HANDBALL

Spieltag der Gegensätze: Die Aufsteiger obenauf - Oberwiehl frustriert

pn; 02.10.2022, 10:30 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Mit sieben Toren war Fynn Schürmann erfolgreichster HC-Werfer beim Schützenfest gegen Merkstein.
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Spieltag der Gegensätze: Die Aufsteiger obenauf - Oberwiehl frustriert

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pn; 02.10.2022, 10:30 Uhr
Oberberg - Während ersatzgeschwächte Nümbrechter ihren Traumstart auch in Siebengebirge fortsetzen und Gelpe/Strombach ein Schützenfest gegen Merkstein feiert, blamiert sich Oberwiehl gegen das Ligaschlusslicht.

HC Gelpe/Strombach II – HSG Merkstein 35:20 (15:8).

 

Der Knoten scheint beim Aufsteiger geplatzt zu sein. Eine Woche nach dem ersten Saisonsieg in Köln feierte der HC Gelpe/Strombach II einen ungefährdeten 35:20-Kantersieg gegen schwache Merksteiner. „Ich bin happy, das war heute eine richtig gute Leistung der Jungs“, verlebte HC-Coach Daniel Rodriguez einen ruhigen Abend auf seiner Bank. Seine Mannschaft diktierte das Geschehen ab der ersten Minute und ging früh mit 4:1 (6.) in Führung. „Die Grundlage war unsere Abwehr, dazu hatten wir gute Torhüter“, analysierte der Spanier das Spiel. Vorne führte Tobias Müller klug Regie, einzig die vielen Fahrkarten der HC-Handballer sorgten dafür, dass Merkstein über 11:6 (21.) zur Pause nicht noch deutlicher zurücklag.

 

[Viel Lob gab es von HC-Trainer Daniel Rodriguez für Spielmacher Tobias Müller.]

 

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel schnell ändern. Gästetrainer Jörg Thoma platzte nach einer Fehlerorgie seiner Mannschaft bereits beim 19:9 (35.) der Kragen. Seine Auszeitansprache war bis in die letzte Ecke der Eugen-Haas-Halle zu hören. Gelpe/Strombach zeigte aber auch in der Folge keine Gnade und erhöhte zum 27:12 (43.). Sein Comeback gab nach anderthalb Jahren Pause auch Nico Blech, der sofort sechs Mal traf. In der Tabelle springt der Aufsteiger doch den Erfolg auf Rang neun. „Nach der Herbstpause wartet mit BTB Aachen II ein ganz anderes Kaliber auf uns, aber jetzt wollen wir uns auch im Mittelfeld etablieren“, sagt Rodriguez, der mit seiner Mannschaft während der Herbstpause durchtrainieren wird.

 

Gelpe/Strombach II: Fynn Schürmann (7), Tobias Müller, Nico Blech (je 6), Marcel Neese (4), Philipe Ginczek (4/1), Lars Rostalski (3), Marvin Scholz (2), Maurice Ginczek, Jan Höfer, Philipp Borisch (je 1).

 

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HSG Siebengebirge II – SSV Nümbrecht II 24:31 (11:13).

 

[Jan Höfer wird hier festgemacht. In der Schlussphase holte sich der abwehrstarke Shooter noch eine unnötige rote Karte ab.]

 

Als Tabellenvierter geht Nümbrechts Reserve in die einwöchige Herbstpause. Den 8:4-Saisonstart hatten dem Aufsteiger vor der Saison wohl nur die Wenigsten zugetraut. Kein Wunder, dass Trainer Mario Jatzke von seinem Team derzeit begeistert ist: „Nach den ersten beiden Spielen habe ich schon gemerkt, dass wir in der Liga mithalten können. Was mich enorm freut, ist, dass wir sogar Ausfälle kompensieren können.“ Denn in Siebengebirge musste Nümbrecht II gleich auf zehn Spieler verzichten, darunter kurzfristig auch auf Marius Euteneuer und Ilja Schattner. Dem zusammengewürfelten SSV-Team fehlte in den ersten zehn Minuten zunächst einmal der Rhythmus. Doch nach dem 6:3 (10.) und einer Auszeit Jatzkes kamen die Gäste ins Rollen.

 

„Es dauerte einfach ein wenig, bis wir uns gefunden haben. In der Anfangsphase war mir alles ein bisschen zu alibimäßig. Da fehlte uns der Mut und der Druck in die Tiefe“, analysierte der SSV-Coach. Daniel Funk übernahm nun im linken Rückraum mehr Verantwortung. Mit einem 5:0-Run übernahmen die Gäste über 6:8 (18.) und 8:11 (24.) bis zur Pause die Führung. Und auch nach dem Seitenwechsel ließ der Aufsteiger nichts anbrennen: Über 15:19 (41.) und 19:26 (51.) geriet der Auswärtserfolg zu keiner Zeit in Gefahr. „Wir haben immer wieder einfache Tore erzielt, indem wir auf die Nahtstellen gegangen sind. Hintenraus haben wir das sehr souverän gemacht“, befand Jatzke. Die Bestnoten verdienten sich neben Funk auch Niklas Witthaut sowie Torhüter Joscha Madel.

 

Nümbrecht II: Niklas Witthaut (7/1), Philipp Donath (6), Daniel Funk (6/3), Markus Meister (5), Stephan Bitzer (4), Mario Jatzke, Robin Donath, Markus Bitzer (je 1).

 

[Merkstein fand nur selten ein Durchkommen gegen die HC-Deckung.]

 

CVJM Oberwiehl – HSV Frechen 20:28 (12:15).

 

Die Ratlosigkeit stand vielen CVJM-Spielern nach dem Abpfiff ins Gesicht geschrieben. Nach der Derbyabreibung in Nümbrecht droht Oberwiehl in eine Krise zu rutschen. Gegen das bislang sieglose Ligaschlusslicht aus Frechen verlor der Oberligaabsteiger vollkommen verdient mit 20:28. „Die Mannschaft ist derzeit in einem Loch. Ich kann mir diese hohe Negativquote vor dem gegnerischen Tor nicht erklären“, sagte Co-Trainer Jörg Schäfer, der Dirk Heppe auf der Bank vertrat, unmittelbar nach Abpfiff. Der CVJM-Coach befand sich in einem Kurzurlaub. Von einem Kopfproblem weigerte sich Schäfer aber zu sprechen, um kein Alibi zu liefern: „Die Jungs haben unter der Woche wirklich gut trainiert und auch heute engagiert gespielt. Das wirkte alles, nur nicht ratlos. Mir fehlt momentan aber eine Erklärung für unsere Abschlussquote.“ Erneut hatte Oberwiehl weit über 20 Fahrkarten geschossen und dabei reihenweise beste Chancen liegen lassen. Die technischen Fehler waren da noch nicht einmal eingerechnet.

 

[Marvin Scholz kann hier nur unfair gestoppt werden.]

 

Dabei waren die Oberberger gut in die Partie gestartet: 2:0 hieß es nach drei Minuten. Die Grundlage, den Derbyfrust aus den Kleidern zu schütteln, war vermeintlich gelegt. Auch weil Frechen erst nach fünf Minuten das erste Mal durch Jonas Priel traf. Doch nach dem 3:4 (9.) liefen die Gastgeber über 50 Minuten nur noch einem Rückstand hinterher. Keine Hilfe waren sicherlich die beiden frühen Zeitstrafen gegen Johannes Schneevogt, in der Folge agierte Oberwiehl mit vielen wechselnden Deckungssystemen. „Uns fehlte der letzte Zugriff. Wir haben das zu 90 Prozent gut verteidigt, dann aber doch immer wieder noch den Durchbruch zugelassen“, analysierte Schäfer, dessen Team über 7:10 (18.) auch zur Pause noch in Schlagdistanz war.

 

Die erhoffte Aufholjagd gab es im zweiten Durchgang aber nicht. Selbst in Unterzahl gelang es Frechen, auf 15:22 (41.) davonzuziehen. Vorne wurden reihenweise freie Würfe liegen gelassen, defensiv sah es nicht viel besser aus. Immer wieder waren Schuldzuweisungen nach Gegentoren zu sehen, weil Oberwiehl kaum noch im Verbund verteidigte. Über 18:26 (52.) geriet der Frechener Sieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr und wurde von den Gästen nach Schlusspfiff auch ausgiebig gefeiert. „Fakt ist, wir haben eine recht junge Mannschaft, die sich in einem Lernprozess befindet. Ich hoffe, die Pause tut uns gut und mit Mirco Gröbner wird das Spiel dann auch wieder anders aussehen“, so Schäfer.

 

Oberwiehl: Johannes Schneevogt, Leon Binder (je 4), Sebastian Kruse (3), Julian Klein (3/3), Andre Rischikov, Daniel Rischikov (je 2), Henrik Berndt, Moritz Madel (je 1).

 

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