POLITIK
Ein Fest der Vielfalt und Haltung
Gummersbach - Vereine hatten gestern mit klarer Botschaft in den Stadtgarten eingeladen.
von Kathrin Roloff-Jamin
Um eine klare Kante gegen Rechts zu setzen, luden gestern die Vereine Kultur*Konter und „Unser Oberberg ist bunt“ in Gummersbach zu einem Fest der Vielfalt in den Stadtgarten ein. Es fand anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom Nazi-Regime statt und stand unter dem Motto „LOVE MUSIC! HATE FASCISM!“ Das Programm umfasste eine Mischung aus Musik und Redebeiträgen.
[„Gummersbach, wo ich geboren bin“ rappten zwei Schüler der Jakob-Moreno-Schule.]
Beim „Markt der Vielen“ präsentierten sich antifaschistische Gruppen und Parteien, aber auch Beratungsstellen und die „Omas gegen Rechts“. „Wir Alten gehen auf die Straße, um etwas für die Zukunft zu tun“, begründeten die Oma Brigitte ihr Kommen. Mit ihrem „Rap gegen Rechts“ machten zwei Schüler der Jakob-Moreno-Schule ihrem Herzen Luft. „Gummersbach, wo ich auch geboren bin. Hier gehört mein Leben hin. Zivilcourage ist wichtig und das jeden Tag“ rappten sie und zeigten so, was ihnen im Leben wichtig ist. Dafür ernteten sie großen Beifall.
„Wir haben den Auftrag, die Demokratie zu stärken. Wir müssen laut und bunt sein“, sagte Nadine Lindörfer vom „Netzwerk gegen Rechts“ Oberberg in ihrer Rede. Sie wünsche sich allerdings mehr Rückenwind und Unterstützung. Der Alevitische Verein Gummersbach war ebenfalls mit einem Stand vertreten. „Was in der Vergangenheit passiert ist, dafür können wir nichts. Aber was jetzt passiert, das können wir ändern“, mahnte Fatma Sen.
Sie wünsche sich ein friedliches Miteinander und werde auch weiterhin Gesicht zeigen. Das weibliche Gesangs-Duo „Hope & Solh“ aus Hückeswagen transportiert in ihrer Musik die Sehnsucht nach Hoffnung und Frieden. In Gummersbach sangen sie „Lasst uns den Fremdenhass beiseiteschieben“.
[Für eine Spende: Cookies gegen Rechts.]
Die Mitglieder von „MAN NO RUN“ erinnerten an den Tod von Margot Friedländer, einer der letzten Holocaust-Überlebenden, bevor sie musikalisch loslegten. Von der Mischung aus Klezmer und Reggae ließen sich die Besucher anstecken. Bis zum Abend hatte das Festival musikalisch noch einiges am Start. Für eine Spende gab es Getränke, Kaffee, Kuchen und Snacks. Das „Fest der Vielfalt“ wird durch Spenden und Fördermittel finanziert.
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