HANDBALL

Rote Karte wird zum Knackpunkt

pn; 10.09.2022, 23:55 Uhr
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Rote Karte wird zum Knackpunkt

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pn; 10.09.2022, 23:55 Uhr
Oberberg - Gelpe/Strombach II wartet weiter auf den ersten Sieg - Oberwiehl mit Balsam für die Seele - Nümbrecht II wirft bei zweitem Saisonerfolg über 40 Tore.

SG Düren 99 - CVJM Oberwiehl 23:30 (11:13).

 

War das der erhoffte Befreiungsschlag für Oberwiehls Handballer? Nach zwei Remis zum Saisonauftakt feierte das Team von Dirk Heppe einen klaren 30:23-Auswärtserfolg beim Oberligamitabsteiger aus Düren, der mit zwei Siegen in die Spielzeit gestartet war. Dabei waren die Vorzeichen alles andere als gut: Gleich mehrere Spieler musste der CVJM-Coach ersetzen und auch die Anfangsminuten sahen nicht unbedingt danach aus, dass die Oberberger endlich ihre Nervosität ablegen würden. „Wir kamen unheimlich schwer ins Spiel und hatten viele technische Fehler“, sprach Heppe von einem spürbar großen Druck. Für mehr Sicherheit sorgte Torhüter Chris Koch (Foto). Mit seinen Paraden (am Ende 20) gewann die Mannschaft nach dem 5:5 (13.) zusehends an Selbstbewusstsein. Zur Pause hatte Heppe lediglich die Chancenauswertung zu kritisieren: „Wir hätten auch 18:13 führen können.“ Unter anderem hatte der CVJM bereits zwei Siebenmeter liegen lassen.

 

Ihre stärkste Phase hatten die Gäste unmittelbar nach dem Seitenwechsel und setzten sich frühzeitig auf 14:19 (43.) ab. „Wir haben sehr gefällig gespielt“, fand Heppe; besonders Moritz Madel machte auf der rechten Seite ein starkes Spiel. Defensiv räumten die Rischikov-Brüder im Innenblock auf, sodass Düren zwar mehrfach auf drei Tore verkürzte, der Erfolg über 17:20 (47.) und 18:23 (51.) aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr geriet. Das Sahnehäubchen auf den ersten Saisonsieg war aus Oberwiehler Sicht der Treffer des A-Jugendlichen Frederik Schneider, der bei seiner Premiere gleich ein Tor erzielte. „Dass wir heute trotz der vielen Fehlwürfe endlich einmal 30 Tore gemacht haben, ist Balsam für die Seele“, so Heppe. Überbewerten wollte er das Spiel aber nicht: „Die Jungs haben eine gute Reaktion gezeigt, aber wir haben nach wie vor noch einige Baustellen abzuarbeiten.“

 

Oberwiehl: Moritz Madel (8), Johannes Schneevogt (5/2), Daniel Rischikov (4), Lennart Frielingsdorf (3), Henrik Berndt, Marvin Klein (je 2), Julian Klein (2/1), Andre Rischikov, Phil Nückel, Frederik Schneider, Leon Binder (je 1).

 

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SSV Nümbrecht II – SG Ollheim/Straßfeld 41:32 (19:14).

 

Zweiter Sieg im dritten Saisonspiel für Aufsteiger SSV Nümbrecht II. Kein Wunder, dass Trainer Mario Jatzke nach dem Schlusspfiff von einem gelungenen Saisonstart sprach. „Es war wichtig, nach dem emotionalen Auswärtserfolg in Nippes nun auch in eigener Halle nachzulegen“, meinte der SSV-Coach, der diesmal auf einen eigenen Einsatz verzichten konnte, nachdem mit Bastian Schneider und Moritz Menger wieder zwei Alternativen mehr zur Verfügung standen. Gegen einen schwachen Gegner taten sich Nümbrechts Handballer allerdings überraschend schwer. „Die Abwehrleistung hat mir bis zur Pause überhaupt nicht gefallen“, resümierte Jatzke, „den Jungs war zu schnell klar, dass wir heute vermutlich gewinnen, sodass eine Lockerheit aufkam, die mir gar nicht gepasst hat.“

 

Entsprechend laut wurde es in der SSV-Kabine zur Pause – trotz einer soliden 19:14-Führung. Die deftigen Worte zeigten aber Wirkung. Die Gastgeber bauten nun wesentlich mehr Spannung auf und zogen innerhalb von nicht einmal drei Minuten auf 24:16 (33.) davon. Den Vorsprung verwalteten die Hausherren über 34:25 (50.) bis zum Schlusspfiff. Jatzke nutzte die Gelegenheit, alle Spieler einzusetzen, darunter auch den erst 18-jährigen Justus Stein. Die Bestnoten verdienten sich Moritz Menger, Philipp Donath (Foto) sowie Bastian Schneider, der ein starkes Debüt im SSV-Trikot gab. „Wir freuen uns auf die kommenden Aufgaben“, so Jatzke abschließend.

 

Nümbrecht: Philipp Donath, Moritz Menger (je 8), Bastian Schneider (8/4), Robin Donath, Stephan Bitzer (je 4), Niklas Witthaut (4/1), Marcus Schwemke, Nils Kreiß (je 2), Hendrik Wilkens (1).

 

 

HSG Rösrath/Forsbach – HC Gelpe/Strombach II 32:25 (14:10).

 

Das Warten auf den ersten Verbandsligasieg geht für den Aufsteiger HC Gelpe/Strombach II weiter. Auch bei der HSG Rösrath/Forsbach gelang der Mannschaft von Daniel Rodriguez nicht der erhoffte Durchbruch und befindet sich nun mit 1:5 Punkten vorerst im Tabellenkeller. Dabei hatten die Oberberger erneut gut begonnen. Bis zum 4:7 (16.) spielten die Gäste frech auf, stellten eine stabile Deckung und hatten mit Tom Bonfiglio (Foto) und Jan Höfer vorne ein dynamisches Duo. Zum Knackpunkt wurde allerdings die 15. Minute: Nach einem Gesichtstreffer sah Spielmacher Bonfiglio die rote Karte. „Das hat unserem Spiel leider geschadet, weil wir vollkommen umstellen mussten“, sprach Rodriguez von einer berechtigten Disqualifikation. Offensiv fehlte dem HC fortan die Physis und Rösrath/Forsbach drehte die Partie mit einer guten Deckung zum 11:8 (26.).

 

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste zwar noch einmal auf 16:14 (35.) heran, insgesamt fehlte dem jungen Team aber erneut die Kaltschnäuzigkeit, um weiter zu verkürzen. Zudem fand der HC nie ein Mittel gegen die wuchtigen Würfe von HSG-Shooter Aron Dordic. Über 22:16 (42.) und 30:22 (55.) war die Niederlage nur noch eine Frage der Höhe. „Wir haben gegen einen der besseren Gegner der Liga gespielt“, meinte Rodriguez nach dem Abpfiff. Von einem Fehlstart wollte er ausdrücklich noch nicht sprechen: „Es ist kein Geheimnis, dass wir ein Jahr früher aufgestiegen sind als geplant. Die Saison hat für uns vielleicht einen Tick zu früh begonnen.“ Die fehlenden Automatismen will er sich in den kommenden Wochen mit dem Team erarbeiten und hofft zudem, dass Lars Rostalski, den er in drei Wochen wieder im Kader erwartet, der Defensive mehr Stabilität verleihen wird. „Es war vor der Saison klar, dass es schwer wird, aber die Jungs arbeiten bislang gut“, so der HC-Coach.

 

Gelpe/Strombach: Jan Höfer (9/1), Marcel Neese (4/2), Tobias Müller, Marvin Scholz, Tom Bonfiglio, Philipp Borisch, Julian Kolken (je 2), Maurice Ginczek, Sebastian Panske (je 1).

 

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