HANDBALL

Jubel in Hückeswagen – Nümbrecht II muss nachsitzen

pn; 11.05.2025, 00:15 Uhr
Fotos: Erhard Krupp.
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Jubel in Hückeswagen – Nümbrecht II muss nachsitzen

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pn; 11.05.2025, 00:15 Uhr
Oberberg - Das Beger-Team kassiert bei der Niederlage in Brühl zu viele Strafen - Hückeswagen schnuppert in Wahn an einer Sensation - Ein ersatzgeschwächtes Gelpe/Strombach II verliert das Topspiel in Forsbach - Oberwiehl verliert deutlich (FOTOS AKTUALISIERT).

Brühler TV – SSV Nümbrecht II 31:26 (15:13).

 

Jetzt heißt es nachsitzen: Nümbrechts Verbandsliga-Handballer müssen in die Abstiegsrelegation. Das Team von Jörg Beger verlor am Samstagabend in Brühl und verpasste damit den Sprung auf Platz elf. Der SSV-Coach nahm es mit Galgenhumor: „Wer will schon Freizeit haben. Wir hatten scheinbar noch Bock, diese Saison zu verlängern.“ Obwohl das Spiel für Brühl sportlich bedeutungslos war, ließen sich die Schlossstädter keineswegs hängen, sodass sich von Beginn an ein intensiver Abnutzungskampf auf beiden Seiten entwickelte. „Beide Teams haben sich nichts geschenkt“, fand auch Beger. Schon nach 115 Sekunden schickten die Schiedsrichter einen Spieler auf die Strafbank; es sollten 14 weitere Strafen (Zeitstrafenverhältnis 5:10) und zwei direkte rote Karten für Brühl folgen.

 

Dabei hatte Nümbrecht seine Nerven nicht im Griff. Zum Knackpunkt wurde die Phase um die 45. Minute, in der die Oberberger innerhalb von drei Minuten gleich vier Zeitstrafen kassierten, darunter drei wegen Meckerns. Den Schiedsrichtern wollte Beger aber keine Schuld geben: „Das Match war emotional aufgeladen. Sie haben gut gepfiffen, wir hatten uns nicht im Griff.“ Brühl nutzte die Überzahl und machte aus einem 18:17 (44.) ein 24:20 (51.) - die Vorentscheidung. Über 29:23 (57.) kamen die Gäste nicht mehr heran.

 

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Die Nerven hatten den Nümbrechtern schon zuvor einen Streich gespielt. Trotz der erneuten Verstärkungen aus dem Oberligakader liefen die Gäste nach gutem Start (1:3/6.) über 9:6 (14.), 12:11 (22.) und 17:14 (37.) lange einem Rückstand hinterher. Auch die zahlreichen Paraden von Torhüter Lukas Kirchner konnten die vielen Fehlwürfe des SSV dabei nicht kaschieren. „Das waren sechs, sieben freie Chancen. Die darf man in so einem Spiel nicht liegen lassen“, meinte Beger. Kämpferisch konnte er seinem Team jedenfalls keine Vorwürfe machen: „Die Jungs haben alles gegeben. Die Zeitstrafen haben wir aber nicht kompensiert bekommen.“

 

In der Relegation trifft Nümbrecht II nun voraussichtlich zunächst auf den HSV Dümpten II (A am 17./18. Mai) und den TV Beckrath (H am 20. bis 22. Mai). Anschließend stehen noch zwei weitere Spiele an. Wie viele Teams zusätzlich absteigen müssen, ist noch unklar. Sollte dem TV Aldekerk in der 3. Liga der Klassenerhalt in der Relegation gelingen, könnte die Verbandsliga-Relegation sogar keinen sportlichen Wert haben, da es aus dem Handballkreis Oberberg keinen Aufsteiger geben wird. Beger will sich auf solche Gedankenspiele aber noch nicht einlassen: „Wir werden alles geben, diese beiden Spiele zu gewinnen.“

 

Nümbrecht II: Kevin Schieferdecker (8), Dominik Donath (7), Moritz Klose (6/2), Stephan Bitzer, Philipp Donath (je 2), Jannes Hein (1).

 

 

TV Jahn Köln-Wahn – ATV Hückeswagen 28:24 (10:12).

 

Zehn Minuten vor dem Abpfiff sickerte das Ergebnis aus Brühl auf der Hückeswagener Ersatzbank langsam durch. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Nordkreis-Vertreter den Klassenerhalt sogar noch in der eigenen Hand und stand beim 22:22 (52.) kurz vor einer Sensation beim Tabellendritten aus Köln-Wahn. In der Schlussphase nahmen die Oberberger dann angesichts des sicheren Ligaverbleibs aber den Fuß vom Gas. „Wir haben die Mannschaft bewusst nicht über die Zwischenstände aus Brühl informiert und wollten den Klassenerhalt selbst schaffen“, sah Interimstrainer Sebastian Mettler einen couragierten Auftritt seiner Mannschaft.

 

Über 4:7 (15.) und 8:11 (26.) wehrte sich Hückeswagen gegen den drohenden Abstieg. Nachdem bereits Felix Scheider kurz vor dem Seitenwechsel vorzeitig zum Duschen geschickt worden war, schwächten sich die Gäste im zweiten Durchgang aber erneut: Auch für Lucas Frischmuth war das Match bereits nach 40 Minuten beendet. Weil auch Paul Borisch kurz zuvor auf die Strafbank geschickt worden war, kippte die Partie vom 12:14 (36.) zum 17:15 (43.). Doch Hückeswagen kämpfte und kam über 20:18 (47.) zum 22:22-Ausgleich (52.). Anschließend machte die Nachricht vom Klassenerhalt die Runde, sodass Wahn fast kampflos zum 27:22 (58.) davonzog.

 

 

Mettler hatte sich mit der Niederlage schnell arrangiert und dankte auch Brühl: „Endlich hat diese Elendssaison ein Ende und ich darf wieder auf die Tribüne.“ Sein Team lobte er überschwänglich: „Dass wir hier so lange mithalten können, hätten wohl nur wenige gedacht. Ich freue mich einfach für die Jungs und den neuen Trainer, dass wir nun endlich Planungssicherheit haben. Ohne unser großes Verletzungspech hätten wir den Klassenerhalt wahrscheinlich schon früher geschafft.“

 

Ob Hückeswagen auch kommende Saison in der Verbandsliga-Staffel IV spielt, wird sich erst im Sommer abzeichnen. Das Team bleibt laut Mettler jedenfalls komplett zusammen und soll nach Möglichkeit noch verstärkt werden. „Am Ende ist dieser Klassenerhalt auch ein Wink der Gerechtigkeit. Ich rechne aber fest damit, dass auch Nümbrecht II die Relegation schaffen wird“, so der ATV-Coach.

 

Hückeswagen: Tobias Bonekämper (12/2), Lucas Frischmuth (4), Fabio Krempel, Paul Borisch (je 2), Maximilian Cantow, Philipp Borisch, Tim Botsch, Til Kuhlwilm (je 1).

 

 

HSG Rösrath/Forsbach – HC Gelpe/Strombach II 28:26 (14:12).

 

Zum Abschied kam beim Aufstiegstrainer Daniel Rodriguez dann doch ein wenig Wehmut auf. „Auch wenn wir mein letztes Spiel verloren haben, bin ich einfach nur stolz auf meine Jungs und ihre Entwicklung. Diese fünf gemeinsamen Jahre haben auch mich als Trainer extrem geprägt“, meinte der 39-Jährige nach der 26:28-Niederlage im Verbandsliga-Topspiel bei der HSG Rösrath/Forsbach.

 

Sportlich war der Kracher zwischen dem bereits feststehenden Aufsteiger und dem neuen Vizemeister zwar nicht mehr von Belang, ein echte Handballshow bekamen die gut 400 Zuschauer in Forsbach trotzdem geboten. „Das war ein geiles Spiel vor ein geilen Kulisse“, meinte auch Rodriguez, dessen Team stark geschwächt zum Tabellenzweiten gereist war. Lasse Jürges, Finn Feuerbach und Jerome Draeger standen im Regionalligakader, dazu sah Tobias Müller nach nicht einmal drei Minuten die rote Karte. Auch Julian Kolken quälte sich mit Magenproblemen durch die 60 Minuten.

 

Doch die HC-Reserve bewies Moral: Defensiv war Torhüter Marvin Röttel ein Fels in der Brandung und offensiv zauberte Spielmacher Konrad Toelstede. So blieben die Oberberger in einem hart geführten Match über 7:3 (12.), 9:9 (23.), 20:18 (46.) und 27:24 (56.) lange in Schlagdistanz. „Am Ende fehlten uns aber die Alternativen. Den Jungs kann ich aber keinen Vorwurf machen“, so Rodriguez, der bekanntlich kommende Saison das Regionalligateam übernehmen wird. Der Abschied fällt ihm schwer: „Ich könnte noch weitermachen. Ich werde nicht satt an der Arbeit mit den Jungs.“

 

Gelpe/Strombach II: Konrad Toelstede (9), Felix Soldanski (7), Philipoe Ginczek (3), Paul Roth, Jan Höfer (je 2), Leon Hagen (2/1), Marvin Küsters (1/1).

 

 

CVJM Oberwiehl – HSG Geislar-Oberkassel 29:40 (13:18).

 

Oberwiehls Handballer beenden die Saison als Tabellenachter. Zum Abschluss gab es eine klare 29:40-Heimniederlage gegen die HSG Geislar-Oberkassel. Die Zuschauer erlebten in der Wiehler Weltmeisterhalle eine temporeiche Partie, in der die Anfangsminuten den Hausherren gehörten. Über 4:2 (5.) und 7:6 (14.) kippte die Partie beim 8:9 (18.) aber erstmals. „Wir hatten uns viel vorgenommen, fangen aber irgendwann mit zu frühen Abschlüssen an und bringen Geislar mit ihrer starken ersten und zweiten Welle ins Spiel“, analysierte CVJM-Trainer Christian Schüttenhelm den 13:18-Halbzeitrückstand.

 

Auch nach dem Seitenwechsel folgten sofort zwei Oberwiehler Fehler, die die Gäste konsequent bestraften. „Dazu kassieren wir drei Strafen, die einfach nicht clever sind“, befand Schüttenhelm, dessen Team beim 22:35 (50.) ein Debakel drohte. In der Schlussphase gelang aber noch ein wenig Ergebniskosmetik. Bereits vor dem Match waren zwei Spieler verabschiedet worden: Mats Liebe wechselt bekanntlich zum HC Gelpe/Strombach II. Silas Kleinauski zieht es nach Ostdeutschland.

 

Oberwiehl: Artur Gartung (9/2), Leon Binder (6), Julian Klein, Moritz Madel (je 4), Lennart Frielingsdorf, Ole Knotte (je 2), Sean Bockhacker, Silas Kleinauski (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

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