Engelskirchen - Als Gastrednerin des traditionellen Jahresempfangs der SPD Engelskirchen/Ründeroth referierte die bekannte Moderatorin und Autorin Janine Steeger darüber, „warum Veränderung glücklich macht“.

Von Ute Sommer

Der Einladung der SPD Ortsgruppe Engelskirchen/Ründeroth zum 20. Jahresempfang waren gut 80 Personen in den Bürgersaal des Neuen Baumwolllagers gefolgt, unter ihnen der Ehrenvorsitzende der SPD Oberberg und Präsident des Behindertensportverbandes Friedhelm Julius Beucher, der Vorsitzende der Kreis-SPD Thorsten Konzelmann, der Bürgermeister der Gemeinde Engelskirchen Dr. Gero Karthaus, sowie Vertreter von Ortsvereinen und der Kirchen.

In seiner Willkommensrede wies Tobias Blumberg als Ortsvereinsvorsitzender auf den besonderen Charakter der Veranstaltung hin, die ausdrücklich keine parteipolitischen Zwecke bedient, sondern vielmehr als überparteiliches Forum zum Austausch und der Vernetzung unter Engelskirchens Akteuren dienen möchte. Doch warf die Kommunalwahl im September des Jahres bereits ihre Schatten voraus, so dass Christian Welsch als SPD-Bürgermeisterkandidat die Gelegenheit ergriff, sich kurz den Gästen zu präsentieren. „An der Spitze der Gemeinde muss jemand stehen, der Kommunalverwaltung kennt und kann“, empfahl sich der 37-jährige Verwaltungsfachmann, der derzeit den Posten des Kämmerers in der Stadt Rösrath bekleidet. Unter dem Motto „Wir bewegen, was sie bewegt“ werde er sich als Bürgermeister für die Zukunftsziele Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzen.

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Als Referentin für den Jahresempfang erläuterte die gebürtige Engelskirchenerin Janine Steeger ihre Motivation für den Schutz der Umwelt, ihr Engagement für eine nachhaltige Lebensgestaltung und „warum Veränderung glücklich macht“. Bereits für die kirchliche Mitarbeit als Messdienerin habe sie seinerzeit als Teenagerin hart und ausdauernd kämpfen müssen, doch habe sie erstmals das Gefühl der Selbstwirksamkeit erleben können, mit der ein bisher ungekanntes Glücksgefühl einher gegangen sei.

Nach dem Abitur am Engelskirchener Aggertalgymnasium habe sie ihren Traumberuf als Moderatorin und Journalistin nur auf Umwegen realisieren können, doch 2008 am Ziel angekommen hätten 2011, mit Geburt ihres Sohnes und der Nuklearkatastrophe von Fukushima die Sinnfragen des Lebens eingesetzt. 2015 kündigte sie ihren unbefristeten Vertrag beim Sender RTL um sich als freiberufliche Journalistin und Autorin ganz für die Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Lösungsansätzen für drängende Zukunftsprobleme zu engagieren.

Die fehlende Geschlechtergerechtigkeit im Nachhaltigkeitsbereich animierte Steeger zur Gründung der Plattform „Future Women“ die weibliche Expertise in der Nachhaltigkeit sichtbar macht und Karrieren fördert. „I‘m a change seeker“ appellierte die Aktivistin aus den Erfahrungen ihres eigenen Werdegangs an die Zuhörer, proaktiv nach Gestaltungsspielräumen zu suchen, deren Ergebnisse nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Humor und Spaß zu vermitteln. Mit dem Kamala-Harris-Zitat „Be a shining star in the dark“ erinnerte sie daran, dass auch vereinzelte Beiträge zu Umweltschutz und nachhaltigem Konsum viele Nachahmer motivieren könnten und die ökologische Bewegung so Fahrt aufnehmen könne.

Für die nachhaltige Realisierung von Energiewende, umweltschonender Mobilität und Artenschutz müssten zukunftsfähige Chancen für Engelskirchen ausgelotet werden, unterstrich Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, bevor die Gäste des SPD-Jahresempfangs bei Kaffee und Gebäck zum Austausch von Erfahrungen und Meinungen übergingen.