereits in der Abwicklung. Nun hat es auch die anderen beiden Standorte von Aptiv in Bomig und Marienhagen getroffen, an denen insgesamt 214 Menschen arbeiten. In Bomig befindet sich der Engineering-Bereich, im Marienhagen das zugehörige Testlabor.
Aptiv ließ auf Nachfrage von OA über eine Kommunikationsagentur mitteilen, dass man die „Engineering-Komplexität“ in dem Geschäftsbereich reduzieren wolle. „Wir richten unsere Engineering-Aktivitäten und Ressourcen in Europa neu aus, um unsere Geschäftsanforderungen zu erfüllen und die Kundennähe zu verstärken“, heißt es. Diese Ressourcen und Aktivitäten sollen regionsübergreifend „optimal aufeinander“ abgestimmt werden.
Die Folge dieses Prozesses: Der Standort Bomig soll zum Ende des Jahres geschlossen werden, das Testlabor in Marienhagen Ende Juli 2024. Die Beschäftigten in Marienhagen werden voraussichtlich kein Angebot zur Übernahme an einen anderen Standort erhalten, sie werden ohne Job dastehen.
Anders sieht das für das Personal in Bomig aus. Mehr als 100 Mitarbeitern soll die Möglichkeit gegeben werden, an den Aptiv-Standort in Wuppertal zu wechseln, gibt der Betriebsratsvorsitzende Stefan Lennertz Auskunft. Es sei nicht auszuschließen, dass noch mehr Mitarbeiter diese Option erhalten werden. Allerdings ließen sich die verhandelnden Personen der Geschäftsleitung vieles offen, sagt Lennertz.
Auch seitens Aptiv heißt es, dass man zuversichtlich sei, „dass wir einer erheblichen Anzahl an Mitarbeitern Möglichkeiten zur Weiterbeschäftigung an anderen Aptiv-Standorten anbieten können“. Das Interesse der Beschäftigten, das Angebot anzunehmen, sei auch durchaus vorhanden, so der Betriebsratschef. „Aber viele möchten nicht jeden Tag nach Wuppertal fahren und hoffen auf Home-Office-Verträge“, sagt Lennertz weiter.
Die Mitteilung über die Schließung der Standorte selbst sei am 7. September nicht überraschend gekommen für die Mitarbeiter. „Der Zeitpunkt dafür aber schon.“ Viele seien davon ausgegangen, dass sie für die Abwicklung des Standorts Osberghausen – zum Beispiel den Transfer der Maschinen - gebraucht werden, so Lennertz. Die Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung liefen nun weiter.
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