SOZIALES

Breite Unterstützung für Hospizarbeit

Red; 08.10.2019, 10:13 Uhr
Fotos: Johannes-Hospiz-Oberberg-Stiftung --- Freuten sich über einen gelungenen Tag (von links): Michael Adomaitis. Stiftungsmanager, Autor Mirko Klos, Jens Stube, Pflegedienstleiter Johannes-Hospiz der Johanniter, Evelin Bottenberg, Koordinatorin Trauer-Zentrum-Oberberg der Malteser und Heike Paas, Koordinatorin ambulanter Hospizdienst Wiehl/Nümbrecht der Malteser.
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Breite Unterstützung für Hospizarbeit

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Red; 08.10.2019, 10:13 Uhr
Wiehl – Buntes Programm beim Welthospiztag – Engagierte berichteten über ihre Arbeit.

Das Motto am Samstag lautete „Buntes Ehrenamt Hospiz“. Es sollte laut einer Pressemitteilung die Vielfalt darstellen, die die Hospizbewegung auszeichnet. Um diese Vielfalt zu zeigen, hatten die Malteser, die Johanniter und die Johannes-Hospiz-Oberberg-Stiftung zu ihrem ersten Welthospiztag nach Oberwiehl in das Paul-Schneider-Haus eingeladen. Umrahmt von einem bunten Programm informierten unter anderem Jens Stube, Pflegedienstleiter des stationären Johannes-Hospiz Oberberg in Wiehl-Wülfringhausen, Heike Paas, Koordinatorin des ambulanten Malteser Hospizdienstes für Wiehl und Nümbrecht, Evelin Bottenberg, Koordinatorin des Trauer-Zentrums Oberberg, und Michael Adomaitis, Manager der Johannes-Hospiz-Oberberg-Stiftung, über ihre Arbeit und über ihre Kooperation.

 

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Adomaitis und Paas lenkten dabei die Aufmerksamkeit der Besucher auf die ambulanten Möglichkeiten der Unterstützung. Adomaitis: „Dort, wo es ein stationäres Hospiz gibt, geraten ambulante Angebote manchmal etwas aus dem Blick.“ Paas zog schnell ein positives Fazit des Tages: „Ich wurde heute schon mehrfach von Menschen angesprochen, die sich für einen Hospizhelferlehrgang interessieren.“ Darüber, dass die Hospizarbeit in Oberberg inzwischen weniger mit Skepsis betrachtet und stattdessen immer mehr unterstützt wird, zeigten sich alle beteiligten Organisatoren froh. Adomaitis erinnerte sich an erste Reaktionen auf die Pläne, ein stationäres Hospiz aufzubauen: „Damals hieß es unter anderem, dass wir bitte nicht auf diese Weise einen Bedarf wecken sollten. Ein Bedarf, den es ja damals schon gab, der aber kaum thematisiert wurde.“ Heute sei das Denken anders, die Unterstützung der Hospizarbeit käme von vielerlei Seiten. Deutlich wurde dies im Verlauf des Nachmittags, das ein anspruchsvolles Programm bot: Mit dabei war der Musiker Roberto Lange, der Dudelsackspieler Peter MacCoogan und der Autor und Musiker Dada Peng, im wahren Leben Mirko Klos. Er las am Nachmittag nicht nur aus „Mein Buch vom Sterben und Leben“, sondern teilte mit seinen Zuhörern auch sehr persönliche Erfahrungen.

 

[Der Autor Mirko Klos alias Dada Peng sprach offen über seine Verbindung zur Hospizarbeit.]

 

19 Jahre sei er mittlerweile selbst in der Hospizarbeit aktiv, verriet der 45-Jährige, Träger des Ehrenpreises des Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verbands. Das Nachdenken über den Tod und das Thema eines würdevollen Sterbens habe mit dem Tod seiner Eltern begonnen: „Man stößt in solchen Situationen an Grenzen, braucht Hilfe, die ein Hospiz geben kann. Ich bin nach dieser Zeit ins Hospiz gegangen, um dort mitzuarbeiten und habe - ganz egoistisch eigentlich - festgestellt, dass mir das gut tat. Es war nicht bedrückend, sondern beglückend.“ Denn ein Hospiz sei ein Ort des Lachens, der skurrilen Situationen und des Lebens, betonte er. „Die Sterbephase ist ja schließlich immer noch Leben, das gestaltet werden darf und muss, in dem ein bewusstes Verabschieden stattfinden kann.“

 

Auf die Frage des Waldbröler Pfarrers Jochen Gran, der als Moderator durch Lesung und Gespräch führte, wie die Hospizarbeit sein Leben verändert habe, sagte der Künstler, dass er die Dinge mehr wertschätze, bewusster sein Leben gestalte. Als Denkanstoß sprach er zum Schluss darüber, dass auch stationäre Hospize sich mit der digitalisierten Welt auseinandersetzen sollten: „Es gibt immer Gäste, die autark bleiben möchten, die Dinge über das Internet bestellen und regeln wollen. Auf diesen Bedarf müssen wir in Zukunft stärken schauen.“

 

Im Anschluss an die Lesung besuchten die Tanzgruppen der Karnevalsgesellschaft Tolle Elf Wildberg den Welthospiztag, um ihre neuen Gardetänze vorzuführen, es gab einen Poetry Slam und schließlich Musik der Engelskirchener Band „The Höösch“, die sich seit ihrem ersten Konzert im Atrium des Johannes-Hospiz den Menschen dort verbunden fühlen.

Weitere Informationen zur Hospizarbeit gibt es unter www.hospizarbeit-wiehl.de

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