Gummersbach – Am Donnerstag muss der Altmeister zur TSV Hannover-Burgdorf – Sigurdsson verbietet alle Gedanken an das Rückspiel gegen Mors-Thy - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

TSV Hannover-Burgdorf – VfL Gummersbach (Donnerstag, 19 Uhr).

Gleich zum Saisonbeginn wartet auf die Handballer des VfL Gummersbach ein echter Kracher. Das Team von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson muss am 1. Spieltag der Handball-Bundesliga zum TSV Hannover-Burgdorf. Dem Team, dem man in der Vorsaison auf den Schlussmetern noch Platz sechs und damit die Qualifikation für Europa abgeluchst hatte.

Für Sigurdsson spielt das aber keine Rolle mehr: „Die wollen eine erfolgreiche Saison spielen, wir wollen möglichst erfolgreich sein.“ Und in der Tat: Hannover hat die Rückkehr nach Europa als Ziel ausgegeben. Dafür haben die Norddeutschen sich im Sommer gut verstärkt. Mit Joel Birlehm wurde von den Rhein-Neckar Löwen ein absoluter Toptorhüter geholt, an dem auch Gummersbach interessiert gewesen sein soll.

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Nationalspieler Lukas Stutzke kam vom Bergischen HC und verstärkt den ohnehin schon starken Rückraum. Ebenfalls für die zweite Reihe wurde der Färinger Vilhelm Poulsen verpflichtet. Der Linkshänder kommt vom dänischen Club Lemvig-Thyborön und soll Branko Vujovic (Bukarest) ersetzen. Für den langjährigen Kreisläufer Ilja Brozovic (Ljubljana) wechselt zudem der norwegische Nationalspieler Thomas Solstad von Bjerringbro-Silkeborg an die Leine.

Mit Shootingstar Renars Uscins und Justus Fischer sind auch zwei deutsche Olympia-Fahrer im Kader von Trainer Christian Prokop zu finden. „Das ist oberstes Regal“, meint Sigurdsson beim Blick auf den Kader der Norddeutschen, die er für ein ganz anderes Kaliber als den Europacupgegner Mors-Thy hält. „Uns erwartet eine der Topmannschaften der Liga. Sie haben eine gute Abwehr, sehr gute Torhüter und ein durchdachtes, cleveres Angriffsspiel“, sagt der Isländer.

Auch VfL-Kapitän Julian Köster rechnet mit einem starken Gegner: „Hannover hat in den letzten Jahren sehr guten Handball gespielt und ich gehe davon aus, dass sie auch in dieser Spielzeit wieder in der oberen Tabellenhälfte mitspielen.“ Dass die Recken eine eher durchwachsene Vorbereitung hinter sich haben, erklärt sich Sigurdsson relativ einfach: „Ihnen haben immer wieder Spieler gefehlt und konnten nie in voller Besetzung spielen. Das war noch schlimmer als bei uns.“

Gedanken an das Rückspiel in der Qualifikation für die European League am Sonntag gegen Mors-Thy verbietet der VfL-Coach seinem Team bis Donnerstag, nicht nur wegen des klaren Hinspielerfolgs: „Wir bereiten uns immer auf den nächsten Gegner vor. Der Erfolg in Dänemark war aber gut für den Kopf. Man hat immer Respekt vor so einer Aufgabe.“ Ohnehin lag der Fokus im Sommer lange genug auf den Dänen.

Dass ihm nun mancher in den Sozialen Medien vorwirft, den Gegner künstlich stark geredet zu haben, lässt Sigurdsson kalt. Er sei selbst von der Deutlichkeit des Hinspielsieges überrascht gewesen, bekennt er. Denn: Mors-Thy hatte in der Vorbereitung einen starken Eindruck hinterlassen, u.a. Hannover in einem Test besiegt. „Vielleicht waren sie nervös oder angeschlagen von ihrem Pokalspiel. Sie konnten ihre Qualität nie ausspielen. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, meine Jungs haben das überragend und professionell gemacht.“ Vor allem von seiner Defensive war der Ex-Profi begeistert. Offensiv hatte ihm das Team sogar noch ein paar Bälle zu viel weggeworfen.

Personell wird Gummersbach mit demselben Kader nach Hannover reisen wie zuletzt nach Dänemark. Ob Tom Kiesler nach seiner Operation wieder zur Mannschaft stoßen wird, wollte der VfL-Coach am Dienstag noch nicht verraten. Der Abwehrspezialist sei seinem Comeback zwar deutlich näher gekommen, ein Einsatz entscheide sich aber kurzfristig.