Oberberg – Mehrheit des Kreistags stimmt für den Amtsinhaber, der die Wahl dankend annimmt – Was kommt im Jahr 2025?

Von Lars Weber

Der neue Kreisdirektor ist auch der alte Kreisdirektor: Mit einer deutlichen Mehrheit ist Klaus Grootens bei der Kreistagssitzung am Donnerstag in der Halle 32 in seinem Amt wiedergewählt worden. Sichtlich gerührt und mit zitternder Stimme nahm Grootens die Wahl an. „Seit 22 Jahren bin ich für den Kreis in verschiedenen Funktionen tätig“, so der Kreisdirektor. „Damit wurde die Spielzeit um acht Jahre verlängert.“

Auf Antrag der SPD-Fraktion fand die Wahl geheim statt. Dies hatten die Sozialdemokraten schon im Vorfeld angekündigt. Offenbar spekulierten sie darauf, dass es bei den Mehrheitsparteien CDU, FDP/FWO/DU oder UWG Abweichler geben könnte. Nach Auszählung der Stimmen war aber klar, dass dies nicht der Fall war. Grootens, der während des Prozesses die Halle verlassen hatte, vereinte 37 Ja-Stimmen auf sich. 26 Kreistagsmitglieder stimmten mit Nein. Die einfache Mehrheit genügte.

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Grootens freute sich, weiter Verantwortung übernehmen zu dürfen auf dieser Position mit vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben. „Dem politischen Auftrag komme ich nach.“ Er machte auch einen Schritt auf seine Kritiker zu. „Wir setzen uns für die Belange des Kreises und der Bürger ein, wir wollen Gutes für die Region tun, das eint uns, auch wenn wir manchmal unterschiedlicher Auffassung sind, wie dieses Ziel zu erreichen ist.“ Emotional wurde der Kreisdirektor beim Dank an „die Mannschaft“, seine Kollegen im „Team Kreisverwaltung“. Kollegial, offen, ehrlich und freundlich: „Ich bin stolz, Mitglied dieses Teams zu sein“.

Grootens war 2016 als Nachfolger des Landrats Jochen Hagt zum Kreisdirektor gewählt worden. Der Jurist begann vor mehr als zwei Dekaden seine Tätigkeit beim Kreis im Rechtsamt. 2003 wechselte er in das Büro des damaligen Landrates Hans-Leo Kausemann und übernahm drei Jahre später die Tätigkeit des Persönlichen Referenten des nachfolgenden Landrates Hagen Jobi. 2007 wurde ihm die Leitung der Wirtschaftsförderung übertragen. Im Jahr 2010 übernahm Grootens zusätzlich die Leitung des Kreisbauamts. Im darauffolgenden Jahr wurde er vom Kreistag zum Kreiskämmerer bestellt und leitete das Dezernat I der Kreisverwaltung, unter anderem mit den Bereichen Finanzen, Personal und Organisation. 2014 übernahm er außerdem die Betriebsleitung der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS). Im Oktober 2015 bestellte der Kreistag Klaus Grootens zum Allgemeinen Vertreter des Landrates.

Landrat Jochen Hagt gratulierte Grootens und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit bis 2025. In diesem Jahr findet die Landratswahl statt, zu der Hagt nicht wieder antritt. Ob Grootens dabei den gleichen Weg nimmt wie Hagt und von der CDU als amtierender Kreisdirektor als Landratskandidat ins Rennen geschickt wird, möchte die Partei im kommenden Jahr entscheiden. Der Auswahlprozess könnte spannend werden, hat sich auch Frank Helmenstein, der 2025 nicht wieder zur Bürgermeisterwahl in seiner Heimatstadt Gummersbach antritt, noch nicht klar zu seiner beruflichen Zukunft geäußert.