POLITIK
Rund 700 Menschen bei „Morsbach steht auf“
Morsbach – Klare Bekenntnisse gegen Rechtsextremismus bei Kundgebung auf dem Rathausvorplatz.
von Kathrin Roloff-Jamin
„Morsbach hat die Chance, Flagge zu zeigen und das habt ihr auch gemacht“, sagte Tobias Schneider von der SPD Oberberg in seiner Ansprache zur Kundgebung „Morsbach steht auf“. Das „Morsbacher Bündnis gegen Rechts“ hatte alle Menschen aufgerufen, zum Milly-lá-Forét-Platz zu kommen, um ein Zeichen zu setzen. Nach Angaben der Polizei-Einsatzleitung waren rund 700 Teilnehmer vor Ort.
Hintergrund der Kundgebung war die Konferenz der AfD in Potsdam vor zwei Wochen. Hier war ein Plan zur „Remigration“ besprochen worden, in dem andersdenkende Menschen und Menschen mit ausländischem Hintergrund des Landes verwiesen werden sollen. Dieses Gedankengut sei aber auch im Oberbergischen Kreis und in unmittelbarer Nachbarschaft zu finden. Dem will das Morsbacher Bündnis gegen Rechts entgegentreten. Es sei an der Zeit, Flagge zu zeigen und aufzustehen, heißt es in einer Erklärung des Bündnisses. Die Grünen-Politikerin Bernadette Reinery-Hausmann machte eine klare Ansage in Richtung AfD: „Euer Weltbild wollen wir nicht“.
Der Vorsitzende der CDU Morsbach, Dirk Fassbender, sagte: „Wir stehen auf gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Hass ist keine Meinung“. Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski (Foto) hob die Aufgabe der Medien hervor und appellierte an die Verantwortung, die von ihnen ausgehe. „Unser Land steht wie wir für ein starkes Grundgesetz und Vielfalt in der Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir auch ins persönliche Gespräch mit Menschen kommen, fair und sachlich“, so Bukowski.
Vertreter von Parteien, zahlreichen Vereinen, Kirchen und ortsansässigen Unternehmen unterstützen den Kampf gegen Rechtsextremismus. Bei einer „Offenen Mikrofon“-Runde konnten die Menschen ihre Meinung loswerden. Musikalische Unterstützung gab es von der Band „meinschu“.
Gestern demonstrierten viele Teilnehmer auch in Gummersbach.
ARTIKEL TEILEN