TIPPS

Barrierefrei wohnen im Oberbergischen: Wie die Region für alle Generationen zugänglich wird

EXTERNER BEITRAG; 08.05.2025, 09:07 Uhr
Symbolfoto: Ursula Fischer from Pixabay
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Barrierefrei wohnen im Oberbergischen: Wie die Region für alle Generationen zugänglich wird

EXTERNER BEITRAG; 08.05.2025, 09:07 Uhr
Demografischer Wandel und Wohnraumbedarf - „Barrierefreies Wohnen auf einer Etage“ wird von Fachleuten als wichtigste Wohnform der Zukunft eingeschätzt.

Der Oberbergische Kreis steht vor einem spürbaren demografischen Wandel: Die Bevölkerung wird immer älter, und damit steigt der Bedarf an altersgerechtem, barrierefreiem Wohnraum. Im aktuell vorgestellten Wohnungsmarktbericht 2024 des Kreises wird „Barrierefreies Wohnen auf einer Etage“ von Fachleuten sogar als wichtigste Wohnform der Zukunft eingeschätzt – noch vor günstigem Wohnraum, betreutem Wohnen im Alter oder dem Trend zum Home-Office. Schon heute sind rund 84.000 Oberberger, also etwa 31 Prozent der Bevölkerung, älter als 60 Jahre. Gleichzeitig ist nur ein sehr kleiner Teil des Wohnungsbestands barrierefrei (geschätzt etwa 3 Prozent, was lediglich für rund 9 Prozent der über 60-Jährigen im Kreis ausreichen würde. Diese Diskrepanz macht deutlich, dass viele Senioren derzeit keine geeigneten Wohnungen finden – oder ihre bestehenden Wohnungen anpassen müssen, um im Alter darin verbleiben zu können.

 

Die Herausforderung wird zusätzlich durch wirtschaftliche Faktoren verstärkt: Geringe Renditen für Investoren, Mangel an geeigneten Baugrundstücken und ein hoher Modernisierungsstau bei älteren Gebäuden bremsen den nötigen Wohnungsneubau im Oberbergischen. Hinzu kommt, dass rund 72 Prozent aller Wohnungen im Kreis vor 1987 gebaut wurden – zu einer Zeit, als Barrierefreiheit im Bau noch kaum berücksichtigt wurde. Um dem steigenden Wohnraumbedarf gerecht zu werden, sind also sowohl Neubauprojekte als auch die Anpassung des Altbestands erforderlich. Dabei geht es nicht nur um Aufzüge oder Rampen, sondern um ein Gesamtkonzept für altersgerechtes Wohnen, damit ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt in ihren vier Wänden leben können.

 

Inklusive Stadtentwicklung

 

Barrierefreiheit endet nicht an der Haustür – auch die Kommunen im Oberbergischen arbeiten daran, öffentliche Räume und Infrastruktur inklusiver zu gestalten. Ein Beispiel aus Gummersbach-Windhagen zeigt, wie Inklusion vor Ort umgesetzt wird: Dort wurde der Spielplatz am Fuchsweg so umgestaltet, dass er nun auch von Kindern mit körperlichen Einschränkungen erreicht und genutzt werden kann. Ein separater, rollstuhlgerechter Weg führt jetzt zum Gelände, und zwei neue inklusive Spielgeräte – darunter ein ebenerdiges Karussell mit Platz für Rollstühle – ergänzen das vorhandene Angebot. Die Stadt Gummersbach hat rund 92.000 Euro investiert, um den Spielplatz barrierefrei auszustatten. „Unser Ziel ist es, alle 61 Spielplätze im Stadtgebiet entsprechend auszustatten“, erklärte Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein bei der Eröffnung der Anlage. Dieses Vorhaben verdeutlicht, dass inklusive Stadtentwicklung als fortlaufender Prozess verstanden wird: Schritt für Schritt sollen alle Generationen – vom Kita-Kind bis zum Senior – im öffentlichen Raum gleichermaßen teilhaben können.

 

Auch in anderen Bereichen der Region gibt es Bestrebungen, die Zugänglichkeit zu verbessern. Abgesenkte Bordsteine an Straßenübergängen, barrierefreie Bushaltestellen und öffentliche Gebäude mit Aufzügen oder Rampen sind weitere Beispiele für Maßnahmen, die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Alltag erleichtern. Solche Anpassungen kommen letztlich allen Bürgerinnen und Bürgern zugute – Eltern mit Kinderwagen, Menschen mit temporären Verletzungen oder Reisende mit Gepäck profitieren ebenso von einem barrierefreien Umfeld. Die Oberbergische Region zeigt durch Projekte wie in Windhagen, dass sie auf einem guten Weg ist, Barrieren abzubauen und so die Lebensqualität vor Ort für alle zu steigern.

 

Praktische Lösungen für den Alltag

 

Barrierefreiheit und altersgerechtes Wohnen fangen in den eigenen vier Wänden an. Oft sind es ganz praktische Umbauten, die Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderung ein selbstständiges Leben zu Hause ermöglichen. Treppen stellen hierbei eines der größten Hindernisse dar – insbesondere in mehrstöckigen Einfamilienhäusern. Technische Hilfsmittel wie Treppenlifte oder Hublifte können dieses Problem lösen, indem sie Etagen einfach und sicher überbrücken. Spezialisierte Unternehmen, etwa TS Treppenlifte in Essen, beraten zu passenden Lift-Systemen und übernehmen Einbau sowie Wartung. „Ein Treppenlift ist eine lohnende Investition: Betroffene erhalten ihre Mobilität im eigenen Zuhause und gewinnen dadurch langfristig an Lebensqualität“, erklärt Matthias Korn, Treppenlift-Experte aus Essen. Neben Treppen- und Plattformliften verbessern auch weitere Anpassungen die Wohnsituation – zum Beispiel der Umbau des Badezimmers zur barrierefreien Wohlfühl-Oase mit bodengleicher Dusche, rutschfesten Fliesen und Haltegriffen.

 

Viele dieser Maßnahmen lassen sich sogar in bestehenden Häusern nachträglich realisieren. Wichtig ist eine individuelle Beratung, um die Wohnung an die Bedürfnisse der Bewohner anzupassen. Häufig können schon kleine Veränderungen Großes bewirken: Eine entfernte Türschwelle kann Stolperfallen beseitigen, breitere Durchgänge erleichtern die Nutzung eines Rollators oder Rollstuhls, und kontrastreiche Markierungen helfen bei Sehschwäche. Auch bei den Kosten können Fördermittel wie Zuschüsse der Pflegekasse oder Kredite der KfW-Bank helfen, sodass Barrierefreiheit nicht am finanziellen Aufwand scheitern muss. Mit der Unterstützung von Fachbetrieben und entsprechenden Förderprogrammen wird der Umbau zum altersgerechten Zuhause für viele machbar – sei es durch einen Treppenlift, ein barrierefreies Bad oder andere Alltagshilfen.

 

Fazit und Ausblick

 

Ob demografischer Wandel oder inklusives Stadtleben – das Thema Barrierefreiheit geht alle Generationen an. Der Oberbergische Kreis macht deutlich, dass er die Zeichen der Zeit erkannt hat: In Wohnungsmarktanalysen wird der Bedarf an barrierefreien Wohnungen klar benannt, und vor Ort entstehen bereits erste Lösungen wie barrierefreie Spielplätze und angepasste Wohnkonzepte. Dennoch liegt noch viel Arbeit vor der Region, um flächendeckend „für alle Generationen zugänglich“ zu werden. Dazu braucht es eine gemeinsame Anstrengung von Politik, Wohnungswirtschaft und Gesellschaft. Neue Bauprojekte sollten konsequent barrierefrei geplant werden, und beim Umbau des Bestands gilt es, kreative Lösungen und Fördermittel einzusetzen, damit niemand aufgrund baulicher Hürden sein gewohntes Umfeld verlassen muss.

 

Die gute Nachricht: Barrierefreiheit nutzt nicht nur Älteren oder Menschen mit Behinderung, sondern steigert generell die Lebensqualität einer Gemeinschaft. Eine Region, die für Rollstuhlfahrer zugänglich ist, ist es auch für junge Familien mit Kinderwagen oder für jeden, der bequem und sicher unterwegs sein möchte. Im Oberbergischen wächst das Bewusstsein für diese Zusammenhänge – und mit jedem neuen Projekt, jeder Rampe und jedem barrierefreien Zuhause kommt die Region dem Ziel näher, ein lebenswerter Lebensraum für alle Generationen zu sein.

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