FUSSBALL
Zuversicht trotz Nackenschlägen
Oberberg - Landesliga: Nümbrecht will Serie starten, Wiehl vor Sechs-Punkte-Spiel - Bezirksliga: Schönenbach möchte Siegesserie fortsetzen, nächstes Topduell für Hohkeppel II, Lindlar und das Prinzip Hoffnung.
Vorschau Landesliga (20. Spieltag)
SSV Homburg-Nümbrecht – TuS Marialinden (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 8:5.
Es fehlen: Felix Sievers, Robin Brummenbaum, Niklas Clemens.
Zum Spiel: Die Nümbrechter erleben ein Fußballjahr voller Nackenschläge. Schon zum Rückrundenauftakt kassierte das Team von Trainer Torsten Reisewitz in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich gegen Neunkirchen-Seelscheid, eine Woche später den Gegentreffer zum 0:1 gegen den 1. FC Spich nur sieben Minuten vor dem Abpfiff. Es folgte ein 3:4, trotz starker Leistung, gegen Borussia Lindenthal-Hohenlind, ehe der nächste schwere Treffer kam. Ausgerechnet im Topduell mit dem Tabellenführer SSV Bornheim ließ man sich erneut in der Nachspielzeit den Dreier aus der Hand reißen. Durch einen Foulelfmeter. „Das nagt schon an einem. Wir sind jetzt vier Wochen ohne Sieg. Das ist nervig und das haben wir nicht so oft. Vor allem, wir spielen jede Woche besser und bekommen trotzdem wieder einen verpasst. Das ist schon hart“, klagt Reisewitz.
Der Schaden hielt sich allerdings in Grenzen. Auch weil die Konkurrenz aus Bornheim und Rheinbach ebenfalls nicht gut aus den Startlöchern kam, ist die Situation an der Tabellenspitze weiter positiv. Noch haben die Nümbrechter alle Chancen, den Aufstieg in die Mittelrheinliga zu realisieren. „Das ist ja völlig verrückt. Wir haben jetzt ein Viertel der Rückrunde gespielt und einen Punkt geholt. Damit haben wir immer noch vier Vorsprung auf Platz drei. Rheinbach und Bornheim sind auch überhaupt nicht im Flow. Umso bitterer, dass wir die Punkte nicht mitgenommen haben“, so Reisewitz. „Wir müssen einfach das Positive aus dem Spiel gegen Bornheim mitnehmen. Wenn man dort nur zwei Torschüsse im ganzen Spiel zulässt und selbst viele herausgearbeitet hat, dann hat man sehr viel richtig gemacht und wir können von einem guten Spiel reden“, ist der Coach weiterhin zuversichtlich, die Kehrtwende zu vollziehen.
Viel richtig gemacht hat offensichtlich auch der Aufsteiger aus Marialinden. Acht Punkte holte der TuS in diesem Jahr und ist noch immer ohne Niederlage. Selbst den Primus Bornheim besiegte man und verschaffte sich im Abstiegskampf ordentlich Luft. „Das wird ein unangenehmer Gegner. Die haben den Flow, den wir gerade nicht haben. Sie kommen über Mentalität und Wucht. Da müssen wir gegenhalten. Das größte Risiko für uns ist, zu denken, dass es von alleine geht. So wie in der ersten Halbzeit des Hinspiels. Da haben wir schon 5:0 geführt“, erinnert sich Reisewitz an das spektakuläre 8:5 in der Hinrunde. Dass sie Tore erzielen können, bewiesen die Marialinder schon in der gesamten Saison. 39 Treffer sind für einen in Abstiegsgefahr befindlichen Aufsteiger nicht zu verachten. Allein 13 erzielte André Peters, der damit zweitbester Torjäger der Liga ist.
„Die haben in der Winterpause ein paar Dinge verändert und es wohl richtig gemacht. Das ist eine gewachsene Mannschaft, von der Struktur her ein bisschen wie wir, die in der Rückrunde zeigt, dass sie ihre Qualitäten hat. Aber ich traue meiner Mannschaft zu, das Spiel zu gewinnen und dass wir wieder eine Serie starten“, so Reisewitz. Der Nümbrechter Kader ist weitgehend komplett. Felix Sievers und Niklas Clemens fallen wegen Muskelzerrungen aus. Robin Brummenbaum hat Probleme mit der Oberschenkelmuskulatur. Beim besten Torschützen der Liga will Reisewitz im Hinblick auf den Rest der Saison keinen langfristigeren Ausfall riskieren. (thg)
Fortuna Bonn – FV Wiehl (Sonntag, 15:30 Uhr).
Hinspiel: 4:2.
Es fehlen: Niclas Zeder, Marvin Bollow, Louis Usko, Justus Dabringhausen, Florian Liebelt.
Einsatz fraglich: Emin Yagci.
Zum Spiel: Es geht eng zu im unteren Teil der Landesliga. Die SpVg. Köln-Flittard, derzeit Schlusslicht, und den SV Schlebusch, aktuell auf Rang neun des Tableaus, trennen nur vier Punkte. Die halbe Liga befindet sich im akuten Abstiegskampf. Und es könnte ein weiterer Klub hinzukommen, vorausgesetzt der FV Wiehl bezwingt den Tabellenachten, Fortuna Bonn, der nur zwei Zähler mehr auf dem Konto hat, als die Schlebuscher. „Man könnte noch mehr Teams in den Abstiegskampf hineinziehen. Dafür ist es aber an der Zeit, zu punkten und eine Leistung abzuliefern, mit der man sich die Punkte auch verdient. Das letzte Spiel gegen Honnef war ordentlich, aber es hat offensichtlich nicht gereicht“, sagt Wiehls Trainer Sascha Mühlmann, dessen Equipe am vergangenen Sonntag beim damaligen Tabellenletzten FV Bad Honnef mit 1:4 verlor und nun Vorletzter ist.
Druck hätten er und seine Mannschaft nicht. „Wenn es in die Bezirksliga gehen sollte, dann geht’s in die Bezirksliga“, meinte Mühlmann im Anschluss an die Niederlage. „Kurz nach dem Spiel ist es immer schwierig, etwas zu sagen. Natürlich will niemand von uns Bezirksliga spielen. Auch wenn es so klang, egal ist uns das nicht. Aber es könnte passieren. Aber wir werden uns wehren, bis zur letzten Minute. An was anderes werden wir keinen Gedanken verschwenden“, stellt Mühlmann klar. Die Enttäuschung über die 1:4-Pleite saß tief. „Klar, ist man unzufrieden, wenn man eigentlich eine ordentliche Woche hatte. Von den Beinen her sind wir da, aber es fehlt im Moment die Überzeugung in der Entscheidungsfindung und der Wille vor dem Tor. Es liegt nicht an der Einstellung oder der Laufbereitschaft. Unsere Spiele werden im Kopf entschieden“, so Mühlmann.
Bei den Bonnern lief es seit der Winterpause ähnlich schlecht wie bei den Wiehlern und ergebnistechnisch sind sie auf Talfahrt. Zwei Niederlagen, gegen Spich und Hohenlind, kassierte die Fortuna und musste dabei acht Gegentore hinnehmen. Allerdings gelang ein überraschender Sieg gegen den Tabellenführer SSV Bornheim, der jedoch aktuell außer Form scheint. Am vergangenen Sonntag unterlag die Fortuna dem TuS Marialinden mit 0:2. „Bonn ist derzeit sehr schwierig einzuschätzen. Sie hatten einen sehr starken Saisonstart, sind aber schwach in die Rückrunde gestartet. Gegen Marialinden waren sie wohl mit dem letzten Aufgebot angetreten. Ähnlich wie wir werden sie wohl nicht mit dem besten Selbstvertrauen auf den Platz gehen. Entscheiden wird der Wille sein, das Spiel zu gewinnen. Wenn sie gegen uns gewinnen, dann sind sie neun Punkte weg. Verlieren sie, sind wir auf drei Punkte herangerückt. Das ist gefühlt mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel für die“, so Mühlmann.
Personell ist man offenbar in keiner besseren Lage als der nächste Gastgeber. Immerhin kehrt Vinzent Stoffel ins Aufgebot zurück. Florian Liebelt muss wegen seiner gelb-roten Karte ein Spiel zusehen. (thg)
Vorschau Bezirksliga (20. Spieltag)
Pulheimer SC - SV Schönenbach (Sonntag, 15 Uhr).
Hinspiel: 3:3.
Es fehlt: Alexander Hettich.
Einsatz fraglich: Jordi Scherbaum.
Zum Spiel: Dank des starken Laufs seit dem Start der Rückrunde – vier Siege aus den ersten vier Partien – hat sich der SV Schönenbach auf den zweiten Platz vorgearbeitet. So soll’s nach Vorstellung der Verantwortlichen weitergehen. „Der März ist für uns sehr gut gelaufen. Ich hoffe, dass wir im April daran anknüpfen können“, sagt der sportliche Leiter Matthias Siebertz mit Blick auf die Bilanz in diesem Jahr. Zwölf Punkte, 20:3 Tore – da gibt es wenig zu bekritteln.
Die Hintermannschaft wurde nicht zuletzt durch den Wintertransfer von Sven Wurm stabilisiert. „Die Defensive ist der Schlüssel, um erfolgreich zu sein“, weiß Siebertz. „Vorne machen wir immer unsere Tore. Wenn wir mit dem Schnitt weitermachen, bin ich guter Dinge.“ Zudem seien die Stimmung innerhalb des Teams und die Trainingsbeteiligung momentan ausgezeichnet. Weitere Mosaiksteine für die aktuell positive Entwicklung.
Die nächste Herausforderung wartet am Sonntag mit dem Pulheimer SC. Der Aufsteiger aus dem Rhein-Erft-Kreis schwebt als Tabellen-13. in Abstiegsgefahr, hat im Saisonverlauf aber bereits mit dem einen oder anderen Achtungserfolg aufhorchen lassen. So holte der PSC im Hinspiel trotz eines dreimaligen Rückstands ein 3:3-Unentschieden, schlug Hohkeppel II vor der Winterpause mit 3:1 und punktete auch am vergangenen Wochenende beim FC Rheinsüd Köln (1:1).
Aufzupassen gilt es besonders auf die Offensive um Angreifer Samy Mouhssin und Regisseur Burim Mehmeti, die auch beim Remis in der Hinserie zu den Torschützen gehörten. Bei Schönenbach wird Alexander Hettich, in den letzten Wochen in Topform, verletzungsbedingt ausfallen. Jordi Scherbaum ist im Training umgeknickt fraglich. (lo)
Eintracht Hohkeppel II – Blau-Weiß Köln (Sonntag, 13 Uhr).
Hinspiel: 2:2.
Es fehlen: Carsten Gülden, Leon Dema, Juil Kim.
Einsatz fraglich: Dennis Weis.
Zum Spiel: Für die Hohkeppeler Reserve jagt ein Topspiel das nächste. Nach dem Verfolgerduell gegen Jan Wellem Bergisch Gladbach tritt die Elf von Trainer Giuseppe Brunetto erneut zuhause an und empfängt diesmal den Spitzenreiter. Blau-Weiß Köln macht seine Aufwartung im Achim-Lammers-Waldstadion. Es ist das Aufeinandertreffen der besten Heimmannschaft und des besten Auswärtsteams. Im Hinspiel trennte man sich mit einem 2:2.
Gemessen an den Spielanteilen und am Chancenverhältnis, war das 3:3 gegen Jan Wellem zu wenig für die SVE-Zweitgarnitur, die am Ende jedoch froh sein konnte, überhaupt etwas auf der Habenseite verbucht zu haben. Der Ausgleich durch Mike Owusu fiel erst in der Nachspielzeit. „Wir müssen unsere Chancen konsequenter nutzen und wieder mehr Tore schießen“, fordert Teammanager Mehmet Dogan.
Zugleich müsse die Mannschaft die eklatanten Aussetzer in der Defensive abstellen, die auch gegen Bergisch Gladbach zu den Gegentreffern führten. „In der Rückrunde haben wir ein Torverhältnis von 16:14. 16 Tore sollten normalerweise reichen, um zwölf Punkte zu holen, aber wir haben erst vier, weil wir zu viele Slapstick-Tore kassieren“, so Dogan, der das Match gegen den Tabellenführer als „Finale“ bezeichnet. „Wenn wir nochmal ganz oben rankommen wollen, müssen wir das Spiel gewinnen“, betont er.
Die gute Ausgangsposition hat der auf Rang drei abgerutschte Herbstmeister und selbsternannte Titelbewerber aus der Hand gegeben. Den Domstädtern reicht indes ein Unentschieden, um den Vorsprung von sieben Zählern auf Hohkeppel II zu halten. Welche Verstärkungen aus dem Regionalliga-Kader hinzustoßen, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. „Wir haben aktuell viele Verletzte und Kranke bei der Ersten. Es kann sein, dass ein oder zwei Spieler, aber vielleicht auch gar keiner runterkommt“, sagt Dogan. Dennis Weis musste gegen Jan Wellem angeschlagen zur Pause runter. Sein Mitwirken ist ungewiss. (lo)
CfB Ford Niehl – TuS Lindlar (Sonntag, 15:15 Uhr).
Hinspiel: 4:1.
Es fehlen: Roger Sauer, Gian Luca Wester, Luca Jansen, Tim Schmitz, Henry Wegner.
Einsatz fraglich: Max Geßner, Monty Devern, Marius Mukherjee.
Zum Spiel: Es spricht nicht mehr viel für den Klassenerhalt des TuS Lindlar, der nach der erwarteten Pleite bei Primus Blau-Weiß Köln mit nur neun Zählern immer tiefer in der roten Zone feststeckt. Neun Punkte beträgt der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz inzwischen. Gegen den Spitzenreiter drohte den Lindlarern nach einer indiskutablen Phase zwischen der zwölften und 32. Minute mit fünf Gegentreffern ein Waterloo, nach der Pause gelang – gegen einen Gegner, der nicht mehr alles investierte – immerhin eine Steigerung und das Ergebnis konnte durch zwei späte Elfmetertore für den TuS halbwegs erträglich gestaltet werden.
Doch Zählbares gab es wieder nicht, sodass der Druck von Woche zu Woche steigt. Gegen den CfB Ford Niehl muss ein Sieg her, doch weder die aktuellen Formkurven noch das Hinspielresultat sprechen dafür, dass Lindlar seine Negativserie beenden kann. Hinzu kommt: Auswärts haben die Grün-Weißen bislang mickrige zwei Punkte eingefahren.
Auch die Verantwortlichen wissen, dass die Chancen auf den Ligaverbleib mit jeder Niederlage kleiner werden. Nach Angaben des sportlichen Leiters Raimund Kiuzauskas warten nun fünf Begegnungen mit Potenzial zum Punkten. „Das sind Mannschaften, gegen die wir etwas holen können. Ob wir dann auch eine Serie starten können, bleibt abzuwarten“, erklärt Kiuzauskas und benutzt eine Metapher, um den beschwerlichen Weg zu beschreiben, den der Tabellenvorletzte vor sich hat. „Der Aufzug zum Erfolg ist kaputt, deshalb müssen wir die Treppe nehmen. Und es wird mühsam genug, Stufe für Stufe zu nehmen.“
Zur Ehrenrettung der TuS-Kicker darf nicht unerwähnt bleiben, dass drei der vier bisherigen Kontrahenten in der Rückrunde in den Top 5 vertreten sind, allerdings ließ die Mannschaft insbesondere bei der 0:3-Pleite gegen Mitkonkurrent Altenberg das nötige Rüstzeug für den Abstiegskampf vermissen. „Da haben wir es nicht geschafft, die richtige Mentalität auf den Platz zu bringen“, meint Kiuzauskas. Derweil hat der Verein einen neuen Torwarttrainer für die kommende Saison gefunden: Marcel Besgen kehrt vom B-Ligisten Rot-Weiß Olpe zurück. „Wir sind sehr froh, dass wir Marcel dazuholen können. Er kennt den Verein und viele Spieler“, so Kiuzauskas. (lo)
Vorschau Jugendfußball
A-Junioren Bezirksliga (16. Spieltag)
Adler Dellbrück – FV Wiehl (Samstag, 16 Uhr)
B-Junioren Mittelrheinliga (20. Spieltag)
FV Wiehl – Fortuna Köln (Samstag, 16 Uhr)
C-Junioren Mittelrheinliga (5. Spieltag)
FV Wiehl – Grün-Weiß Brauweiler (Samstag, 14 Uhr)
U14-Junioren Bezirksliga (5. Spieltag)
Jugendsport Wenau – FV Wiehl (Samstag, 12 Uhr)
KOMMENTARE
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