Morsbach – An der Leonardo-da-Vinci-Schule wurde heute der neue „bunt statt blau“-Bus vorgestellt.

Trinken, saufen, abstürzen – ein Thema, mit dem sich zahlreiche Schüler der Morsbacher Leonardo-da-Vinci-Schule befasst haben. Im Rahmen des bundesweiten DAK-Kunstwettbewerbs „bunt statt blau“ haben sich die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Lehrerin Silke Wegner dem Komasaufen gewidmet und Bilder gestaltet. Sie zeigen, wie Menschen den Halt verlieren, sich dem Alkohol hingeben – und welche Folgen das für sie haben kann. Ab heute schmücken einige ausgewählte Kunstwerke einen Bus der OVAG, der im Liniendienst durch das Oberbergische fahren wird. Zu sehen ist dabei auch das Bild von Jule Stamp und Sophie Fuchs, den NRW-Siegerinnen in der Sonderwertung „Junge Talente“ (OA berichtete).

[Das Bild von Jule Stamp (r.) und Sophie Fuchs ist direkt unter dem Fahrerfenster platziert.]

„Wir dürfen die Gefahren des Alkohols nicht unterschätzen und müssen über die Risiken aufklären“, sagte Tobias Schneider. Der stellvertretende Landrat war heute auf den Schulhof der Leonardo-da-Vinci-Schule gekommen, bewunderte den neugestalteten Bus – ebenso wie Schirmfrau Michaela Engelmeier, Bürgermeister Jörg Bukowski, Wolfgang Brelöhr, DAK-Chef in Oberberg, OVAG-Geschäftsführerin Corinna Güllner sowie Anna Tomas von der Suchtprävention des Caritasverbandes. Gesprochen wurde dabei auch über den gestern vorgestellten „Alkoholatlas 2022“, wonach es in diesem Jahr deutschlandweit rund 8.000 Krebstote durch Alkoholkonsum geben wird. Schulleiter Jürgen Greis sagte deshalb umso deutlicher: „Alkohol kann und darf keine Lösung sein!“

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Die Aktion „bunt statt blau“ hat in diesem Jahr bereits zum 13. Mal stattgefunden – „diesmal in der dreizehntgrößten Kommune des Oberbergischen Kreises. Das ist konsequent“, sagte Bürgermeister Bukowski lachend. Zum neunten Mal wurde im Anschluss an die Aktion ein Bus der OVAG mit ausgewählten Werken der Schüler beklebt. Nach wie vor sei dies in der Bundesrepublik einmalig, erzählte Brelöhr. Rund 14.000 Schüler seien laut Güllner tagtäglich mit den Bussen der OVAG unterwegs. Damit sei der „bunt statt blau“-Bus ein idealer Träger der Botschaft. Stationiert ist der Bus in Waldbröl und wird künfig auf sämtlichen Linien im Südkreis zu sehen sein.

Auch 13 Jahre nach dem Start der Kampagne habe ihre Bedeutung nicht an Gewicht verloren. Dem DAK-Chef zufolge seien 2020 in Oberberg insgesamt 53 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 20 Jahren wegen ihres Alkoholkonsums ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dabei handele es sich im Vergleich zum Vorjahr um eine Steigerung von über acht Prozent. Besonders auffällig sei die Steigerung bei den Mädchen um mehr als 36 Prozent. Laut NRW-Statistik kämen jährlich rund 5.200 Kinder und Jugendliche nach dem Rauschtrinken in eine Klinik. „Es zeichnet sich ab, dass die Zahl der Komasäufer auch NRW- und bundesweit auf hohem Niveau bleibt“, so Brelöhr.

Umso wichtiger ist die Prävention, auch in jungen Jahren. Tomas von der Caritas sprach im Zuge dessen über die Suchtprävention und die sogenannten Alkohol-Präventions-Parcours, die regelmäßig an der Morsbacher Leonardo-da-Vinci-Schule veranstaltet würden. Demnach würden sich die Schüler immer wieder mit den Themen beschäftigten und sensibilisiert werden. Denn eines ist laut Tomas klar: „Alkohol ist ein Zellgift.“