POLITIK
Planung für Erweiterungsbau braucht noch zwei Jahre
Waldbröl – Roseggerschule benötigt dringend mehr Raum – Weitere provisorische Pavillons stehen schon.
Von Lars Weber
Der Platz in den Förderschulen im Kreis wird immer weniger. Was für die Einrichtungen des Kreises mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ gilt, zuvorderst die Helen-Keller-Schule platzt aus allen Nähten (OA berichtete) -, gilt ebenso für die Einrichtungen des Zweckverbandes der Förderschulen, zu dem sich insgesamt neun oberbergische Kommunen (Bergneustadt, Engelskirchen, Gummersbach, Marienheide, Morsbach, Nümbrecht, Reichshof, Waldbröl, Wiehl) zusammengeschlossen haben. Sowohl die Roseggerschule in Waldbröl als auch die Jakob-Moreno-Schule in Gummersbach, jeweils mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung, kommen räumlich an ihre Grenzen (OA berichtete). Im Waldbröler Schulausschuss ist nun über den aktuellen Sachstand für die Erweiterung der Roseggerschule berichtet worden.
Zu Gast in der Marktstadt war die Gummersbacher Fachbereichsleiterin für Schule und Sport, Carina Hilger, die sich zugleich um die Belange des Zweckverbands kümmert und dort auch Kämmerin ist. 272 Schülerinnen und Schüler aufgeteilt auf 22 Klassen besuchten aktuell die Roseggerschule, hatte Kerstin Claus-Ising, die stellvertretende Schulleiterin, eingangs berichtet. 75 Kinder und Jugendliche davon kommen extra aus Windeck angereist. Mit der Gemeinde unterhält der Zweckverband eine Kooperation, er erhält aus dem Nachbarkreis ein Gastgeld für die Schüler.
„Es gibt zwar kleine Klassen, aber wir brauchen eben viele Räume“, sagte Hilger. Gerade Differenzierungsräume waren in der Roseggerschule gar nicht vorgesehen, als sie gebaut wurde. „Dafür wurde sie nicht konzipiert damals.“ Schon 2021, als man merkte, dass es eng wird, habe man deshalb erste Gespräche geführt, um die räumlich angespannte Situation zu entspannen. Ergebnis war eine Anmietung der Räume der Freien evangelischen Gemeinde in der Tersteegenstraße. „Es ist eine Win-Win-Situation“, sagte Hilger. Schule und Gemeinde seien sehr zufrieden mit der Kooperation, auch die Schüler fühlten sich dort wohl. Die Zusammenarbeit solle deshalb noch möglichst lange aufrechterhalten werden.
Direkt an der Schule wurde aber auch etwas getan, zwei Schulpavillons wurden aufgestellt – jeder bietet für eine Klasse Platz. Nun sind zwei weitere hinzugekommen. Nur: „Die Stromversorgung für den neuen Pavillons steht noch nicht“, erklärte Kerstin Claus-Ising. „Es gibt unfassbar viele Hürden“, ergänzte Hilger dazu. „Das ist keine befriedigende Situation“, beschrieb sie Diskussionen mit der AggerEnergie. Die stellvertretende Schulleiterin hofft aber, dass zum Winter die zusätzlichen Räume in Betrieb gehen können.
All diese vorübergehenden Lösungen sollen aber vor allem die Zeit bis zu einer ordentlichen Erweiterung überbrücken. Der Zweckverband habe unlängst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese soll prüfen, wie sich eine Erweiterung in Massivbauweise auf das Schulgelände eingliedern könnte. Im Visier für den Bau sei der Oberstufenschulhof. Das neue Gebäude soll Platz für sechs neue Räume bieten. Im Frühjahr des kommenden Jahres rechnet Hilger mit den Ergebnissen der Studie. Vor dem Schuljahr 2026/27 werde aber kein Bagger rollen. Bis dahin könnte es nötig werden, die Schülerzahlen zu deckeln.
Währenddessen werde stetig auch am aktuellen Gebäude gewerkelt. Beispielsweise wurden nun digitale Tafeln angeschafft. Dafür musste die Elektroverteilung der Immobilie umgekrempelt werden. „Von solchen Arbeiten sieht keiner etwas.“ Geld kosten sie aber trotzdem. Zusammen mit den Mietkosten für die Pavillons und die Räume der Freien evangelischen Gemeinde werde allein im Jahr 2024 rund eine halbe Million Euro in den Unterhalt der Roseggerschule investiert. Kostspielig seien diverse Einbrüche und Vandalismusschäden gewesen. In den Sommerferien musste sogar ein Sicherheitsdienst installiert werden.
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