LOKALMIX
Old- und Youngtimer rollten wieder durch den Kreis
Lindlar – Die Renngemeinschaft Oberberg richtete zum 30. Mal die "Tour der 1.000 Kurven" aus – Starterfeld war bereits nach kurzer Zeit komplett ausgebucht.
Von Michael Gauger
Besser konnte das Wetter am Samstag in Lindlar nicht sein, als Bürgermeister Dr. Georg Ludwig pünktlich um 10:01 Uhr das erste Fahrzeug auf die sogenannte „Vormittagsschleife“ schickte, befanden sich im Starterfeld doch einige offene Cabrios, die auf feuchte Witterung gerne verzichteten. 110 Old- und Youngtimer-Besitzer waren erneut der Einladung zur beliebten "Tour der 1.000 Kurven" durchs Oberbergische gefolgt, die sich auf die Klassen „Sportlich, Touristik und Tourensportlich“ aufteilten.
[Das Vater-Sohn-Gespann Celik ging optimistisch an den Start.]
Neben zahlreichen Startern aus dem Kreis fand man auf dem Marktplatz Nummernschilder aus dem Märkischen Kreis, Siegen, Altenkirchen, Köln, Wuppertal oder Neuss. Armand Den Tandt war mit seinem Opel Kadett C Coupe GTE aus Belgien angereist, Frank und Kati Brech mit ihrem Porsche 996 Carrera 4 aus Ellwangen in Baden-Württemberg. „Das könnte vielleicht die weiteste Anreise sein“, vermutete Fred Tiebe von der veranstaltenden Renngemeinschaft Oberberg (RGO), als er die Fahrzeuge nebst ihrer Fahrer und Beifahrer den interessierten Besuchern am Start vorstellte. „Schon drei Wochen nach der Ausschreibung waren nahezu alle Startplätze vergeben“, berichtete Tiebe.
Vom Lindlarer Marktplatz aus führte das Roadbook, das erst wenige Sekunden, bevor sich die Startflagge hob, an den Beifahrer ausgegeben wurde, zunächst in einer Schleife um Lindlar herum, über Klause mit so mancher Ehrenrunde durch den Kreisverkehr in Richtung Bickenbach und weiter nach Gimborn, um dann über Rodt und Müllenbach sowie später Wiehl und Bomig beim Mittagsziel - der Erzquell-Brauerei in Bielstein - zu enden. Dort galt es wie üblich auf dem Gelände vor den kupfernen Braukesseln eine Gleichmäßigkeitsprüfung abzulegen, bei der eine feste Zeitvorgabe auf einer vorgegeben Streckenlänge eingehalten werden musste. Wer am nächsten dran war, konnte wertvolle Punkte sammeln. Auch hier wurde dem Publikum vor Ort das Teilnehmerfeld sachkundig vorgestellt.
[Fred Tiebe versorgte das Publikum mit den passenden Infos zu den Fahrzeugen und deren Besatzung.]
Nach einer Stärkung für die Fahrzeugbesatzungen führte die Nachmittagsschleife den Tross ab 13:30 Uhr über Drabenderhöhe, Ommerborn und Klingsiepen schließlich zum Marktplatz in Wipperfürth. Hier war der Zieleinlauf für das Teilnehmerfeld, das sich auf der Fahrt so mancher Sonderprüfung stellen musste. Der jüngste Beifahrer in diesem Jahr, der zum ersten Mal mit seinem Vater Fatih auf einem Mercedes Benz 230E bei dieser Tour an den Start gehen durfte, war der 14-jährige Aperen Celik (Foto oben). Bereits im vergangenen Jahr war der Papa in der Touristenklasse gestartet und konnte den neunten Platz von 50 Startern einfahren. Das Vater-Sohn-Gespann aus Lindlar-Frielingsdorf hatte sich diesmal einiges vorgenommen und peilte eine deutliche Verbesserung an.
Die große Zahl der Besucher an den Stationen dürfte an den liebevoll hergerichteten und gepflegten Schätzchen auf vier Rädern erneut ihre Freude gehabt haben. Selbst Moderator Tiebe wunderte sich hier und da wenn sich die Angaben der Teilnehmer recht merkwürdig anhörten. Ob 30 Jahre alt und nur 16.000 Kilometer auf dem Tacho oder ein Golf GTi aus den 90ern und noch ungeschweißt, da wurde natürlich mal kurz nachgehakt.
Der Typenmix der Automarken konnte nicht bunter sein. Ob BMW, Daimler-Benz, Ford, Opel, VW Bully oder Käfer, ein seltener Toyota Celica, eine amerikanische Corvette, Citroen DS. Oder etwa der Porsche 356a von Claus Cramer aus Gummersbach, Baujahr 1956 und seit 1994 im Familienbesitz. Dem wahren Autofan wurde gestern wieder viel geboten. Am späten Nachmittag fand in der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth zum Abschluss die große Siegerehrung der verschiedenen Klassen statt.
Die Endergebnisse gibt es hier.
BILDERGALERIE