POLITIK

Ein Stadionbau in Hohkeppel?

ks; 15.05.2024, 16:05 Uhr
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Archivfoto: Michael Kleinjung --- Der SV Eintracht Hohkeppel möchte seinen Sportplatz zu einem Stadion umbauen lassen.
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Ein Stadionbau in Hohkeppel?

ks; 15.05.2024, 16:05 Uhr
Lindlar – Der SV Eintracht Hohkeppel sieht bei der Infrastruktur einen Finanzbedarf von rund 2,4 Millionen Euro und will von der Gemeinde unterstützt werden.

Vor zwei Wochen hat die 1. Mannschaft des SV Eintracht Hohkeppel den Aufstieg in die Regionalliga klargemacht (OA berichtete). Doch mit dem sportlichen Erfolg gehen auch einige Herausforderungen einher. Die vom Verein genutzte Anlage, die zwischen den Lindlarer Ortschaften Hohkeppel und Schmitzhöhe liegt, ist weit davon entfernt, regionalligatauglich zu sein. Gespielt wird in der kommenden Saison deshalb in Düren. Doch wenn es nach dem Vereinsvorsitzenden Hakan Ekmen geht, soll es für das Aushängeschild der Eintracht schnellstmöglich wieder zurück nach Hohkeppel gehen, konkret: bereits im Sommer 2025.

 

Am Abend hat im Lindlarer Rathaus eine Sondersitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur stattgefunden. Hauptthema der Sitzung war das Infrastrukturprojekt der Eintracht. Hakan Ekmen war zusammen mit Marco Theisen, dem kaufmännischen Geschäftsführer der Fußballabteilung, ins Rathaus gekommen, um das Projekt der Politik und der Verwaltung vorzustellen. Ekmen betonte, die Gemeinde in den vergangenen Jahren in seiner Funktion als Vereinsvorsitzender nur selten um Unterstützung gebeten zu haben. Aber „wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir wirklich Unterstützung brauchen“, sagte der 48-jährige Lindlarer.

 

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Beim Verein sieht man einen äußerst umfangreichen Infrastrukturbedarf – nicht nur im Bereich des Fußballs. Unabhängig von dem Aufstieg in die Regionalliga müsse beispielsweise die Anzahl der Kabinen erhöht werden. „Wir brauchen anstatt zwei Kabinen vier Kabinen – Minimum“, so Ekmen. Darüber hinaus würden auch Räumlichkeiten für Schiedsrichter benötigt. Außerdem müsse die Umfriedung des Sportplatzes repariert und erweitert, der Platz zum Parken erneuert und ausgeweitet sowie die Beläge auf dem Fußballplatz und den benachbarten Tennisplätzen erneuert werden. „Und auch bei der Turnhalle sehen wir einen Bedarf zur Modernisierung“, so der Vorsitzende.

 

Doch damit nicht genug: Um in der Regionalliga spielen zu dürfen, brauchen die Hohkeppeler eine völlig veränderte Heimspielstätte. Vorgeschrieben sei ein Stadion mit mindestens 2.500 Besucherplätzen, darunter eine überdachte Tribüne mit mindestens 150 Sitzplätzen. Der Gästebereich müsse an der gegenüberliegenden Seite errichtet werden und mindestens 800 Plätze umfassen. Außerdem müssten zwei separate Zugänge geschaffen werden und der Platz einen neue Kunst-, Hybrid- oder Naturrasen erhalten. „Dafür brauchen wir 1,75 Millionen Euro – grob geschätzt“, sagte Ekmen. Hinzu kämen weitere 500.000 Euro für den Umbau der Turnhalle sowie 150.000 Euro für die Erneuerung der Beläge auf den Tennisplätzen. Unterm Strich steht damit ein Finanzbedarf von rund 2,4 Millionen Euro.

 

„Wir sehen das als gemeinsames Projekt“, sagte Ekmen während seines Vortrages. Beim Verein wünscht man sich, dass die Gemeinde das Vorhaben finanziell unterstützt sowie mit Blick auf Baugenehmigungen und mögliche Fördermittelanträge behilflich ist. Zudem solle das Ordnungsamt beim Thema „Sicherheit“ beraten. „Der sportliche Erfolg bringt auch der Gemeinde etwas. Wir reden mittlerweile über Profifußball“, sagte Ekmen, der seit 15 Jahren als Vorsitzender der Eintracht tätig ist. Derzeit hätte der Verein fast 600 Mitglieder – und damit fast so viele wie vor der Coronapandemie. Ziel sei, die Mitgliederzahl in den kommenden Jahren auf 700 zu erhöhen.

 

Was die Vertreter aus der Lindlarer Politik und der Verwaltung über das Vorhaben der Eintracht Hohkeppel denken – nicht zuletzt mit Blick auf den angespannten Haushalt der Gemeinde -, blieb am Abend offen. Die Politik wird sich zunächst beraten. Die nächste Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur findet erst nach den Sommerferien statt. Terminiert ist diese für den 27. August.

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