POLITIK

Große Flüchtlingsunterkunft? Redenius reagiert auf Gerüchte

Red; 03.11.2023, 09:59 Uhr
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Foto: Lars Weber --- In der Flüchtlingsunterkunft in Berkenroth sind fast alle 40 Plätze belegt.
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Große Flüchtlingsunterkunft? Redenius reagiert auf Gerüchte

Red; 03.11.2023, 09:59 Uhr
Nümbrecht – Bürgermeister skizziert die aktuelle Situation in der Gemeinde und wie es weitergehen könnte - Thema im Rat (AKTUALISIERT).

+++2. Meldung (Freitag, 3. November)+++

 

Die Möglichkeit einer großen Flüchtlingsunterkunft im Gewerbegebiet Elsenroth ist bei der Sitzung des Gemeinderats im Rahmen der Einwohnerfragestunde aufgegriffen worden. Darin äußerten mehrere Nümbrechter ihre Sorge, unter anderem vor einem "Ghetto" abseits des Orts. Bürgermeister Hilko Redenius erläuterte, dass auch über das Gewerbegebiet als Option für eine Unterkunft bei einem Austausch mit den Ausschussmitgliedern im nichtöffentlichen Teil des Haupt- und Finanzausschusses diskutiert worden. Konkret geplant werde im Gewerbegebiet diesbezüglich aber gar nichts. "Ich selbst sehe dort auch keine Einrichtung für Flüchtlinge", so Redenius. Die Infrastruktur und die Abgelegenheit sprechen dagegen. 

 

+++1. Meldung (31. Oktober)+++

 

In den sozialen Netzwerken ist in den vergangenen Tagen das Gerücht im Umlauf gewesen, dass die Gemeinde Nümbrecht plant, im Gewerbegebiet Elsenroth eine „Landesflüchtlingsunterkunft“ für 300 Personen zu errichten. Eine Unterbringung im Sportpark lehne die Verwaltung dagegen ab. Die Diskussionen im Netz haben Bürgermeister Hilko Redenius nun dazu veranlasst, Stellung zu beziehen. Dabei macht er klar: Nümbrecht wird noch mehr Flüchtlinge aufnehmen und es wird auch noch mehr Platz für sie geschaffen werden müssen. Wo und in welcher Form sei aber noch nicht entschieden.

 

Zurzeit seien in der Gemeinde 428 Flüchtlinge. 128 Flüchtlinge seien dabei entweder in selbst gemieteten Wohnungen oder privat untergebracht. Letzteres sei vor allem bei Menschen aus der Ukraine der Fall. 300 Flüchtlinge sind laut Redenius seitens der Verwaltung mit Wohnraum versorgt worden. Fast im gesamten Gemeindegebiet sei der Wohnraum verteilt. „Ohne die hervorragende private Unterstützung insbesondere durch ehrenamtliche Arbeit, wäre das bisher nicht zu schaffen!“ Momentan erfolge eine Zuweisung weiterer Flüchtlinge von etwa fünf bis sieben Personen pro Woche.

 

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Bei einer Videokonferenz habe die Bezirksregierung betont, dass ein Ende der Zuweisungen nicht in Sicht sei. Im Gegenteil: Man müsse in den kommenden Wochen wahrscheinlich sogar mit steigenden Zahlen rechnen, so der Bürgermeister weiter. Der zuletzt in Berkenroth errichtete Wohncontainer mit rund 40 Plätzen sei mittlerweile fast vollständig belegt. Die insgesamt noch zur Verfügung stehenden Plätze – alle in seitens der Gemeinde angemieteten Wohnungen - reichten noch bis etwa Ende November. Es werde also dringend weiterer Wohnraum benötigt, dafür wird sich die Verwaltung noch an die Bürger wenden mit einem Aufruf.

 

„Sollte dies keinen Erfolg zeigen, muss ein weiterer Container wie in Berkenroth aufgestellt werden“, erläutert Redenius weiter. Dabei zeichne sich aber ab, dass – bei weiterhin anhaltenden Zuweisungen – auch diese Lösung nur für ein paar Wochen reicht. Als erfreulich bezeichnete der Bürgermeister, dass der Verwaltung zwei Grundstücke aus der Bürgerschaft zur kostenlosen vorübergehenden Nutzung bereits am Samstag angeboten worden seien.

 

Tatsächlich habe die Bezirksregierung bei der Videokonferenz den Bedarf des Landes an größeren Einrichtungen (300 Personen) noch einmal deutlich gemacht, erläutert Redenius weiter. „Das Land ist dabei auf die Unterstützung der Kommunen angewiesen.“ Die Gemeinde soll prüfen, ob es in Nümbrecht geeignete leerstehende Gebäude oder Grundstücke gebe. Auch mit der Politik sei diskutiert worden. Und diese sei es auch, die die Entscheidung treffen wird über etwaige zusätzliche Container beziehungsweise über die Alternative einer Landeseinrichtung. Bei der Entscheidungsfindung sei auch der vertrauliche Austausch mit der Bürgerschaft wichtig.

 

Diese Art der Entscheidungsfindung solle auch jetzt beibehalten werden. „Die Unterbringung von Asylsuchenden wurde in Nümbrecht bisher im Konsens entschieden.“ Dabei seien die Entscheidungen von der Leitlinie geprägt worden, dass eine Unterbringung im gesamten Gemeindegebiet erfolge. Betroffene Gemeindeteile waren beziehungsweise sind unter anderem Berkenroth, Harscheid, Oberelben, Bierenbachtal, der Hauptort mit größeren Einrichtungen und daneben Wohnungen in fast allen Ortsteilen der Gemeinde. Redenius erinnerte aber auch daran, dass man in der Gemeinde mit der Landeseinrichtung in Bierenbachtal (2015/2016) „durchweg positive Erfahrungen“ gemacht habe.

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