POLITIK
„Vorhaben mit internationaler Strahlkraft“
Marienheide - In Gimborn soll ein Veranstaltungszentrum für Hochzeiten, Feiern und Märkte entstehen - Die Familie Berg und Architekt Ralf Rother möchten den Ort mit Scheunenbau aufwerten - Gestaltungssieger des Kreisverkehrs steht fest (AKTUALISIERT).
Von Leif Schmittgen
Es war eine kleine Bombe, die bei der gestrigen Bauauschusssitzung in Marienheide geplatzt ist, denn nur ein sehr kleiner Kreis war in die bisherigen Planungen eingeweiht. Das durch die Veranstalterfamilie Berg und den Architekten Ralf Rother präsentierte Konzept für den Ortsteil Gimborn könnte große Auswirkungen auf den Tourismus für die Region und darüber hinaus haben. Auf einer Freifläche neben dem Schlosshotel soll eine sogenannte Eventscheune - betrieben von Nils Berg - entstehen, die für Veranstaltungen aller Art genutzt werden kann.
Im Mittelpunkt stehen aber Hochzeitsfeiern, wie Berg erklärte. Gute Verknüpfungsmöglichkeiten böten das Trauzimmer im Schloss, das Freigelände sowie die nahe gelegene Kirche. „Ein ideales Ensemble“, so Berg weiter. Außerdem könne das Veranstaltungszentrum für Familien- oder Firmenfeiern gemietet werden, im Innenhof seien Mittelalter- oder Weihnachtsmärkte möglich. Berg betonte nach UWG-Anfrage, dass man nicht in Konkurrenz zur im Schlosshotel betriebenen Gastronomie treten wolle: „Wir werden keine Tagesbewirtung anbieten, sondern Veranstaltungen an Wochenenden planen."
Zudem spreche das Konzept ein völlig anderes Publikum an, könne aber gleichzeitig Synergieeffekte mit sich bringen, zum Beispiel beim bereits bestehenden Übernachtungsangebot im Ort. Bedenken, dass der enge Ort im Verkehrschaos versinken könnte, räumten die Planer aus. Bei größeren Veranstaltungen könnte ein Shuttleservice für Entlastung sorgen. Zudem sind weitere Parkmöglichkeiten im Ort geplant und die Abstellflächen am Schloss könnten an den Wochenenden mitgenutzt werden. „Wir befinden uns in einem sehr frühen Planungsstadium“, so Berg.
Zwar gab der Ausschuss gestern die einstimmige Empfehlung an den Rat, der Flächennutzungsplanänderung zuzustimmen. Bis im fertigen Veranstaltungszentrum die ersten Gäste begrüßt werden können, wird es laut Berg aber noch einige Zeit dauern. Denn Genehmigungs-, Offenlegungs- und Beteiligungsverfahren werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Ralf Rother präsentierte anhand von bereits sechs Jahre alten Illustrationen ein mögliches visuelles "Appetithäppchen".
Bereits 2015 hatte der Engelskirchener der Gemeinde - unabhängig von den aktuellen Plänen - ein mögliches Nutzungskonzept für Gimborn vorgestellt. Nach der Anfrage der Marienheider Familie Berg nach einem möglichen Veranstaltungszentrum auf Gemeindegebiet wurden Architekt und Familie zusammengebracht. „Das Vorhaben könnte von internationaler Strahlkraft sein“, schwärmte Rother. In jedem Fall würde eine enorme touristische Aufwertung für die Region und die Gemeinde geschaffen werden, ist sich auch Berg sicher.
Kreisverkehr: Gestaltungssieger steht fest
Wie gestern im Ausschuss bekannt wurde, steht der Sieger der Gestaltungsumfrage des neuen zentralen Kreisverkehrs zwischen Haupt- und Leppestraße fest. Für den von Michael Schmidt und Max Zebovec „51 Dörfer und 2 Seen“ eingereichte Vorschlag votierten bei der Online-Umfrage 56 Prozent der 1.405 Teilnehmer. Vier Gestaltungsmöglichkeiten waren ins Rennen gegangen. 51 Findlinge und Wasser sollen künftig den Charakter der Gemeinde widerspiegeln. Ob die Steine mit dem jeweiligen Ortsnamen versehen werden oder gar eine Wasserpumpe installiert wird, ist Teil der nun folgenden Planungen. Einstimmig sprach der Ausschuss die Empfehlung an den Rat aus, den Vorschlag in die Feinabstimmung zu bringen. Dabei sollen auch konstruktive Vorschläge, die während der Umfrage von den Bürgern abgegeben wurden, berücksichtigt werden. Insgesamt hatte es 79 - meist positive - Kommentare gegeben.
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